Reilingen. Dieter Rösch, der Vorsitzende der BUND-Ortsgruppe Hockenheimer Rheinbogen, gilt zu Recht als der Reilinger Storchenvater, der maßgeblich für die Wiederansiedlung des Weißstorchs in den Kisselwiesen verantwortlich zeichnet. Gemeinsam mit der Gemeinde startete die Ortsgruppe 2015 ein Projekt zur Wiederansiedlung des Weißstorchs auf der Gemarkung.
Unter fachkundiger Anleitung eines Storchenexperten wurde in den Kisselwiesen eine Plattform auf einem 14 Meter hohen Mast installiert. Das vorbereitete Nest wurde schon im April 2016 von einem jungen Storchenpaar als Nistplatz ausgewählt.
Zwar gab es in den vergangenen Jahren einige Rückschläge, überlebten nicht alle Jungstörche, doch der Horst in den Kisselwiesen wurde zum festen Stammplatz der örtlichen Storchenpopulation. Und so konnte Rösch dieser Tage die Ankunft des diesjährigen Storchenpaares verkünden: „Fast auf den Tag genau wie letztes Jahr sind unsere Störche aus dem Winterquartier eingetroffen“, teilt er in seinem Storchen-Newsletter mit.
Reilinger Störche mit der Ringnummer identifiziert
Schon die vergangenen zwei Wochen habe er täglich mit der Ankunft der Adebars gerechnet, fügt er hinzu. Doch obwohl er fast jeden Tag draußen war, zu Gesicht bekommen hat er sie nicht. „Hella Müller hat mich schon vor einigen Tagen darüber informiert, dass sie sie gesehen hat. Heute hatte ich endlich auch Glück und habe sie beide ,erwischt‘“, schildert er frohgemut seine erste Sichtung des Paares.
Die Ringnummer des Männchens stimmt, betont Rösch und erinnert daran, dass das Weibchen keinen Ring hatte, es sich aber mit Sicherheit um die langjährige Partnerin des Reilinger Storchs handelt. „Dafür spricht alleine schon die Vertrautheit, mit der sie miteinander umgehen.“
Und natürlich hat Rösch gleich zur Kamera gegriffen und Bilder von den Tieren gemacht, auch wenn er bedauert, dass die Lichterverhältnisse nicht optimal waren. „Aber Hauptsache ich konnte überhaupt Bilder machen und den Nachweis für die Rückkehr unseres Storchenpaares liefern.“
Und dann schildert Rösch eine spannende Begebenheit, nachdem er die Störche zunächst auf einer Wiese fotografiert hatte: „Als einer der Störche, das Männchen, wieder weggeflogen war, bin ich nach einer Weile gegangen, weil ich dachte, dass jetzt nichts mehr geschieht. Zum Glück habe ich mich aber doch nochmals umgedreht und gesehen, dass das Männchen wieder zum Nest zurückgekommen war. Nach kurzer Begrüßung mit großem Geklapper fand dann auch gleich die Begattung statt. Wir können also wieder auf ein hoffentlich erfolgreiches Brutgeschäft im Storchenjahr 2023 gespannt sein!“
Damit die Störche ihre Jungen unbeschwert aufziehen können, gilt in diesem Bereich der Gemarkung wieder der Leinenzwang für Hunde. Er gilt für den Zeitraum vom 15. Februar bis 31. Juli und umfasst die Gewanne „Steinhorst“, „Hinterm Schloss“, „Kisselwiesen“, „Fröschau“ und „Wörsch“.
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