Im Interview

Radspitz freuen sich aufs Plankstadter Jubiläum

Radspitz-Sänger Klaus Pfreundner spricht über die große Vorfreude auf Konzerte, die Corona-Zeit und welche Partyhits die Massen begeistern.

Von 
Isabel Schönfelder
Lesedauer: 
Sie sind Radspitz: Manuel Bazar (v. l.), Johannes Klütsch, Lars Rau, Klaus Pfreundner und Armin Donderer. © Radspitz

Plankstadt. Tosender Applaus füllt die Festzelte, hunderte Arme sind in die Luft gereckt – die Band Radspitz weiß, wie man das Publikum begeistert. Mit ihrer eigenen, persönlichen Note covert die Band zahlreiche Hits, spielt eigene Lieder und sorgt für eine ausgelassene Partystimmung. Der Weg auf die Backfischfest-Bühne in Ketsch ist für die aus Bayern stammende Band Radspitz mittlerweile eine beliebte Tradition, jetzt gibt die Band in Plankstadt ihr Debüt: Anlässlich des 1250-jährigen Bestehens heizen die Männer die Gemeinde ein. Wir haben mit dem Radspitz-Sänger Klaus Pfreundner gesprochen.

Die Bühnen der Region sind Euch ja bekannt – doch in Plankstadt habt Ihr noch nie gespielt, richtig? Was erwartet Ihr von dem Abend?

Klaus Pfreundner: Wir kommen zum ersten Mal nach Plankstadt und nach den zwei Jahren kompletter Pause erwarten wir eine Explosion der Stimmung. Ich erhoffe mir natürlich, dass die Leute die Zusatzstimmung, die sie die letzten zwei Jahre aufgehoben haben, rauslassen, dann wird das ein richtig toller Abend.

Wie ist es, wieder hier in der Metropolregion Rhein-Neckar zu spielen – was macht das Publikum hier aus?

Pfreundner: Also natürlich ist Ketsch für uns was ganz besonderes, das ist seit vielen Jahren ein Heimspiel und das wirkt sich auch auf die Umgebung aus. Wir lieben einfach die Art der Menschen hier. Die Offenheit und Sympathie, die wir seit vielen Jahren bei unseren Konzerten erfahren dürfen, ist einfach toll. Insofern ist das wie eine Welle, die durch die ganze Region durchgeht – es macht immer großen Spaß in eure Region zu kommen.

Gerade als Partyband lebt Ihr von prall gefüllten Zelten und Feiern. Wie war Corona für Euch?

Pfreundner: Corona hieß für uns von jetzt auf gleich, von hundert auf null zurückfahren. Das war eine ganz schwierige Zeit, Fragen über Fragen: Wann können wir wieder starten? Bleibt die Band zusammen? Wir haben dann verschiedene Sachen versucht im Lockdown – aber das ist alles nicht vergleichbar mit dem Livespielen auf der Bühne. Viele Bands gibt es so nicht mehr, viele aus der Branche mussten wechseln – also da hat es uns noch gut getroffen, dass es die Band immer noch gibt. Aber es war wirklich eine Herausforderung, diese zwei Jahre zu überbrücken.

Kannst Du beschreiben, was für ein Gefühl das ist, nach der Auszeit die Bühne zu betreten?

Pfreundner: Anfangs war es nach Corona tatsächlich körperlich eine Herausforderung, nachdem man zwei Jahre lang nicht in dieser Intensität gesungen hat und auf der Bühne stand – da muss man sich erst mal wieder dran gewöhnen. Mittlerweile ist es wieder, als wenn nichts gewesen wäre. Es ist unglaublich, wie schnell man wieder in das Normale und Gewohnte eintauchen kann. Die Menschen feiern, singen, tanzen – alles wie zuvor. Das ist gut – aber auch mit Vorsicht zu genießen, denn Corona ist ja noch nicht ganz vorbei.

Ihr habt auf Eurer Website geschrieben, dass nach der langen Auszeit jetzt eine Art Neustart kommt: Was steht Euch bevor?

Pfreundner: Neustart ist für uns wieder in das alte Fahrwasser reinzukommen. Wenn du zwei Jahre diesen Job nicht machst, dann fühlt es sich an wie ein Neustart. Aber: Es ist eigentlich wie Fahrrad fahren, das geht ganz schnell wieder. Unser Bassist Oliver hat nach elf Jahren aufgehört und dafür haben wir jetzt mit Armin einen neuen Mann am Bass. Für uns als Band ist es so, als würden wir einen Motor neu starten und jetzt rollen wir wieder.

Als Experte: Welcher Song darf auf einer gelungenen Party nicht fehlen?

Pfreundner: Zwei Songs dürfen bei Euch in der Region auf keinen Fall fehlen: Einmal unsere Hymne für die Kurpfalzbären „Steht auf“ und dann natürlich „Fürstenfeld“ in der Ketsch-Version. Ein Klassiker, der aber zurzeit bei unseren Konzerten total durch die Decke geht, ist: „Viva la Vida“ von Coldplay. Ansonsten die üblichen Verdächtigen: Westerland oder das Bobfahrer-Lied, wo wir das ganze Publikum von links nach rechts bewegen. Auch ein absolutes Highlight ist natürlich immer der Song „Abenteuerland“ von PUR, mit dem wir unser Konzert beschließen. Jeder Song in unserem Programm steht für sich, aber insgesamt ist es dann der Mix, der es ausmacht.

Welches Lied spielst Du aktuell am liebsten?

Pfreundner: Ganz speziell spiele ich im Moment gerne „Halt mich“ von Herbert Grönemeyer. Ich bin großer Fan und er musste ja gerade zwei Tage vor dem Start seiner Tour alles absagen, weil er und seine Band sich mit Corona infiziert haben. Mich hat das total niedergeschlagen bei der Vorstellung, dass alle wieder loslegen und so ein absolut fantastischer Künstler auf die Bremse treten muss. Dann habe ich beschlossen, diesen Song ins Programm zu nehmen, den spiele ich auch nur mit Keyboard und Gesang. Das kommt beim Publikum gut an, weil es mal etwas anderes ist.

Apropos mal eine andere Seite zeigen: Ihr habt ja ein eher ruhiges unplugged Album veröffentlicht – wird es davon in Plankstadt auch etwas zu hören geben?

Pfreundner: Davon wird es in Plankstadt auf jeden Fall etwas zu hören geben! Wir haben die drei Akustik-Songs in einer Phase aufgenommen, wo man sich zumindest wieder treffen – aber noch nicht auftreten – durfte, da hört man noch mal eine andere Seite von uns.

Gibt es ansonsten einen kleinen Vorgeschmack, was uns erwartet?

Pfreundner: Radspitz-Stimmung wie man sie kennt! Wer zu uns kommt, der erwartet, dass ab dem ersten Moment etwas geht! Wir nehmen das Publikum mit auf eine vier Stunden lange Reise durch die Musikgeschichte – da ist alles dabei von den Oldies bis hin zu aktuellen Liedern. Und dann haben wir natürlich auch die ein oder andere Überraschung mit an Bord, damit es nicht langweilig wird. Endlich ist es wieder so weit, wir freuen uns sehr auf den Tag!

"Steht auf", das Pfreundner im Interview erwähnt, gibt es hier mit Video zu sehen:

Über den Auftritt

  • Die Band Radspitz besteht aus Klaus Pfreundner, Manuel Balzar, Lars Rau, Armin Donderer und Johannes Klütsch.
  • Die Band tritt am Freitag, 8.Juli, ab 20 Uhr im Festzelt in der Gänsweid (Neurott 2) in Plankstadt auf.
  • Tickets gibt es im Vorverkauf ab 6,50 Euro (Biergarten) oder 12,50 Euro (Zelt) auf www.reservix.de, in der Gemeindebücherei sowie im Kundenforum unserer Zeitung in Schwetzingen, Carl-Theodor-Straße 2.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung