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Brand bei DellCon in Reilingen: Recycelte Autoakkus fangen Feuer

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Catharina Zelt
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Die Einsatzkräfte sind seit den frühen Morgenstunden im Einsatz. © Priebe

Reilingen/Hockenheim. Schon von Weitem war eine große Rauchwolke am Horizont über Reilingen zu sehen, als die Feuerwehren aus Reilingen und Hockenheim in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag einen Brand auf dem Betriebsgelände der Firma DellCon in der Industriestraße löschen mussten. Hierbei entstand außerhalb des Firmengebäudes ein Feuer in einem Zelt mit recycelten E-Akkus, was dazu führte, dass die Wehr gegen 3.15 Uhr alarmiert wurden, wie die Polizei in einer Pressemitteilung vermeldet.

Die beiden Feuerwehren rückten mit sieben Löschfahrzeugen und 40 Mann an und konnten den Brand eindämmen, ohne dass dieser auf nahe liegende Gebäude übergehen konnte. Laut Angaben der Firmeninhaberin entstehen bei einem Batteriebrand Temperaturen von bis zu 1200 Grad Celcius.

Markus Piperno, Kommandant der Feuerwehr Reilingen beschreibt, dass die Bekämpfung eines derartigen Brandes nicht mit besonderen Maßnahmen verknüpft wird: „Hier gibt es keine spezielle Vorgehensweise, im Endeffekt ist es das Gleiche wie ein E-Auto-Brand, nur ohne Auto. Die Akkus wurden ganz normal mit Wasser gelöscht und danach in Sicherheitsbehältern untergebracht“.

Brand bei DellCon in Reilingen: Brandursache noch unklar

Die Ursache für den Brand der insgesamt sechs Tonnen Autoakkus ist bisher noch nicht geklärt, jedoch ermittelt das Polizeirevier Hockenheim in dieser Sache. Lithium-Ionen-Akkus sind wiederaufladbare Batterien und können sich unter bestimmten Umständen selbst entzünden. So haben beispielsweise die thermischen Bedingungen, also Hitze oder Kälte, Auswirkungen auf die Akkus. Je nach Typ vertragen die Batterien bei der Lagerung andere Temperaturen. Laut den Beamten ist bei dem Brand ein Schaden von 7 000 Euro entstanden, Personen wurden nicht verletzt.

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Reilingen: Lithium-ionen-Batterien brennen

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Die Firma DellCon mit Verwaltungssitz in Hockenheim befasst sich mit dem Transport von gebrauchten sowie kritisch-defekten Lithium-Ionen-Batterien und einer möglichen Weiterverwertung in das sogenannte Second Life.

Elektroautos haben eine höhere Lebensspanne als die darin enthaltenen Batterien. Diese müssen nach einer bestimmten Zeit ausgetauscht werden, da sie nicht mehr die benötigte Leistung bringen. Die Batterien sind oftmals jedoch noch nicht am Ende ihres Lebens, sondern können noch jahrelang andere Aufgaben übernehmen.

Im Gegensatz zu normalen Autoersatzteilen, handelt es sich bei Batterien allerdings um Abfall mit Gefahrenpotenzial. Die Arbeitsfelder bei DellCon sind neben dem Transport und der Demontage der Batterien auch die Befundung. Dies ist ein wichtiger Schritt, um zur Entscheidung zu kommen, ob ein Modul in die Recyclinganlage verbracht werden muss oder ob es sich noch für das Second Life eignet.

Bei den gebrauchten Batterien, die bei DellCon bearbeitet werden, ist ein Teil wiederverwendbar, während ein anderer Teil sich nicht mehr für die Wiederverwendung eignet. Oftmals ist bei den gebrauchten Batterien jedoch nur die Kapazität geringer geworden. Diese Batterien können dann zwar nicht mehr in einem Auto verwendet werden, dafür jedoch beispielsweise für Energiespeicher genutzt werden. Weitere Verwendungsarten im Second Life sind beispielsweise stationäre Anlagen in Produktionsfirmen, Bushaltestellen, Heimspeicher oder Windkraft-Zwischenspeicher.

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