Gemeinderat

Plankstadt unterstützt die Bürgerinitiative „Keine Bahntrasse“ finanziell

Das Engagement gegen die Pläne der Deutschen Bahn zur geplanten Trassenführung zwischen Mannheim und Karlsruhe kommt zwar aus den Reihen der Bürger, aber die Gemeinde unterstützt die Pläne der Bürgerinitiative.

Von 
Lukas Heylmann
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Mit dieser Flashmob-Aktion macht die Bürgerinitiative kürzlich auf sich aufmerksam. Doch viele andere Aktivitäten, mit denen die Mitglieder gegen die Bahntrasse vorgehen wollen, stellen eine große finanzielle Herausforderung dar. © Lenhardt

Plankstadt. Die Unzufriedenheit mit der geplanten Trassenführung der neuen Güterbahnlinie zwischen Mannheim und Karlsruhe eint die davon betroffenen Kommunen. Und so kommt das Engagement gegen die Pläne der Deutschen Bahn zwar aus den Reihen der Bürger, aber in den vergangenen Monaten ließ die Gemeinde Plankstadt – wie auch beispielsweise Eppelheim – keinen Zweifel daran, dass sie die Aktivitäten der Bürgerinitiative (BI) „Keine Bahntrasse“ unterstützt.

Da ist es keine Überraschung, dass die Gemeindeverwaltung sich nun dafür einsetzt, die Initiative mit einer einmaligen Zuwendung von 10000 Euro zu unterstützen – eine Entscheidung, die der Gemeinderat am Montag in seiner jüngsten Sitzung bestätigt hat. Voraussetzung dafür war eine vorhergehende Abstimmung zu dem Verwaltungsvorschlag, dass Beschlüsse zur Unterstützung von Bürgerinitiativen nur einstimmig erfolgen können.

Alexandra Ulrich von der BI freut sich erwartungsgemäß über das Geld: „Wir freuen uns über jede Zuwendung und natürlich sind wir damit zufrieden. Die Einstimmigkeit des Gemeinderats und damit die breite Unterstützung der BI freut uns besonders. Wir begrüßen jede weitere finanzielle Unterstützung unabhängig davon in welcher Höhe.“ Das Geld bekommt die Initiative auf ihre eigene Anfrage hin, der sich die Verwaltung aber direkt anschloss. Dennoch, so Ulrich, habe man noch nicht bei anderen Kommunen nach finanziellen Zuwendungen gefragt.

Beraterkosten als Grund

„Unmittelbar nach Gründung der Bürgerinitiative haben wir Beraterverträge mit Experten abgeschlossen“, erklärt Alexandra Ulrich. Dafür sollen die 10 000 Euro nun zum Einsatz kommen, denn die Beraterfirma HCO beispielsweise habe der Deutschen Bahn im Auftrag der BI eine sofort umsetzbare Trassenplanung präsentieren können.

Des Weiteren möchte die Initiative von dem Geld weitere Kampagnen sowie mehr Öffentlichkeitsarbeit organisieren. Dabei nimmt Ulrich auch Bezug auf die Flashmob-Aktion Mitte Oktober (wir berichteten). „Die Flashmob-Aktion mit über 1300 Teilnehmern hat uns in unserer Arbeit sehr bestärkt“, blickt sie zurück. Seitdem seien die Mitglieder der BI auch im noch engeren Austausch mit mehreren rechtsrheinischen Gemeinden: „Das Feedback von unseren Gesprächspartnern für die Aktion war deutlich positiv.“

Und so war es auch in der Gemeinderatssitzung. Bürgermeister Nils Drescher lobte die Flashmob-Aktion sehr und sprach sich ebenfalls gegen die geplante Trassenführung der Deutschen Bahn aus. „Da geht es um Gebiete, die die Gemeinde jahrzehntelang nicht angerührt hat und schützen wollte und das haben wir nicht getan, um sie jetzt der Bahn zu geben“, erklärte er.

Dr. Stephan Verclas (Plankstadter Liste) nannte den Vorschlag der Bahn „wohl die ökonomischste, aber sicher nicht die ökologischste“ Option. Dr. Felix Geisler (CDU) sah die Gemeinde und den Rat in der Verantwortung, Privatleute nicht damit allein zu lassen, sich zu engagieren. Sowohl Kerstin Engelhardt (SPD) als auch Thomas Burger (Grüne Liste Plankstadt) betonten die Hoffnung, dass andere betroffene Gemeinden sich dem Beispiel von Plankstadt anschließen würden.

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