Blaulicht

Übungseinsatz der Feuerwehr: Flammen schlagen aus Container

In einem mobilen Brandübungscontainer proben die Einsatzkräfteder Feuerwehren Plankstadt und Eppelheim gemeinsam für den Ernstfall. Die Besonderheit: In dem Container können reale Situationen mit Feuer simuliert werden.

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Linda Saxena
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In den blauen Container gibt es für die Feuerwehr zwei Einstiegsmöglichkeiten, um an den Brandherd am Inneren heranzukommen: Über eine Tür und, wie hier zu sehen ist, über das Dach. © Feuerwehr Eppelheim

Plankstadt/Eppelheim. Wenn ein Notruf bei der Freiwilligen Feuerwehren in Plankstadt und in Eppelheim eingehen, dann zählt jede einzelne Sekunde. Ein Einsatz ohne Zeitdruck gibt es im Alltag der Einsatzkräfte nicht – vor allem, wenn Feuer im Spiel ist. Wenn es aber im blauen Container der Netze BW brennt, ist keine Eile geboten.

Bei diesem Container handelt es sich um eine mobile Brandübungsanlage, die zwei Wochen lang am Wasserwerk in Eppelheim für die Einsatzkräfte zur Verfügung stand. „Wir haben die Anlage Anfang des Jahres bei dem Kreisfeuerwehrverband beantragt und für 14 Tage zur Verfügung gestellt bekommen“, sagt Uwe Emmert, Feuerwehrkommandant aus Plankstadt. Hier haben die Freiwilligen die Möglichkeit gehabt, an mehreren Terminen zu üben – etwa ein Feuer zu löschen, das einem Treppen- oder Zimmerbrand nahekommt.

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Übungseinsatz der Feuerwehren aus Plankstadt und Eppelheim

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Auch haben die Kollegen aus Plankstadt und Eppelheim in Truppen gemeinsam Übungseinheiten absolviert. „Im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit werden die Feuerwehren aus Eppelheim und Plankstadt bei einem bestimmten Stichwort gemeinsam zu einem Einsatz gerufen“, sagt Alexander Stuntz, Mitglied bei der Eppel-heimer Wehr und dort zuständig für IT und Öffentlichkeitsarbeit. So haben die Kollegen sich gegenseitig in einer simulierten Situation besser kennenlernen können. „Wie tickt der andere? Oder wie reagiert mein Gegenüber in bestimmten Situationen? Das sind Fragen, die man nicht erst im Einsatz klären kann, da muss es nämlich funktionieren“, sagt Stuntz.

An die Hitze gewöhnen

So können sich die Frauen und Männer ohne Druck und Eile dem Löschen der echten Flammen widmen. Man könne ausprobieren, wie viel Wasser man mit einer bestimmten Intensität oder Sprühverhalten bei einem Feuer einsetze. „So kann zum Beispiel ein Wasserschaden vermieden werden.“

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Auch die Wärmegewöhnung sei ein wichtiger Aspekt der Übungstermine gewesen. „Im Container konnte man Temperaturen bis zu 600 Grad Celcius simulieren“, sagt Uwe Emmert. Ihn freut die Möglichkeit besonders, da erst einige neue Jung-Feuerwehrfrauen- und männer zur Truppe dazugestoßen sind und nun auch Erfahrung in der Praxis sammeln konnten. Zwar gebe es Pflichtübungen für jedes Mitglied der Feuerwehr, eine solche Erfahrung sei trotzdem wertvoll – insbesondere für die Zusammenarbeit der beiden Feuerwehren. „Und es ist doch etwas anderes, bei einer Übung ein echtes Feuer zu löschen und die Wärme zu spüren, als sich einen Brand in der Ecke vorstellen zu müssen“, sagt Alexander Stuntz mit einem Augenzwinkern. sax

Redaktion Linda Saxena ist Print- und Online-Redakteurin in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung und zuständig für Plankstadt und Eppelheim.

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