Technischer Ausschuss

Reilinger Gemeinderäte sprechen darüber, die nächtliche Beleuchtung zu reduzieren

Nach einer Information der Verwaltung hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) darum gebeten, die Möglichkeit einer Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung zwischen 24 und 5 Uhr zu prüfen.

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jd
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Um Energie zu sparen, schlägt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) vor, die Straßenbeleuchtung im Ort ab Mitternacht auszuschalten. © Heiler

Reilingen. Schon mehr als zwei Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 58 400 Megawatt sind auf Häusern und Grundstücken in Deutschland installiert. Immer mehr Unternehmen und private Haushalte nutzen Sonnenenergie zur Stromerzeugung.

Die Investition kann sich für Hausbesitzer lohnen, vor allem wenn sie den Strom selber nutzen. Mit einer Photovoltaikanlage leisten Hausbesitzer aktiv einen Beitrag zur Energiewende, und tun zugleich etwas für Klima und Umweltschutz. Manche Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis fördern daher entsprechende Solarinitiativen mit einem eigenen Zuschussprogramm.

Mit einer Sitzungsvorlage informierte die Verwaltung den Technischen Ausschuss exemplarisch über mögliche Inhalte eines kommunalen Förderprogramms. Derartige Aktionen sieht Bürgermeister Stefan Weisbrod allerdings als wenig entscheidungserheblich für eine Investition an. Sie stellten seines Erachtens lediglich einen Anreiz dar, diesem Thema näherzutreten. Sehr rasch würden aber einfache monetäre Mitnahmeeffekte entstehen, die der Sache nicht dienlich seien.

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Catharina Zelt
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Nach einer Information der Verwaltung hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) darum gebeten, die Möglichkeit einer Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung zwischen 24 und 5 Uhr zu prüfen. An wichtigen Kreuzungen, Fußgängerüberwegen und ähnlichen neuralgischen Punkten könnten die Leuchtkörper eingeschaltet bleiben. Schließlich käme den Kommunen bei den Themen Energiesparen und Lichtverschmutzung eine gewichtige Rolle als Akteur und Multiplikator zu.

In dem an die Verwaltung gerichteten Schreiben wird darauf verwiesen, dass landesweit bis zu 9,5 Millionen Straßenleuchten mit einem jährlichen Energieverbrauch von rund vier Terawattstunden in Betrieb seien. Ein Terawatt entspreche einer Milliarde Kilowatt. Auch gebe es in Deutschland keine Beleuchtungspflicht für Straßen und Wege, allenfalls eine Empfehlung. LED-Licht sei zwar sparsamer, verbrauche aber auch Strom. Eine Nachtabschaltung fördere zudem den Artenschutz, denn ein Zuviel an nächtlicher Beleuchtung sei eine der Hauptursachen für den Verlust der Biodiversität.

„Die Verwaltung hat den Betriebsführer der Straßenbeleuchtung damit beauftragt, die technische Machbarkeit und Kosten zu prüfen“, sagte dazu Bürgermeister Stefan Weisbrod. Sobald konkrete Ergebnisse vorlägen, werde sich der Technische Ausschuss mit der Thematik beschäftigen.

Raumtemperatur senken

Angesichts der mit der russischen Gasverknappung ausgelösten Energiekrise sei die Verwaltung ohnehin aufgefordert, über die Sommermonate geeignete Einsparpotenziale zu eruieren, wie beispielsweise die Absenkung der Raumtemperaturen oder eine einschränkende Warmwasserversorgung in öffentlichen Gebäuden, fügte der Bürgermeister an. Daneben würden die Planungen zur Umrüstung der Straßenleuchten auf LED-Leuchtmittel aktiviert. Davon verspreche man sich einen erheblichen Beitrag zur Energieeinsparung.

Lisa Dorn (Grüne) bat mit Nachdruck darum, die Bereitstellung von Warmwasser in den Kindertagesstätten nicht einzuschränken. Sabine Petzold (Freie Wähler) regte an, die Thermostate der öffentlichen Gebäude zu überprüfen und wo notwendig zu erneuern.

Von Patricia Faber (Freie Wähler) kam der Vorschlag, die nächtliche Beleuchtung öffentlicher Gebäude abzustellen. Bei identischer Corona-Politik im kommenden Herbst sah sie außerdem reichlich Konfliktpotenzial bei der regelmäßigen Lüftung von beheizten Klassenzimmern.

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