Aktion

Plankstadterin Laura Thür bastelt Schmuck für einen guten Zweck

Von 
Laura Kaltschmidt
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Laura Thür bastelt in ihrer Freizeit gerne – am liebsten mit Perlen. © Kaltschmidt

Plankstadt. Laura Thür aus Plankstadt ist Ehefrau, zweifache Mutter und Erzieherin. Hinzu kommt bei der 32-Jährigen eine Leidenschaft, die sie im Blut zu haben scheint: Bereits seit ihrer Kindheit – etwa ab dem sechsten Lebensjahr, blickt Thür heute zurück – bastelt und werkelt sie mit Perlen.

„Ich würde sagen, das habe ich in die Wiege gelegt bekommen“, berichtet Thür. Ihre Oma und Mutter seien beide ebenfalls schon immer sehr kreativ gewesen: „Wir waren oft auf Messen mit Selbstgemachtem und bei uns wurde immer viel gebastelt, gestrickt und gehäkelt.“ Meistens habe sie Bastelmaterial geschenkt bekommen und vor allem mit Perlen gerne gearbeitet. Der Spaß daran hat bis heute nicht nachgelassen und die kreative Ader mache sich auch in ihrem Beruf im Kindergarten immer wieder bemerkbar.

Mittlerweile führt die junge Frau bereits seit etwa acht Jahren ein Kleingewerbe gemeinsam mit ihrem Mann. Für sich selbst und Freundinnen habe sie allerdings schon immer viel Schmuck gebastelt. „In der ersten Elternzeit wurde der Wunsch, das Hobby etwas auszuweiten, größer“, erinnert sich Thür. Seither verkauft sie ihren Schmuck, hauptsächlich Armbänder aus Perlen und individuell gestaltete Stücke mit Gravur, nebenbei über die sozialen Medien Facebook und Instagram oder auf kleinen Märkten.

Ihren Schmuck trägt Thür auch selbst – und das täglich. © Laura Kaltschmidt

Seit vergangenem Februar ist eine Thematik in den Medien besonders präsent: der Krieg in der Ukraine, der Thür sehr beschäftigt. „Wenn ich die Videos von kleinen weinenden Kindern sehe, da weint mein Mamaherz“, erzählt die Plankstadterin betroffen. Ohne vorher einen persönlichen Bezug zur Ukraine gehabt zu haben, besorgte sie einen Einkaufswagen voller Sachspenden. Die Frage „Was kostet mich wenig, bringt aber viel?“ sei ihr ständig im Kopf herumgegangen. „An einem Sonntag vor zwei Wochen kam mir dann eine ganz spontane Idee.“ Sie habe noch kleine Perlen mit dem Friedenseichen zu Hause gehabt und wollte daraus schlichte Armbänder basteln. „Normalerweise bin ich eher ein Freund von individuellen Einzelstücken mit Namen und Personalisierungen, aber die Perlen hatte ich sowieso da, also habe ich einfach mal zehn Stück gebastelt“, erinnert sich Thür. Mit einem Mindestpreis von 6,50 Euro habe sie das Angebot in den sozialen Medien veröffentlicht und betont, dass die Einnahmen, die sie mit diesen Armbändern generieren würde, vollständig an die zahlreichen Opfer des Krieges gespendet werden sollen.

Über Plankstadts Grenzen hinaus

„Ich habe die Aktion mittags gepostet und innerhalb von fünf Minuten waren alle zehn Armbänder verkauft“, freut sich Thür. „Damit hätte ich nicht gerechnet.“ In kürzester Zeit seien über 70 weitere verkauft worden, die sie daraufhin zusätzlich in Handarbeit bastelte. In einer Liste führte sie auf, welche Beträge gezahlt wurden und trug mit dem Verkauf von etwa 100 Armbändern schließlich einen Gesamtbetrag von über 1000 Euro zusammen.

„Die Offenheit und Hilfsbereitschaft hat mich überwältigt“, so Thür. Die höchste Spende eines Käufers habe 200 Euro betragen – verkauft wurden die Schmuckstücke weit über die Ortsgrenzen hinaus. „Es gab jetzt einen Spendenaufruf vom Bürgermeister für die ukrainischen Flüchtlinge, die in der Mehrzweckhalle untergekommen sind“, fügt Thür hinzu. Es stünde nun fest, dass die Spende über die Gemeinde laufen soll. „Da kommt jeder Euro eins zu eins an“, freut sich Laura Thür.

Sie habe das notwendige Material für weitere Armbänder nachgekauft und plane, die Aktion noch etwa eine Woche lang aufrechtzuerhalten, dann wolle sie abwarten, wie sich die Situation in der Ukraine entwickelt.

Info: Weitere Infos gibt auf der Instagram- und Facebook-Seite „Perlending“

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