Festplatz

Viele Spender kommen nach Plankstadt zur Sammelaktion für Flüchtlinge

Von 
Caroline Scholl
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Viele kommen, um beispielsweise Spielzeug, Fahrräder und Kleidung zu spen-den – auch Elke Kahnert (2. v. l.) aus Hockenheim. © Scholl

Plankstadt. Vor den eigens für die Spendenaktion der Gemeinde eingerichteten Pavillons auf dem Festplatz bilden sich lange Schlangen. Zwei Abgabestellen haben die 18 Helfer aufgebaut, an denen zum einen Kinderkleidung und Spielwaren und zum anderen Haushaltsartikel gespendet werden können. „Alles was hier heute abgegeben wird, wird noch heute Nachmittag an die 30 bereits in Plankstadt angekommenen ukrainischen Flüchtlinge verteilt. Demnächst erwarten wir zusätzlich 20 Flüchtlinge und weitere werden folgen. Die meisten sind Frauen und Kinder, aber auch Senioren sind unter ihnen“, erklärt Melanie Wieden, die seitens der Gemeinde die Koordination der Aktion übernommen hat.

Hilfe für Ukraine

Gemeinden in der Region: 
  • Plankstadt: Wer Sachspenden hat, kann sich bei den Integrationsbeauftragten der Gemeinde melden. Diese organisieren dann die notwendigen Schritte. Unter ukraine@plankstadt.de können sich Interessierte melden. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Gemeinde Plankstadt.
  • Ketsch: Informationen zum Spendenkonto sind auf der Internetseite der Gemeinde zu finden.
  • Reilingen: Die Gemeinde hat eine Flüchtlingshilfe gestartet.
  • Brühl: Bei dieser Aktion wird keine Kleidung gesammelt, sondern es wird gebeten um sortierte und beschriftete Tüten, Kartons oder Behältnisse mit (Papier)Handtücher, Wundantiseptika und Desinfektionsmittel, Bandagen, Einwegmasken, Zelte, Feldbetten, Batterien, Kerzen, Taschenlampen, Energieriegel, Trockenfrüchte wie Nüsse, Konserven, Nudeln, Babynahrung

Allgemeine Links:  hier kann man sich immer informieren

„In den vergangenen Wochen haben sich in der Gemeinde viele Menschen gemeldet, die mit Sachspenden helfen möchten, so haben wir zum einen eine virtuelle Pinnwand auf der Homepage an den Start gebracht und heute diese Aktion unter der Schirmherrschaft unseres Bürgermeisters auf den Weg gebracht“, ergänzt Sabine Zeuner, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde. Tatkräftig hilft auch sie an diesem Vormittag mit, die Menschen, die sich mit vielen Kartons und Tüten in die Warteschlange einreihen, zu den entsprechenden Stellen zu leiten. Hinter den Pavillons werden die Spenden direkt vom Team aus ehrenamtlichen Helfern und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung ausgepackt, Kinderkleidung gleich nach Größen sortiert und die Spielsachen, darunter viele Fahrräder, Dreiräder und Roller aufgebaut.

Zwei Autos gepackt

„Wenn heute Nachmittag die Flüchtlinge hierherkommen, dann möchten wir, dass alles schon so vorbereitet ist, dass die Menschen, die so viel Leid erlebt haben, sich hier in einer möglichst angenehmen Atmosphäre benötigte Sachen aussuchen können. Die Bereitschaft der Bevölkerung, so großzügig zu spenden, überwältigt uns“, so Melanie Wieden, die sonst die Liegenschaften bei der Gemeinde verwaltet. In der Warteschlange steht Elke Kahnert aus Hockenheim mit einigen Artikeln, die sie spenden möchte. „Ich finde es so furchtbar, was den Menschen in der Ukraine passiert, und da möchte man einfach helfen. Wenn man bedenkt, das die Geflohenen alles zurücklassen müssen und nicht mal ihr Bargeld umtauschen können und hier mit einem kleinen Koffer mit dem Allernötigsten ankommen, da sehe ich dringend Bedarf etwas zu tun. Wir haben zwei Autos gepackt und sind hierhergekommen. Man hat so vieles zu Hause, was hier nun dem guten Zweck zugeführt wird“, betont sie überzeugt.

Michael Fackel (l.) gibt seine Spende bei Ge-meindemitarbeiterin Melanie Wieden ab. © SCholl

Obwohl die Aktion auf dem Festplatz erst um 9 Uhr begann, kamen die ersten Autos schon kurz nach 8 Uhr auf das Gelände, manche hatten sogar schon nachts Kartons abgestellt. Schon nach einer Stunde ist klar: Die Räume sind gefüllt, keine weiteren Spenden aus dem Bereich Kinderkleidung und Spielwaren können mehr angenommen werden. Wer noch Alltagsgegenstände wie Bettwäsche und Geschirr sowie Hygieneartikel bringen möchte, kann sich noch in die entsprechende Reihe einordnen.

„Es tut uns leid, dass wir hier nun nichts mehr annehmen können, aber mit Sicherheit entsteht bald wieder neuer Bedarf oder es gibt weitere Sammelaktionen in der Region“, erklären die Helfer den Wartenden, die dies verständnisvoll zur Kenntnis nehmen. „Ich freue mich, dass ich mit meinen Spenden helfen kann und habe direkt auch Kontakt zu den Geflüchteten, für die diese Spenden so wichtig sind“, weiß Michael Fackel, vom Ortsverein des DRK Plankstadt und ergänzt: „Heute Mittag werden wir noch einen kleinen Ausflug mit den Geflüchteten in den Schlossgarten anbieten. Man kann deren Leid nicht wegnehmen, aber so vielleicht für eine kurze Abwechslung sorgen.“

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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