Reilingen. Zum Dorflindenfest lud der Verein der Musikfreunde ein und bei bestem Sommerwetter war die Veranstaltung ein voller Erfolg für alle Sinne. Schon beim Aufbau fieberten die Musikfreunde dem Besuch der Stadtkapelle Dornstetten entgegen und pünktlich um 14 Uhr fuhr der Bus der befreundeten Gemeinde aus dem Schwarzwald vor.
Nach einer kurzen Begrüßung wurden die Gäste zu kühlen Getränken sowie zu Kaffee und Kuchen in den Proberaum der Musikfreunde eingeladen. Liebevoll kümmerten sich Familie Walter Dorn und Michael Linebach um ihre Gäste, ehe sie auf „Erkundungsrunde“ in der Gemeinde unterwegs waren. Ob ein kleiner Fußmarsch ins Unterdorf oder zum Neubaugebiet „Herten“, am Schluss fanden sich alle in der „Eisdiele Bianchi“ wieder, wo sie das leckerer Eis sichtlich genossen.
Den musikalischen Anfang beim Dorflindenfest machten die Jüngsten der Musikfreunde unter der Leitung von Alexander Rautnig. Die Bläserklasse der Grundschule mit Emilia Kornmann, Gabriel Hodapp, (Trompete), Malia Tremmel (Klarinette) und Janick Wollny (Querflöte) bestand ihren Auftritt mit Bravour und der Verein freut sich schon heute, im nächsten Schuljahr wieder eine Bläserklasse in der Grundschule aufzustellen.
Wie jeder im Ort weiß, ist aus einer Rivalität beim Regionenspiel des SWR 4 eine tolle Freundschaft mit der Gemeinde Dornstetten entstanden, die nun seit 2014 besteht. Beim Besuch der Musikfreunde zum 1250-Jahre-Stadtjubiläum und der Beteiligung am Festumzug, haben beide Vorstände beschlossen, sich „wiederzusehen“. Die rührigen Vorstände Birgit Wetterauer und Alexander Lutz ließen die Leitungen glühen und somit stand dem Besuch nichts im Weg. Die herzliche Verbundenheit beider „Schultheißen“ ist in den Gemeinden bekannt und somit war es klar, dass der Bürgermeister aus Dornstetten mit an Bord war, um seinen Freund und Kollegen Stefan Weisbrod in Reilingen zu besuchen.
Bier und Wappen getauscht
Unter der Leitung des Dirigenten Christian Pöndel gab die Stadtkapelle dem Fest den musikalischen Startschuss. Was dann durch beide Kapellen aus Dornstetten und im Anschluss aus Kronau folgte, war Blasmusik zum „Zungeschnalzen“. Ob bei Märschen, Böhmischen Polkas, Potpourri von Musiklegenden oder Schlager aus dem sonnigen Italien, Christian Pöndel führte sein Orchester sicher durch einen bemerkenswerten Querschnitt der Blasmusik.
Bürgermeister Bernhard Haas aus Dornstetten sowie Stefan Weisbrod bedankten sich bei der Stadtkapelle und den Musikfreunden zugleich für die gelebte Gemeinschaft und freuen sich auf noch recht zahlreiche Besuche der beiden sympathischen Gemeinden. Als Gastgeschenk überreichte die Stadtkapelle den Musikfreunden zwei übergroße Flaschen mit dem „berühmten Brauwasser aus dem Schwarzwald“ und Bürgermeister Stefan Weisbrod zeigte mit zwei Gemeindefahnen den Gästen aus dem Schwarzwald „wie der Hase läuft“.
Kurzerhand lud der Vorsitzende der Stadtkapelle die bereist angereisten Musiker aus Kronau ein, mit ihnen das letzte Musikstück „Böhmischer Traum“ zu intonieren. Dass Musik nur eine Sprache hat, wurde an diesem Abend wieder mal verdeutlicht und mit dem „Böhmischen Traum“ brachten über 80 Musiker die Gäste zum Träumen.
Nahtlos ging es mit dem Musikverein Kronau weiter, der schnell mit Musik und Gesang die Gäste im „Griff“ hatte. Es war schon toll, anzusehen, wie Dirigentin Kristin Bellm ihre Orchester mit ruhiger Hand führte und die leidenschaftlichen Gesangsvorträge mit steuerte. Dunkelheit spielte bei den Kronauern keine Rolle und kurzerhand gingen die Pultlichter an, was dem Auftritt einen tollen Lichteffekt gab.
Es war ein toller Sommerabend für Menschen, die Geselligkeit lieben und Freunde der Musik sind. Sicherlich hätte manche Lücke in den Bänken noch gefüllt sein können, aber die Helfer an den Ständen waren genauso bemüht, den Gästen einen schönen Abend zu schenken. zg
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