Plankstadt. Von einem Volksfest zu sprechen, würde etwas zu weit führen. Doch was sich im Rahmen der Rathauseröffnung abspielt, kommt erstaunlich nah dran. Vielleicht liegt es an den beiden vergangenen Corona-Jahren, die ja viele Feiern verunmöglichten, dass die Gelegenheit so intensiv genutzt wird. Es ist jedenfalls durchaus überraschend, wie viele Plankstadter gekommen sind, um das erweiterte und sanierte Verwaltungsgebäude zum Tag der offenen Tür kennenzulernen. Und um es vorwegzunehmen: Das Haus stößt bei der Bevölkerung auf Begeisterung.
Vor allem die Kinder zeigen sich vom Rathaus begeistert. Die siebenjährige Mia und der achtjährige Ben erklären, dass das Rathaus auch ein super Spielplatz wäre. Vor allem das Versteckspiel scheint in den beiden Gebäuden mit seinen vielen Zimmern und Ecken gut zu gehen. Auch bei Lucas, neun Jahre alt, kommt der Verwaltungssitz gut an. Der Bürgermeisterjob müsse ein guter sein, wenn er dafür solch ein Haus bekäme. Dabei eigne sich vor allem das Bürgeramt mit seinem großen Foyer als Spielplatz. Es fehle jetzt nur noch eine große Kiste mit Lego. Dass vor der Tür ein großes Karussell steht und es neben Bratwürsten auch noch Waffeln gibt, komplettiert das Bild des Kinderparadieses.
Helle und freundliche Atmosphäre
Mehr zur Erwachsenensicht passen dagegen das Amtszimmer des Bürgermeisters und der Sitzungsraum „Castelnau“. Ursula Steinberg erkennt in den beiden Räumen durchaus Potenzial für Public-Viewing: „viel Platz und große Bildschirme.“ Aber natürlich weiß sie, dass das nicht dem eigentlichen Nutzungsprofil entspricht. Auch als Arbeitsumfeld dürfte das neue Rathaus allen Anforderungen genügen. Auffallend sei, so Steinberg genau wie Christa Glasbrenner, „die helle und freundliche Atmosphäre“. Passt zu dem Gedanken einer transparenten Verwaltung. Im Grunde ist das neue Gebäude Ausdruck eines veränderten Auftritts der Behörde. Es passt zur Formel weniger Obrigkeit, mehr Dienstleister. Ja, das Rathaus passt sogar zur Romantik.
Gleich am ersten Tag findet auch die erste Trauung statt. Und Chrissy und Tobias Eppel lassen gegenüber der Schwetzinger Zeitung keinen Zweifel daran, dass das Heiraten im neuen Rathaus einen schönen Moment markiere. Als erstes Paar im neuen Rathaus zu heiraten, sei schon etwas Besonderes – „ist doch ein guter Start für uns“.
Für Ulrich Czernik steht das Rathaus für die gute Arbeit von Bürgermeister Nils Drescher. Dass er das Projekt gemeinsam mit dem Gemeinderat zu einem Ende gebracht habe, rechnet er dem Verwaltungschef hoch an. Es habe da, so Czernik, ja einen gewissen Stau gegeben. Jetzt passe die Hülle sozusagen zur Zukunft. Eine Sicht, die hier im und rund um das Rathaus bei Kaffee, Kuchen, Bratwurst und Bier einhellig geteilt wird. Das Rathaus kommt bei der Bevölkerung unübersehbar gut an.
Zum Schluss segnen Pfarrerin Christiane Banse und ihr katholischer Kollege Uwe Lüttinger das Haus. Für Drescher und die hier Anwesenden eine Art weiteres Fundament. Ein Gebäude sei immer mehr als nur Glas und Beton und genau dieses Mehr brachten die beiden bei einem kleinen Segnungsgottesdienst zum Ausdruck.
Es ist ein schöner Eröffnungstag für das Plankstadter Rathaus. Und vielleicht, so hoffen nicht wenige Jungen und Mädchen, könnte man so einen Spieletag irgendwann wiederholen.
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