Plankstadt. Für dieses Bier gibt Sandhausen sein Bestes: 120 Pfund bester Sandhäuser „Hallertauer Mittelfrüh“ – das ist das Ergebnis der Hopfenernte von der letzten Anbaufläche dieser Art in der Region Rhein-Neckar. Die Welde Braumanufaktur durfte mit diesem regionalen grünen Gold exklusiv ihr Slow-Beer-Pils brauen.
Während einer mehrwöchigen Kalthopfung wurden die Hopfenaromen noch stärker im Bier gebunden. Nachdem Bürgermeister Georg Kletti aus Sandhausen den ersten Kasten des besonderen Gerstensaftes erhalten hat, ist das Pils mit Sandhäuser Hopfen ab sofort im Getränkehandel in der Region erhältlich.
„Durch die Kalthopfung hat das Bier intensivere Aromen von frischen, grünen Hopfennoten. Und die angenehme, fast spritzige Bitterkeit macht es besonders trinkbar“, beschreibt Welde-Chef und Biersommelier Max Spielmann das aktuelle Pils.
Die Hopfenaromen seien im Gegensatz zu den Bitterstoffen und den schaumstabilisierenden Stoffen im Hopfen sehr hitzeempfindlich und „verdünnisierten“ sich recht schnell nach der Gabe in den heißen Sud. Bei der Kalthopfung hingegen wird eine zusätzliche größere Menge Hopfen ins kühle Jungbier in den Lagertank gegeben: fünf Kilogramm des Sandhäuser Hopfens fügten die Welde-Brauer zu.
Die Dolden hatten mehrere Wochen Zeit, um ihr feines Aroma in das Bier abzugeben, im kühlen Nass entfalteten sie nachhaltig ihre ganze Pracht. „Bei der Kalthopfung kommen die wunderbaren floralen Aromen des Sandhäuser Hopfens erst richtig zur Geltung“, erklärt Welde-Braumeister Benni Wehle. Die ersten duftenden Dolden wurden übrigens in Plankstadt vor knapp acht Wochen von Spielmann und den beiden Hopfenbauern Albert Burkhardt und Walter Herzog fast direkt vom Feld in den Sud gegeben.
Was normalerweise im großen Saal des Rathauses stattfindet, wurde diesmal coronabedingt ins Restaurant der Festhalle in Sandhausen verlegt. Dort trafen sich Bürgermeister Kletti und die Hopfenbauern mit Welde-Chef Spielmann und Vertriebsleiter Mario Heider.
Die Freude sei groß gewesen, dass das Bier endlich fertig sei und man gemeinsam zur ersten Verkostung anstoßen könne, erläutert Spielmann.
Natürlich bekomme nicht nur das Stadtoberhaupt einen Kasten des besonderen Plankstadter Bieres mit Sandhäuser Hopfen, sondern gerade auch die, die das ganze Jahr unermüdlich dafür sorgen, dass der Hopfen auf dem Feld am Sandhäuser Ortsrand wächst und gedeiht, so Spielmann weiter.
Er und sein Kollege Heider hatten glücklicherweise ausreichend Bier dabei, damit sie gemeinsam mit Kletti den vielen Helfern aus den Reihen des Männergesangverein Germania das Bier und ihren Dank überreichen können.
Die Menge von Sandhäuser Aromahopfen reichte für das Brauen von so viel Bier, dass rund 15 000 Kästen der limitierten Auflage des speziellen Welde-Pils abgefüllt werden konnten. zg
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