Brauchtum

Tradition, Musik und Gänseversteigerung bei der Plankstadter Kerwe

Die Plankstadter Kerwe bietet Spaß, Kulinarik und ein buntes Programm für alle Generationen – und das bei bestem Herbstwetter.

Von 
Nadine Röser
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Auf der Kerwe in Plankstadt gibt es einiges zu entdecken. © Dorothea Lenhardt

Plankstadt. Bei herrlichem Sonnenschein und bester Laune trafen sich die Plankstadter am Wochenende auf ihrem Festplatz und feierten zusammen Kerwe. Das Konzept von Gemeinde und IG Vereine, mehr als Fahrgeschäfte zu bieten und wieder an alte Traditionen anzuknüpfen, wurde auch im dritten Jahr sehr gut angenommen.

Los ging es am Samstag vor dem Rathaus: Dort hatten sich insgesamt 50 Plankstadter eingefunden, darunter die „Schlumbel“, 25 (Plüsch-)Gänse sowie der Heimat- und Kulturkreis. Gemeinsam und von Musik begleitet zogen sie zum Festplatz, wo sie von weiteren rund 150 Personen bereits erwartet wurden. Plankstadts Bürgermeister Nils Drescher und Wolfgang Eichhorn, Vorsitzender der Interessensgemeinschaft (IG) Vereine, begrüßten die Gäste und eröffneten die Kerwe mit einem Bühnenprogramm.

Zunächst wurden die 25 Gänse versteigert. „Das war ein Riesenspaß“, sagte Eichhorn, „innerhalb von 15 Minuten waren alle weg.“ Dann traten die Kerwe-Schnatterer auf, eine Musikgruppe, die im vergangenen Jahr während des Straßenfestes ihre Premiere gefeiert hatte. Albert Stieger, Vorsitzender des Musikvereins Plankstadt, begleitete die 18 Sängerinnen und Sänger auf seinem Akkordeon. Er spielte altbekannte Melodien, doch die Texte waren allesamt neu. Diese hatte Gerhard Waldecker, stellvertretender Bürgermeister und Gemeinderat, in Mundart getextet. Das Publikum war begeistert und stimmte später unisono in die Ortshymne „Mitten in Plankstadt“ ein.

Die "Kerwegänse" liegen zum Verkauf bereit. © Dorothea Lenhardt

Mit dem Fassanstoß konnten Dennis Winterkorn, Vorsitzender des Plankstadter Carneval-Clubs (PCC) und Mario Heider, Prokurist von Weldebräu, die Stimmung noch einmal toppen und 30 Liter Freibier waren in kürzester Zeit unter die Leute gebracht. Dem PCC oblag es auch, die „Schlumbel“ zu taufen – und zwar auf den Namen Narrina XIII. Die Puppe nahm auf der Bühne Platz und wurde mit Schnaps eingerieben, um sie vor der Kälte zu schützen.

„Nun hängt sie über dem Rathauseingang“, berichtete Wolfgang Eichhorn, „und wir hoffen, dass sie dort auch bleibt. Denn andernfalls müssen wir sie mit einem Kasten Bier auslösen.“ In den Vorjahren ist dies findigen Einheimischen, aber auch Leuten aus den Nachbargemeinden gelungen. Für Partystimmung am Samstagabend sorgte „The B‘flats“. Die Band aus Brühl und Mannheim heizte bereits zum dritten Mal das Publikum auf der Kerwe ein. Der PCC mixte an seinem Stand Cocktails und die Handballwölfe kümmerten sich um den Bierausschank.

Bürgermeister Nils Drescher und Mario Heider. © Dorothea Lenhardt

Am Sonntagnachmittag traf man sich bereits um die Mittagszeit auf dem Festplatz, wo die Handballwölfe zum Essen einluden. Der PCC verkaufte Waffeln und Crêpes und die Landfrauen Plankstadt boten – wie auch schon am Samstag – Kaffee und unzählige selbstgebackene Kuchen an. Schmecken ließ man sich das Ganze im Festzelt bei Musik, die von Stefan Röger aufgelegt wurde. „Dank des Engagements unseres Bürgermeisters und der Vereine ist uns ein tolles Miteinander gelungen, das hoffentlich in den nächsten Jahren eine Fortsetzung finden wird“, so Carmen Knaurer, Vorsitzende der Landfrauen.

Der Montag startet ab 10 Uhr mit dem traditionellen Kerwefrühschoppen in den Gaststätten und im Festzelt. Am Stand der Handballwölfe gibt es Weißwurst, Brezeln und Rindswurst. Für Unterhaltung sorgt bis 18.30 Uhr DJ Michael Rösch. Am Dienstag können die Kinder mit den Autoscootern und auf dem Karussell noch einmal ihre Runde drehen, bevor die Kerwe um 18 Uhr beerdigt wird. Dann geleiten die Karnevalisten des PCC die „Schlumbel“ in einem Trauerzug zur Gänsweid, wo sie unter der Aufsicht der Jugendfeuerwehr aus Plankstadt verbrannt wird. Aber zur nächsten Kerwe am dritten Oktoberwochenende 2026 wird die „Schlumbel“ wieder auferstehen.

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