Nebelkerze Nachhaltigkeit

Von 
Andreas Wühler
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Wühler Bild: Thomas Neu © siehe Bildtext

Wer genügend Kartoffeln erzeugt, um rein statistisch den jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 50 000 Bürgern zu decken, dem kann man kaum unterstellen, ein Bauer ohne Land zu sein. Was jedoch in der Gemeinde der Fall ist, wenn ständig von einer Neuansiedlung am Herrenbuckel die Rede ist, in ihrem Zusammenhang die Gefahren eines immensen Flächenverbrauchs und intensiver Landwirtschaft beschworen werden. Das ist mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

In der Gemeinde geht es um die Verlagerung einer Betriebsstätte, die vom Hertenweg an den Herrenbuckel wandern soll. Um mehr nicht. Flächen hat der Bauer schon und keine Biene mehr muss wegen ihm um ihr Leben fürchten. Weshalb sich die Landwirte vom Herrenbuckel dennoch vehement gegen die Betriebsstättenverlagerung wehren, ist ihr Geheimnis und hat wohl seinen Grund in den Tiefen der Dorfgeschichte. Oder sie wollen unter sich bleiben. Auf jeden Fall, wie gegen den Bauern vorgegangen wird, ist zum Teil schon sehr grenzwertig.

Dennoch, die Argumente für sich sind stichhaltig. Schutz der Böden, sorgsamer Umgang mit dem Wasser, Nachhaltigkeit und Biodiversität in die Diskussion um die Landwirtschaft einzubringen, ist richtig und wichtig. Doch sollte man diese Diskussion über die gesamte Gemarkung hinweg führen, alle Betriebe im Blick habend – nachhaltig eben.

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