Neubahntrasse

Plakataktion der BI gegen Bahntrasse bei Plankstadt

Von 
Marco Montalbano
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Plankstadt. Die von Alexandra Ulrich und Caren Thönnessen-Knoglinger neu ins Leben gerufene „Bürgerinitiative Plankstadt und angrenzende Gemeinden“ (BiP) (wir berichteten) findet immer mehr Zulauf. Gemeinsam sagen sie „Nein“ zur geplanten Gütertrasse. So ist es nun auf mehreren Großplakaten zu lesen.

Die ersten zwei Plakate beim Netto-Markt wurden nun aufgehängt. Weitere sollen folgen. Zum Anlass kamen Alexandra Ulrich und Caren Thönnessen-Knoglinger aus Plankstadt, der BiP-Vertreter aus Eppelheim, Dr. Erich Zahn, und Eckhard Boxheimer als Vertreter aus Heidelberg-Grenzhof. Die Aktion wurde gemeinsam mit Bürgermeister Nils Drescher, seinem Oftersheimer Kollegen Jens Geiß und der Eppelheimer Bürgermeisterin Patricia Rebmann gestartet.

„Es ist unsere erste große Aktion“, gab Alexandra Ulrich bekannt und fügte hinzu: „Am 25. März kommt noch ein weiteres Großplakat in Plankstadt hinzu. Später auch in anderen Gemeinden. Wir haben schon zirka 400 Unterstützer. Unser Ziel ist es, die Bevölkerung zu informieren, was da auf sie zu kommt, sie wach zu rütteln.“ Eine Bahntrasse würde für bis zu 100 Jahre geplant. Das sei nichts, was „mal schnell vorüberginge“.

An Bündelungsgebot halten

Bis zu fünf Meter hohe Wände, Zerschneidung der Landschaft, Lärm- und Umweltbelastung, Gefährdung der Existenzgrundlage der Landwirtschaft und vieles mehr seien Dinge, die zu bedenken seien. Dass die betroffenen Gemeinden in dieser Frage zusammenstehen, wurde durch die Anwesenheit von gleich drei Gemeindeoberhäuptern deutlich. Nils Drescher betonte: „Die Bahn muss sich an das Bündelungsgebot halten – keine Einkesselung von Gemeinden. Der Planungsauftrag ist ebenfalls klar: Es wird einfach die günstigste Variante gesucht, die nicht die beste für die Bevölkerung sein muss.“

Patricia Rebmann unterstrich: „Wichtig ist auch, zu betonen, dass wir nicht nur gegen, sondern auch für etwas sind. Und zwar für Lösungen, die verträglich sind. Es muss auf die Bedürfnisse der Bevölkerung geachtet werden.“

Jens Geiß, der gerade erst vor ein paar Tagen dem Schienenbeauftragten des Bundes, Michael Theurer, Schreiben seiner Gemeinde und der BiP übergeben hatte, bedankte sich bei der Initiative für das Engagement und stellte klar: „Hier sind Naherholungsgebiete, geschützte Bereiche. Wir kriegen das nur zusammen hin. Dabei ist die Politik nicht nur dabei, sondern geht auch vorne weg, konstruktiv. Eine Trassenlösung muss gut für die Bürgerinnen und Bürger sein, nicht nur rechnerisch. Und eine Lösung kann nur ein Tunnel sein.“

Alexandra Ulrich und Caren Thönnessen-Knoglinger kritisierten: „Über eine linksrheinische Lösung wird gar nicht mehr gesprochen. Man hat den Eindruck, die Bahn hat sich da schon entschieden und zwar einfach für die günstigste Variante und zu Lasten des Lärmschutzes.“

Definitive Kosten nicht berechnet

Eckhhard Boxheimer aus dem Grenzhof habe schon selbst an zwei Veranstaltungen der Bahn teilgenommen. „Es ist immer von Transparenz die Rede. Auf den Veranstaltungen und im Infomaterial wird man quasi mit Transparenz erschlagen, braucht dann aber jemanden, der einem erklärt, was das wirklich bedeutet. Transparenz ist etwas anderes.“ Auch seien die definitiven Kosten noch nicht einmal berechnet worden. „Da sind so viele Brücken zu bauen. Was das unter dem Strich kostet, weiß man noch nicht mal. Das könnte werden wie der BER. Das wurde gar nicht berechnet. So viel zu ‚günstiger Lösung‘.“

Die Bürgerinitiative wies außerdem darauf hin, dass Siedlungsgebiete brutal zerschnitten würden und Orte wie Plankstadt und Eppelheim sowieso schon zwischen Autobahnen und Bundesstraßen, inselartig eingeschlossen würden. Geschützte Biotope und die Fauna vieler Gemeinden wie Heidelberg-Grenzhof würden durch die Trasse in der aktuellen Planungsversion zerstört. „Was die Trasse in der geplanten, billigsten Form für Plankstadt und die anderen Gemeinden bedeuten würde, wird allerdings immer bekannter. Wir werden immer öfter darauf angesprochen.“

Auch der Landtagsabgeordnete Daniel Born (SPD), Landtagsabgeordneter und Staatssekretär Dr. Andre Baumann (Grüne) und Abgeordneter Andreas Sturm (CDU) zählten zu den Unterstützern der BiP. „Es werden noch einige Aktionen folgen, denn gemeinsam sind wir stärker“, schloss Alexandra Ulrich.

Info: Weitere Informationen zur BiP gibt es im Internet unter: www.keine-bahntrasse.de.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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