Plankstadt. „Mit 14 Jahren habe ich zum ersten Mal einen Männerchor geleitet“, erzählt Thomas Kästner. Der Musiker habe seither insgesamt 960 Sänger betreut, manche davon über 20 Jahre hinweg. Und diese beachtliche Zahl steigt weiter: Kästner ist seit wenigen Monaten der neue Chorleiter des Männerchors vom MGV-Sängerbund Liedertafel in Plankstadt.
Seine Erfahrungen sind vielversprechend und die bisherige Zusammenarbeit lief laut dem Sängerbund erfolgreich. „Unsere Proben beginnen immer mit einem kurzen Einsingen, um die Stimme aufzuwärmen, aber dann starten wir direkt mit der richtigen Chorarbeit“, erzählt Thomas Kästner. „Ich probiere einfach furchtbar gerne neue Dinge aus“, verrät der neue Chorleiter. „Momentan versuchen wir uns an Stücken der Band Santiano, das kommt bisher wirklich erstaunlich gut bei allen an.“ Den Auftakt dieser Musikrichtung erlebte der Chor in Kooperation mit dem Oftersheimer Männerchor: „Gemeinsam konnten wir 70 Sänger aufstellen und es kam wirklich sehr gut an, sodass dadurch sicherlich schon mal die Werbetrommel gerührt ist.“ Aktuell sei der Männerchor „leider etwas überaltert“ und man versuche, 40- bis 50-Jährige anzulocken.
Thomas Kästner leitet schon mit 14 Jahren zum ersten Mal einen Männerchor
Er selbst sei bereits viel früher Mitglied eines Männerchors gewesen, wie Kästner rückblickend berichtet. „Mit neun Jahren bekam ich Orgelunterricht und gesungen habe ich auch schon immer gerne“, erinnert er sich. Daraufhin sei die Frage, ob er nicht in den Chor gehen wolle, nicht weit entfernt gewesen. Obwohl er in einer wirklich sehr kleinen Ortschaft aufgewachsen sei, gab es einen verhältnismäßig großen Männerchor, den er dann bereits im zarten Alter von 14 Jahren nach einem Studium von zwei Semestern übernommen hat. „Das kam damals schon super an, auch wenn es nicht immer einfach war, sich gegenüber den deutlich Älteren durchzusetzen.“ Im kommenden Jahr feiere er dann sein 40-jähriges Jubiläum als Chorleiter. Zwischendurch habe er zwar gesundheitsbedingt pausiert, aber der Wiedereinstieg laufe erfolgreich und es mache ihm nach wie vor riesigen Spaß.
Hauptberuflich ist Thomas Kästner bei der Berufsgenossenschaft in Mannheim tätig. Damit sei er ebenso glücklich wie mit seinem Privatleben – als Vater dreier Kinder, mit denen er versuche, möglichst viel zu unternehmen. Nicht nur Kästner selbst hatte den Rhythmus schon immer vonseiten des Vaters im Blut, auch seine drei Kinder haben die musikalischen Gene übernommen: „Spaß am Singen haben sie alle und waren auch im Kinderchor. Instrumente wie Schlagzeug und Gitarre werden auch gespielt“, sagt er.
Thomas Kästner: „Welt der Musik ist eine andere“
An seiner langjährigen Arbeit als Chorleiter habe er nie gezweifelt. Thomas Kästner erinnert sich zurück: „Ich habe damals schon gemerkt, dass die Welt der Musik eine ganz andere ist. Ich konnte dabei schon immer entspannen und das Außenrum spielte für niemanden mehr eine Rolle.“
Dennoch bringe die Tätigkeit auch Herausforderungen mit sich. So sei es beispielsweise nicht immer leicht, Musikliteratur zu finden, welche den Sängern und dem Publikum gefällt, aber zugleich den Anspruch erfüllt, das Können der Chöre zu präsentieren.
Seiner Meinung nach sterbe die musikalische Tradition, wenn es keine Vereine mehr wie den Sängerbund gebe, zugleich sei es notwendig, die Tradition mit neuen, modernen Ideen zu kombinieren. Diesen Aufgaben stellt sich der Leiter zahlreicher Chöre gerne und freut sich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Männerchor des MGV-Sängerbund Liedertafel in Plankstadt.
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