Plankstadt. Zahlreiche Plankstadter sind verärgert. Seit Tagen, ja seit Wochen funktioniert bei ihnen das Internet über Vodafone nicht richtig. Auf den sozialen Netzwerken berichten sie von Netzproblemen und davon, dass Uploads ständig abbrechen, das Internet übers Kabel oder Wlan mal verfügbar, dann wieder weg ist. Gerade für das Homeoffice und wenn Schüler Aufgaben online einreichen oder recherchieren müssen, sei ein funktionierender Datenfluss aber essenziell. Wir haben bei Vodafone nachgefragt, was es mit den Störungen in Plankstadt auf sich hat und wann sie behoben werden können.
„Bei der kurzfristigen Analyse unserer Technikspezialisten konnte in Plankstadt keine größere, zusammenhängende Netzstörung ermittelt werden“, heißt es von Vodafone aus der Pressestelle. Bei einzelnen Kabelanschlüssen in der Luisenstraße, der Friedrichstraße, der Schwetzinger Straße und der Eppelheimer Straße lägen allerdings einzelne Werte der Kundenmodems nicht immer im grünen Bereich. Insbesondere im Upstream, also bei Daten, die vom Endgerät zu einem Netzbetreiber oder dem Internet fließen, würden demnach Probleme auftreten.
„Hier ist nicht klar, ob an diesen Adressen tatsächlich eine Netzstörung vorliegt und ob diese dann im Verantwortungsbereich von Vodafone liegt – oder zum Beispiel im Verantwortungsbereich des Hauseigentümers, des Vermieters, des Kunden oder von Dritten“, führen die Verantwortlichen weiter aus.
Wie selbstverständlich der Zugang zum Internet geworden ist, zeigt eine Studie aus dem Jahr 2021 von ARD und ZDF. Demnach haben rund 66,6 Millionen Personen in Deutschland in diesem Jahr das Internet genutzt. Täglich surfen hierzulande rund 54 Prozent – Tendenz steigend. Rund 32,4 Millionen Deutsche nutzen das Internet sogar mehrmals am Tag, knapp 11,6 Millionen sind quasi „daueronline“. Schnelles Internet wird also immer wichtiger.
Glasfaserausbau vorantreiben
Den Glasfaserausbau voranzubringen, das hat sich der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar-Kreis auf die Fahne geschrieben. Unterstützt durch das Förderprogramm Breitband-Offensive 4.0 des Landes Baden-Württemberg für den flächendeckenden Breitbandausbau setzt der Kreis auf die zukunftsfähige Glasfasertechnologie. Plankstadt ist Mitglied des Verbandes und treibt den Ausbau mit voran.
Gefördert waren speziell Gewerbegebiete und Schulen – so ist in Plankstadt das Gewerbegebiet bereits komplett erschlossen, inklusive der Mehrzweckhalle, des Edeka-Supermarktes, der Rossmann-Filiale und des Areals III. Außerdem sind die Humboldtschule und die Friedrichschule ans Glasfasernetz angeschlossen worden, wie Thomas Heusel, der operative Leiter des Zweckverbandes, im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte. Mit dem Neubau der Trassen hatten auf den Strecken zu den Schulen die Anwohner die Möglichkeit, sich ins Netz einzuklinken. „Einzelne haben sich anschließen lassen, das gilt auch für die Lessingstraße“, führt Heusel aus.
Das Antoniusquartier ist ebenfalls angestöpselt und wenn die Schwetzinger Straße saniert wird, sind darüber hinaus Anschlüsse in diesem Bereich geplant. Im Neubaugebiet „Kantstraße-Nord“ hat der Zweckverband zusätzlich Glasfaser verlegt – Telekom und Vodafone sind hier mit angeschlossen.
Damit sei der Zweckverband mit dem Ausbau am Ende, flächendeckend sei dies nicht möglich, weil die Förderung in den anderen Beriechen nicht greife. „Die Alternative ist ein eigenwirtschaftlicher Ausbau durch private Telekommunikationsunternehmen“, berichtet Heusel. Drei verschiedene Unternehmen hätten bereits ihre Bereitschaft signalisiert, den Rest auszubauen: die Deutsche Glasfaser, die Deutsche GigaNetz und NetCom BW, eine Tochter des EnBW-Konzerns. Während die Deutsche GigaNetz und die Deutsche Glasfaser in ganz Deutschland Investitionen in großem Stil vornehmen, ist NetCom BW ein vergleichsweise kleiner Konzern. Als Partner des Zweckverbandes versorgt er bereits die angeschlossenen Gebiete in Plankstadt. Wer den Ausbau letztlich vornehmen darf, wird die Gemeinde erst in Zukunft entscheiden.
Bis dahin gibt es von Vodafone erst einmal gute Nachrichten: „Ein Technikexperte hat vor Ort an einem der vier Übergabepunkte ein Netzelement ausgetauscht. Seitdem haben auch die einzelnen Kundenanschlüsse wieder sehr gute Werte, bei denen das zuvor nicht der Fall war.“ Bleibt zu hoffen, dass die Internetprobleme damit behoben sind.
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