Plankstadt. Abschied muss nicht traurig sein – oft bedeutet er auch Aufbruch. So verlässt Annette Weippert zwar am Ende ihres Vikariats die Gemeinde in Plankstadt, doch bereits im September tritt sie ihre erste Pfarrstelle in Baden-Baden an. Der feierliche Gottesdienst zur Verabschiedung am vergangenen Sonntag in der evangelischen Kirche Plankstadt war daher nicht von Wehmut, sondern von Dankbarkeit und herzlichen Segenswünschen geprägt. Geleitet wurde der Gottesdienst von Pfarrerin Christiane Banse, die musikalische Gestaltung übernahm Kirchengemeinderat Manfred Kestner an der Orgel.
Zur Freude der Pfarrerin Banse waren zum Gottesdienst viele Wegbegleiter, Familienmitglieder und Freunde gekommen, um bei der offiziellen Verabschiedung von Annette Weippert dabei zu sein. In ihrer Begrüßung zeichnete Banse kurz den Werdegang der Vikarin nach. Während ihrer zweijährigen Ausbildungszeit in Plankstadt habe Annette Weippert Gottesdienste, Taufen und Trauerfeiern gestaltet und Verantwortung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen übernommen. Sie würdigte die zupackende und herzliche Art, mit der Weippert ein verlässlicher Ansprechpartner für Menschen jeden Alters gewesen sei.
Die letzte Predigt als Vikarin in Plankstadt
Am dritten Sonntag nach Trinitatis, dem Sonntag der offenen Arme, las Kirchengemeinderat Manfred Kestner die Geschichte vom verlorenen Sohn aus dem Lukas-Evangelium vor. Sie handelt von einem Vater und seinen zwei Söhnen. Der jüngere Sohn fordert sein Erbe und verprasst es in der Fremde. Nach seiner Rückkehr und Reue wird er vom Vater voller Liebe und Vergebung aufgenommen. Der ältere Sohn, der treu zu Hause geblieben ist, ist eifersüchtig auf die Freude über die Rückkehr des verlorenen Sohnes. Die Geschichte verdeutlicht Gottes Vergebungsbereitschaft gegenüber reuigen Sündern, unabhängig von ihren Verfehlungen.
In der letzten Predigt als Vikarin in Plankstadt griff Weippert dieses Gleichnis auf, ging auf die Barmherzigkeit Gottes, auf Veränderung und Erfahrung ein. Ihre Kernbotschaft war in einem Zitat des Briefes, den Apostel Paulus an Timotheus schrieb, enthalten, in dem es heißt: „Ich danke Christus Jesus, unserem Herrn, der mir die nötige Kraft gegeben hat. Denn er hat mir sein Vertrauen geschenkt und mich in seinen Dienst genommen. Dabei habe ich ihn früher verhöhnt und verfolgt (…) Aber er hat mir sein Erbarmen geschenkt. Denn ungläubig, wie ich war, wusste ich nicht, was ich tat.“
Dankesworte an alle Wegbegleiter in Plankstadt
In ihrem Leben sei sie zwar nie hart auf die Probe gestellt worden, gestand Weippert, doch die Geschichte, die Jesus über Gott erzählt, schenke ihr Kraft und den Glauben, dass „Gott sie so annehme, wie ich bin“. Natürlich habe auch sie Zweifel und frage sich: „Was ist, wenn ich die Erwartungen der anderen, aber auch meine eigenen nicht erfülle?“ Doch fühle es sich gut an, Gott zu vertrauen, wenn wir uns verloren fühlen, so die Vikarin.
In ihren Dankesworten schloss sie alle mit ein, die sie so herzlich empfangen und sie bei ihrer vielfältigen Arbeit unterstützt haben. Bei einem gemütlichen Beisammensein nutzten viele Besucher die Gelegenheit, persönliche Worte an die scheidende Vikarin zu richten und ihr gute Wünsche mit auf den Weg zu geben.
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