Gemeindehaus

Neujahrsempfang der evangelischen Kirche in Plankstadt: Optimierte Ausrichtung vonnöten

Die Evangelische Kirche informiert beim Neujahrsempfag im Gemeindehaus über anstehende Veränderungen, aktuelle Projekte und eine 15-Jahre-Strategie.

Von 
Hannah Beisel
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In ihrem Gemeindehaus empfängt die evangelische Kirchengemeinde zahlreiche Gäste und wagt einen Ausblick auf die kommenden Jahre. Bilder: Lenhardt © Norbert Lenhardt

Plankstadt. Gut besucht war der Neujahrsempfang der evangelischen Kirche Plankstadt im Gemeindehaus. Pfarrerin Christiane Banse sowie Diakon Jonathan Schumann und Dr. Michael Layer, Vorsitzender des Kirchengemeinderates, sprachen über vergangene und kommende Projekte, Veränderungen in den nächsten Jahren und bevorstehende Herausforderungen. Musikalisch begleitet wurde der Empfang vom „Levental Trio“, das Stücke von Mozart, Elgar und Schostakowitsch zum Besten gab.

Der Empfang war der erste seit Beginn der Pandemie. Umso größer die Freude, Ehrengäste wie Bürgermeister Nils Drescher sowie den katholischen Pfarrer Uwe Lüttinger und Marion Kolb, Vorsitzende des katholischen Kirchengemeinderates, zu begrüßen. Begonnen wurde der Neujahrsempfang mit einem Rückblick auf die Projekte, die 2022 möglich waren. Beispielsweise ist die evangelische Kirche nun auch wochentags für Besucher geöffnet. Zudem kam durch überraschend viele Taufen die Idee auf, einen Gottesdienst für die Jüngsten anzubieten. Somit wird nun jeden zweiten Dienstag im Monat ein sogenannter Krabbelgottesdienst um 9.30 Uhr gestaltet. Auch an die Älteren wurde gedacht: Seit Erntedank werden nun regelmäßig Demenzgottesdienste angeboten, die freier und offener organisiert werden. Für diejenigen, die nach Beistand suchen und Redebedarf brauchen, gibt es die „wöchentliche Ohrzeit“, bei der Banse feste Seelsorgesprechzeiten anbietet. Unter anderem wurde zudem die neue Thekenküche im Gemeindehaus vorgestellt, die jedoch teurer als gedacht wird.

Neujahrsempfang der evangelischen Kirche in Plankstadt: Mehr regionale Zusammenarbeit

Eine der wichtigsten Veränderungen, die in den kommenden Jahren auf die evangelische Kirche zukommen wird, ist die engere Kooperation mit anderen Kirchengemeinden. „Wir haben vor, ein regionales Gottesdienstkonzept aufzubauen“, erklärte Christiane Banse. „Das bedeutet, dass in der Region in der Woche immer mindestens ein agendarischer Gottesdienst, ein Abendgottesdienst und ein außergewöhnlicher Gottesdienst stattfinden wird, die von unterschiedlichen Kirchengemeinden gestaltet werden. In anderen Worten wechseln sich somit die Kirchengemeinden mit den jeweiligen Gottesdiensten ab.“

Jonathan Schuhmann, der für die Jugendarbeit und -projekte innerhalb der evangelischen Kirchengemeinde zuständig ist, stellte kommende Projekte vor. Für ihn seien die Konfirmanden und die Arbeit in der Kita die zentralsten Punkte. Auch er betonte die Wichtigkeit der Beziehungen zwischen den Nachbargemeinden. Neben den Mittwochsveranstaltungen und Konfisamstagen wird es eine Jugendfahrt nach Taizé geben, die zu Beginn der Sommerferien startet.

Den Abschluss machte der Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Dr. Michael Layer, der den Strategieprozess der evangelischen Kirche in den nächsten 15 Jahren vorstellte. Er betonte, dass durch massive kirchliche Austritte in den vergangenen Monaten die Auswirkungen auf die Finanzen und somit das jeweilige Budget spürbar würden. Weiter führte er aus, dass das Dekanat in den nächsten Wochen die Personen- und Gebäudesituation überprüfen und über jeweilige Kürzungen entscheiden wird. Layer sieht eine Stellenreduktion von 30 Prozent, die traurige Wahrheit sei jedoch, dass die Kirche mit Blick auf nachfolgende Theologen eher Probleme hat, diese Stellen überhaupt zu besetzen. Laut Layer sollte besonders bei der Gebäudeproblematik flexibel gehandelt werden: Es würden Untersuchungen erforderlich sein, die die Zweckmäßigkeit der einzelnen Gebäude untersuchten. Mit dem Modell einer Ampel werden diese Gebäude eingeteilt. Grün bedeutet, dass man in der Lage ist, das jeweilige Gebäude zu unterhalten. Gebäude, die unter die Kategorie Gelb fallen, müssen beobachtet werden, ob sie in den nächsten Jahren bezahlbar bleiben; Rot bedeutet, dass sie nicht mehr zu halten sind.

Für Layer sind diese Veränderungen unausweichlich. „Sie werden kommen“, erklärte er. „Von allen Seiten werden jedoch schnellstmöglich Lösungen gesucht.“ Seine Rede beendete er mit einem Zitat Luthers: „Die Kirche muss sich immer verändern.“ Mit Blick auf die jetzige brenzlige Situation so wichtig wie nie.

Christiane Banse lädt zum Krabbelgottesdienst ein. © Norbert Lenhardt

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