Schillerschule

Krähenplage an der Schillerschule Reilingen: Gemeinde ergreift Maßnahmen

Die Krähenkolonie an der Reilinger Schule führt zu Konflikten zwischen Lärm- und Hygieneschutz. Artenschutz erschwert Lösungen.

Von 
Josef Dufrin
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Über 30 Krähennester befinden sich allein auf der Stielei-che am Schulzugang der Wilhelmstraße. © Josef Dufrin

Reilingen. Sie sind laut, hinterlassen ihre Spuren und sie sind geschützt. Das Vorkommen einer Krähenkolonie auf dem Gelände der Reilinger Friedrich-von-Schiller-Gemeinschaftsschule sorgt in zunehmendem Maße für Konflikte zwischen Natur-, Lärm- und Hygieneschutz. Während die Vögel die Baumkronen als perfektes Zuhause sehen, kämpfen Schüler, Lehrer und Anwohner mit Lärm und Hinterlassenschaften. Doch einfach vertreiben ist keine Lösung, denn die Singvögel stehen unter Artenschutz. Ihre aktive Bejagung ist ganzjährig untersagt.

Gleich mehrere Dutzend Nester der besonders geschützten Vögel finden sich in den Baumkronen auf dem Schulcampus und an den Zugängen zum Schulgelände. Ihr fortwährendes Krächzen hört sich alles andere nach einem schönen Vogelgesang an. Schüler und Lehrer, aber auch die Anwohner der Wilhelmstraße, fühlen sich durch den ständigen Lärm gestört und die anzutreffenden Verschmutzungen beeinträchtigt. Das Umfeld der Nistplätze ist übersät mit Vogelexkrementen sowie diversen Zweigen und Pflanzenfasern, wodurch die gerade auf dem Schulgelände erforderlichen Hygienevorgaben stark strapaziert werden.

Maßnahmen gegen Krähen: Hygiene im Fokus

„Die Krähenkolonie ist in ihrer jetzigen Dimension ohne Zweifel eine Belastung für Schule und Anwohner“, betont Bürgermeister Stefan Weisbrod. Der kommunale Handlungsbedarf orientiere sich insbesondere am Hygieneschutz, also der von den Hinterlassenschaften ausgehenden Infektionsgefahr. Skalierbare und der Situation angepasste Vergrämungsmaßnahmen gebe es zwar zuhauf, die jedoch stets im Einklang mit dem Artenschutz stehen müssten. Damit vereinbar sei es, aus hygienischen Gründen auf dem Schulgelände eine nicht letale Vergrämung vorzunehmen, soweit sie in den Wintermonaten und vor Neubelegung der Nester erfolgt. Die Gemeinde habe sich daher in ihrer Eigenschaft als Schulträger entschieden, zunächst die von den Krähen auf Jahre genutzten und regelmäßig ausgebesserten Nester zu entfernen, sowie die Reinigungsintervalle für Gehweg und Schulhof zu erhöhen.

Mit Hilfe einer mobilen Hubarbeitsbühne gelingt es, sämtliche in der Baumkrone platzierten Krähennester zu entfernen. © Josef Dufrin

Ob diese in der ersten Februarwoche vom kommunalen Bauhof umgesetzte Maßnahme ausreichend sein wird, den Krähen den Aufenthalt zu verleiden, bleibt abzuwarten. Bis eine nachhaltige Lösung gefunden ist, werden sich Schule und Anwohner wohl noch mit den krächzenden Mitbewohnern arrangieren müssen, es sei denn, der jetzt vorgenommene Vergrämungsversuch zeigt Wirkung.

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