Reilingen. Bürgermeister Stefan Weisbrod, um ein Superlativ selten verlegen, war angesichts des neuen Entrees ins Rathaus der Gemeinde fast sprachlos. Wo vorher Broschüren und eine Kabine für den Drucker den Besucher recht freudlos begrüßten, herrscht nun heller Sonnenschein, sorgt die ins Blickfeld gerückte Fensterfront zur Hockenheimer Straße hin für einen überaus freundlichen Empfang. „Es ist Ihnen gelungen, aus einem Bürogebäude ein zeitgemäßes Rathaus zu schaffen“, lobte das Gemeindeoberhaupt die Arbeit von Architektin Jennifer Hermann vom Büro Vögele, die geschaffene „Glanzleistung“ an der Schnittstelle zwischen altem Schulhaus und altem Rathaus.
Herzstück der Umbaumaßnahme ist das neue Bürgerbüro, für das im Eingangsbereich mit zwei Räumen ausreichend Platz geschaffen wurde. Und an zweiter Stelle zu nennen ist der neue barrierefreie Eingang, der durch Automatiktüren gewährleistet wird, die in einen Windfang gekleidet sind.
Freude über Schlussstein
Die Freude von Weisbrod galt wohl auch dem Umstand, dass mit dem neuen Entree die Arbeiten am Rathaus langsam zu Ende gehen, weshalb die neue Visitenkarte der Gemeinde mit einem kleinen Fest für die Mitarbeiter und die am Bau beteiligten Firmen sowie die KWG gefeiert wurde. Weisbrod begrüßte die Gäste daher auch im Namen des Geschäftsführers der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft (KWG) Christian Bickle. Steht die kommunale Einrichtung doch als Bauherrin hinter der Maßnahme.
Er habe mit vielen Akteuren gesprochen, so Weisbrod, ob Besucher oder Mitarbeiter, und alle seien vom Ergebnis der Umbaumaßnahme begeistert, schilderte er an die Adresse von Hermann und Vögele. Neben den Planern sei dies in erster Linie den „hoch qualifizierten Handwerken“, darunter viele Reilinger Firmen, zu verdanken, stellte Weisbrod fest und dankte sowohl dem KWG-Team als auch dem Aufsichtsrat der Einrichtung, deckungsgleich mit dem Gemeinderat, für die Entscheidung zum Umbau.
Weisbrods Dank galt zugleich seinen Mitarbeitern, wurden die Arbeiten doch im laufenden Betrieb durchgeführt, was durchaus mit der einen oder andere Belästigung einherging. Doch das Ergebnis könne sich sehen lassen, verwies er auf das helle, freundliche Entree. Ein überaus anheimelndes Ambiente, von dem die Bürger gleichfalls profitieren, rechnete der Bürgermeister die Zahl der jährlich auszustellenden Ausweise und der im Schnitt 40 Trauungen auf rund 2000 Besucher im Jahr hoch, die ins Bürgerbüro kommen. Hierfür dankte er nochmals Jennifer Hermann, die rund um die Uhr die Baustelle umsorgte – „das haben Sie mit dem Herzen gemacht“, lobte Weisbrod das Engagement der jungen Mutter von Zwillingen.
„Was lange währt . . .“
Eberhard Vögele vom gleichnamigen Architekturbüro erinnerte an die lange Vorlaufzeit für Umbau und den barrierefreien Eingang, für das sein Büro 2015 die ersten Pläne im Gemeinderat vorgelegt habe. Doch nun sei aus diesen Realität geworden, das Ergebnis der fünfmonatigen Umbaumaßnahme könne sich sehen lassen. Vögele dankte den 18 am Bau beteiligten Firmen, Bauamtsleiterin Ramona Drexler, Bürgermeister Weisbrod und KWG-Geschäftsführer Bickle für die gute Zusammenarbeit.
Sichtlich erfreut ob des vielen Lobes erklärte Hermann ihr Engagement mit einem einzigen Satz: „Ich liebe meine Arbeit“. Zugleich dankte sie ihrem Chef Eberhard Vögele, der es ihr ermögliche, solche Projekte in die Tat umzusetzen.
Das letzte Wort gebührte Bürgermeister Weisbrod, der den Blick abschließend auf die Kosten lenkte. Mit rund 260 000 Euro waren diese veranschlagt worden, ein Preis der sich wegen Corona, Lieferengpässen und der allgemeinen Kostensteigerung so auf keinen Fall halten lasse.
Doch könne mit dem Schlussstein Entree langsam ein Punkt hinter den Umbau des Rathauses gemacht werden, der von der energetischen Sanierung über die neue Beleuchtung bis hin zu Arbeiten am Boden, den sanitären Einrichtungen und letztlich zum neuen Trauzimmer samt Durchbruch zum Rathausplatz reichte. Einige Arbeiten zum Brandschutz stehen noch an, so Weisbord, der abschließend allen Beteiligten für die „Glanzleistung“ dankte.
Mit einem Umtrunk und der musikalischen Begleitung durch Julian Seiler, der sowohl mit der Trompete als auch als Sänger in Erscheinung trat, wurde der neue Empfangsbereich des Rathauses offiziell in Betrieb genommen.
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