Storchennest

Storchennest in Reilingen: Drei Köpfchen recken sich nach Futter

Im Reilinger Storchennest sind mittlerweile drei Jungstörche zu sehen. Doch es gibt menschengemachte Gefahren für die Kleinen.

Von 
Andreas Wühler
Lesedauer: 
Der älteste Storch aus dem diesjährigen Gelege ist zugleich der am weitesten Entwickelte. © Rösch

Reilingen. Nicht nur in Hockenheim ist die Freude über den Nachwuchs der Störche groß – auch in Reilingen verfolgt Dieter Rösch, der maßgeblich für die Wiederansiedlung des Weißstorchs in der Gemeinde verantwortlich zeichnet, das Treiben rund um den Horst in den Kisselwiesen mit Argusaugen. Wobei die Betonung auf Augen liegt – ihm steht nicht wie dem Nabu in der benachbarten Großen Kreisstadt ein Webcam zur Verfügung.

Folglich muss Rösch geduldig auf der Lauer liegen und warten, bis eines der Jungtiere oder alle den Kopf über den Nestrand heben. Und er muss in einiger Entfernung vom Nest fotografieren, damit der Winkel stimmt. Was das Ablichten der Tiere nicht gerade einfacher macht. Dennoch ist es ihm gelungen, den Nachwuchs fotografisch einzufangen, wenn auch mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung zum Schlüpfen, wie gesagt, der Fotograf ist darauf angewiesen, dass die Tiere den Kopf heben können, sich bemerkbar machen.

Die Alttiere kümmern sich um ihren Nachwuchs. © Rösch

Mittlerweile ist Rösch gar eine Aufnahme gelungen, auf der drei Jungstörche den Schnabel hungrig den Alttieren entgegenstrecken. Die sich nicht lange bitten lassen und die Brut füttern.

Mit einem mächtigen Flügelschlag erhebt sich das Alttier vom Horst. © Rösch

Drei Jungtiere – die gleiche Zahl wie im vergangenen Jahr, freut sich Rösch und hofft für die Tiere auf ein gutes Nahrungsangebot und ein annehmbares Wetter, dann sei die Chance groß, dass sich im Herbst drei junge Störche auf den Weg in den Süden machen.

Größte Gefahr für die Störche in Reilingen: Plastikmüll

Neben dem Wetter plagt Rösch eine Sorge ganz besonders – der Plastikmüll, den die Tiere nichts ahnend von den damit verbundenen Gefahren im Nest verbauen. Die Hockenheimer Webcam gibt dem hiesigen Storchenpapst Grund genug zur Sorge. Allerdings zeigte sich beim Beringen heuer nur wenig Plastikmüll im Nest, was Rösch hoffen lässt.

Das am frühesten geschlüpfte Küken präsentiert sich dem Fotografen. © Rösch

Anscheinend ist das Nahrungsangebot rund um den Horst für die Störche groß genug, sodass sie nicht zu der großen Schar von Tieren gehören, die sich auf der Sinsheimer Deponie tummeln und neben der Nahrung jede Menge Plastik mit in den heimischen Horst bringen. Weshalb Rösch mit einem gesunden Optimismus ins neue Storchenjahr geht.

Redaktion Zuständig für die Verwaltungsgemeinschaf

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung