Reilingen. Ganz neu auf die Bühne brachten die Jugendlichen von Adonia Deutschland vor rund 380 Besuchern in der Fritz-Mannherz-Halle das Musical „Mose“. Sie schafften es, die Erzählung aus dem Alten Testament, in der Mose die Israeliten aus der Sklaverei der Ägypter befreite, mit Musik, Dialogen, gutem Verständnis, Tanz, Humor, aber auch dem nötigen Ernst ansprechend zu erzählen.
Gleich zu Beginn ließen die 65 Darsteller die Gäste bereits ganz in die Geschichte eintauchen. Zu schwerer Musik zogen sie als Sklaven schwitzend in die Halle ein und die zischenden Peitschenschläge ließen erahnen, wie sich die Israeliten damals im alten Ägypten gefühlt haben mussten. Kaum auf der Bühne angekommen, schleppten die Sklaven Säcke und zeigten mit dem Lied „Weiter, immer weiter“ ihre Qualen. Während die Darsteller der Sklaven in einfacher, sackartiger Kleidung steckten, traten der Pharao und sein Gefolge in bunten Gewändern aus glitzernden Stoffen auf, und der Unterschied der Schichten war unweigerlich zu erkennen.
Die Hauptrollen im Musical übernahmen neben Mose sein Bruder Aron, seine Schwester und der Pharao. Eine weitere wichtige Hauptrolle war Gott. Dieser war jedoch nicht zu sehen, aber immer wieder erklang seine Stimme und man hörte, wie er zum Propheten sprach. Er gab ihm deutlich den Auftrag, dass er sein Volk aus den Fängen des Pharaos befreien sollte. „Ich bin bei dir und werde dir sagen, was du sagen sollst“, gab Gott Mose mit auf den Weg.
Der Hauptdarsteller zeigte in seiner Mimik, seiner Körperhaltung und mit seiner Stimme, dass er Angst davor hatte, ob er diese große und wichtige Aufgabe auch wirklich erfüllen kann. Gemeinsam mit seinem Bruder stellte er sich der Herausforderung jedoch und das Volk spürte „Gott hat uns nicht vergessen“ und sang dies hoffnungsvoll im gleichnamigen Lied. Untermalt wurde der Gesang durch die Adonia-Band, die live auf der Bühne spielte. Auch der Adonia-Chor war wieder mit dabei, der durch seinen tollen Gesang und mit schwungvollen Bewegungen das Musical bereicherte.
Der brennende Dornbusch und die Plagen
Die 15 Verantwortlichen haben wichtige und bildhafte Szenen aus der Bibelerzählung in das Musical eingearbeitet. Beeindruckend war der Moment, als Mose an den brennenden Dorschbusch kam, was durch die vielen in die Luft gehaltenen Flammen, die Lichteffekte und das eingespielte Prasseln sofort erkennbar war. Auch die Plagen, die über Ägypten kamen, um dem Pharao zu zeigen, dass er die Israeliten endlich freilassen sollte, waren mit eingebaut. Besonders lustig fanden die kleinen Besucher die Froschplage, wobei bunte Flummies von der Bühne hüpften und von den Kindern aufgesammelt werden durften. Zu Gänsehaut führte der Moment, in dem sich das Meer teilte und Mose mit seinem Volk der Freiheit entgegenging.
Dies alles hatten die jugendlichen Darsteller aus den verschiedensten Ecken Deutschlands in einem intensiven Camp in nur drei Tagen einstudiert, geprobt und danach an vier Tagen aufgeführt. Entsprechend freute sich das Publikum darüber, dass die Evangelische Kirchengemeinde Hockenheim-Reilingen diese besondere Aufführung wieder einmal nach Reilingen gebracht hatte und belohnten die Leistung mit einem großen Applaus. Die sommerlichen Temperaturen verstärkten den Eindruck, sich tatsächlich in Ägypten zu befinden. Am Ende forderten die Gäste noch eine Zugabe und hörten das neue Lied „Bei dir bin ich sicher“ und die Adonia-Hymne „Unser Land“.
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