Schaubühne - Für die Premiere der Komödie "Ein genial verrückter Coup" im katholischen Jugendheim wird fleißig geprobt / Carolin Schleich führt Regie

Wenn Gauner freiwillig in die "Klapse" gehen

Von 
Kay Müller
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Hände hoch: Von diesen vermeintlich Kranken (Marco Ghiani, Patrick Schleich und Carolin Schleich, stehend von links) droht nichts Gutes. Das ist dem Klinikpersonal (Johanna Koltermann-Jülly und Julia Teuschel v. l.) nicht geheuer.

© Müller

Plankstadt. Wenn sich ein Juweliergeschäft in unmittelbarer Nachbarschaft einer psychiatrischen Klinik befindet, wenn drei Gauner sich einweisen lassen als vermeintliche Kranke, um eben jenen Juwelier zu überfallen, und ihnen dann der "Herr Hauptkommissar" zunehmend auf die Schliche kommt, sind allerlei Verwirrungen und jede Menge Lacher vorprogrammiert. "Ein genial verrückter Coup", so heißt die Gaunerkomödie, mit der die Schaubühne Plankstadt am Samstag, 10. Oktober, zur Premiere in das katholische Jugendheim einlädt.

Rücktritt von Waldemar Leistritz

Das Publikum darf sich beim 30-jährigen Jubiläum der Schaubühne auf das eingespielte Ensemble freuen, neu ist allerdings, dass Carolin Schleich erstmals die Regie übernommen hat. Nach den erfolgreichen Aufführungen von "Nichts als Kuddelmuddel" im vergangenen Jahr gab der langjährige Leiter Waldemar Leistritz seinen Rücktritt bekannt. Im kleinen Kreis, erzählt Patrick Schleich, habe man sich daraufhin besprochen und die Aufgaben neu verteilt. Er selbst hat nun die Gesamtleitung inne und als Regisseurin Carolin Schleich, das konnten sich alle sehr gut vorstellen.

"Das war schon eine Herausforderung, eine der Hauptrollen zu haben und gleichzeitig Regie zu führen", sagt Carolin Schleich. Die Lehrerin konnte bereits während ihres Studiums Erfahrungen innerhalb der Theaterpädagogik sammeln und schließlich kenne sich der Großteil des Ensembles als Gruppe und als Freunde schon unzählige Jahre. Unter der Regie von Waldemar Leistritz habe jeder ebenfalls seine Freiheiten und ein Mitspracherecht gehabt, jetzt sind die Hierarchien eben noch ein wenig flacher, was jedenfalls den Probearbeiten an diesem Abend keinen Abbruch tut.

Jetzt gehe es um den Feinschliff, weiß Marco Ghiani, der neben Patrick Schleich und Carolin Schleich einen der drei Ganoven gibt. Die charakterlichen Unterschiede, im Stück nämlich einmal der Gangster zu sein und auch den vermeintlich psychisch Kranken zu mimen, müssten deutlich zum Tragen kommen, sagt er. Seit Februar wurde geprobt und in bewährter Manier hat Kurt Baust wieder die Kulisse erschaffen, der Blick wird freigegeben auf den Aufenthaltsraum der Klinik. Erstmals mit dabei sind in diesem Jahr Julia Teuschel und Sarah Blaull. Beide kommen aus Plankstadt, Julia kennt alle schon seit der Ministrantenzeit, zeichnete oft während der Aufführungen im Jugendheim für die Bewirtung mitverantwortlich und hat bei den Ministranten auch schon Theater gespielt. "Sarah kannten wir noch nicht. Bei der ersten Probe war uns dann schnell klar, das passt perfekt", sagt Patrick Schleich und so spielt Sarah Blaull nun die Tochter des Obergangsters.

Karten am Rathauskiosk

Julia Teuschel gibt den "Hausdrachen" der Klinik, die Krankenschwester Ines. Ob es ihr und dem Ermittlungsbeamten, "Hauptkommissar Bachmann" (Oliver Haag), allerdings gelingt, die drei Ganoven aufzuhalten und die Verwirrungen aufzuklären, bleibt abzuwarten.

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