Evangelische Kirche

Vierte musikalische Andacht in Plankstadter Kirche

Bereits zum vierten Mal lud die evangelische Kirchengemeinde zur musikalischen Andacht in der Passionszeit ein. Unter der Leitung von Prädikantin Jutta Layer erfuhren die Andachtsteilnehmer, wer dem römische Stadthalter Pontius Pilatus ins Gewissen redete.

Von 
Marco Montalbano
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Unter der Leitung von Rainer Ruhland (links) läuft das Schwetzinger Kammerorchester zur Hochform auf und begeistert die Abend-andachtsteilnehmer auf ganzer Linie. © Montalbano

Plankstadt. Ostern nähert sich mit großen Schritten und schon zum vierten Mal lud die evangelische Kirchengemeinde Plankstadt zur musikalischen Andacht in der Passionszeit. Unter der Leitung von Prädikantin Jutta Layer erfuhren die Andachtsteilnehmer, wer dem römische Stadthalter Pontius Pilatus ins Gewissen redete: seine Frau. Doch zur Besinnung lud auch die Musik ein, denn das Schwetzinger Kammerorchester unter der Leitung von Rainer Ruhland spielte besonders gefühlvoll von der Empore passend ausgesuchte Stücke.

„Ich war heute in der Stadt, Pontius. Es waren viele Fremde da und auch der Wanderprediger, Jesus Christus, der in aller Munde ist. Die Menschen liefen ihm entgegen und warfen ihre Jacken auf den Boden, damit er darüber liefe. Er war ein Star“, zitierte Jutta Layer aus den „wenig bekannten Tischgesprächen von Pilatus mit seiner Frau“ und fuhr fort: „Seine Worte sind kein hohles Geschwätz, kein ‚Blabla‘. Sie sind gut. Du solltest ihn einladen.“

So habe Pilatus, der von 26 bis 36 nach Christus Präfekt in der Provinz Judäa war, den Worten seiner Frau gelauscht, die ihm später ins Gewissen geredet habe: „Die Priester haben das Volk aufgewiegelt. Hast du das nicht gemerkt? Was ist Wahrheit? Das hast du Jesus gefragt und das frage ich dich jetzt.“

Musik bei Andacht in Plankstadt erklingt hoffnungsvoll und traurig

Musik erklang, mal hoffnungsvoll, mal traurig. Pilatus hatte sein Urteil gefällt, bevor er sich die Hände „in Unschuld wusch“. Es sind diese Gespräche, die „vielleicht so stattgefunden haben könnten“, die zum Nachdenken anregten. „Jesus trägt die Schuld, aller, auch deine“, gefolgt von Orgelmusik von Organistin Barbara Wipfler,

Mit Stücken wie „Jesus meine Zuversicht“, Choralsatz BWV 365 oder der Sarabande nach einer Arie aus der Oper „Rinaldo“ von Georg Friedrich Händel und Max Regers „O Mensch, bewein dein Sünde groß“ nach dem Choralvorspiel BWV 622 von Bach begeisterte das Schwetzinger Kammerorchester die Anwesenden.

Vorher noch in stiller Andacht versunken und den Worten von Layer und der Musik lauschend, standen die Anwesenden am Ende auf, blickten hoch zur Empore und applaudierten lange.

Besucher sind begeistert von der Andacht in Plankstadt: „Es war traumhaft“

Ingeborg Kapeller aus Oftersheim kommentierte im Gespräch mit unserer Zeitung: „Es war so schön. Die Andacht und die Musik geben Frieden und Kraft.“ Hans Kolb aus Plankstadt schwärmte: „Es war sehr angenehm. Die Musik war traumhaft. Ich habe die Augen geschlossen und genossen.“

Rainer Ruhland, Leiter des Kammerorchesters, bilanzierte am Ende: „Ich bin heute sehr zufrieden. Es war ein anspruchsvolles Programm, unter anderem mit der Bearbeitung von Reger für Streicher.“ Und dann ergänzte er: „Nach dem Segen spielten wir zum Ausklang eine Transkription des Schlusschors aus der Matthäuspassion. Eigentlich ist es ein Chorsatz und Streicher denken nicht an den Text. Das haben die Musiker heute richtig gut gemacht.“

Jutta Layer meinte: „Die Tischgespräche sind natürlich fiktiv. Man wird im Internet dazu nichts finden. Aber sie hätten so stattfinden können.“ Sie freue sich schon auf den nächsten besonderen Termin, den Stationen-Gottestdienst mit Abendmahl am Gründonnerstag, 6. April, ab 18 Uhr in und um die evangelische Kirche.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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