Schwetzingen. „Wenn Leserbriefschreiber oder Lokalpolitiker plötzlich gegen den Radschnellweg RS16 wettern, stimmt doch was nicht.“ So beginnt eine Stellungnahme von Norbert Theobald im Namen der Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Seit nun fast sieben Jahren werde über den RS16 diskutiert, seit 2021 nach Beschluss der Anrainerkommunen geplant. In der Planungsphase hätten mehrere öffentliche Bürgerbeteiligungen und Anhörungen stattgefunden. Herausgekommen sei eine Variante ohne Beschreibung von Kreuzungen und Unterführungen auf der Strecke. Diese Planung müsse erst noch veröffentlicht werden. Planer und Experten arbeiteten zurzeit an diesen Feinarbeiten. Und natürlich sei ein RS16 etwas anderes als eine Feldweg-Fahrradtour.
„Will man nämlich mit dem Rad von Schwetzingen nach Heidelberg fahren, muss man einige gefährliche Klippen meistern. Straßenquerungen mit Tempo 70 bis 100 von Pkw, unversiegelte Feldwege und nicht zu vergessen Jogger und Spaziergänger mit freilaufenden Hunden sowie schweren Landmaschinen, denen man plötzlich gegenübersteht. Das ist ein Zickzack auf zehn Kilometer mit einigem Gefahrenpotenzial“, heißt es weiter. Am Radfahren entlang der Feldwege zeige sich, dass konfliktive Situation auch für Spaziergänger und Landwirte ein Problem darstellen, das mit dem Ausbau einer Strecke als Radschnellweg reduziert werde. Durch den RS16 werden Verkehrsarten also stärker voneinander getrennt. „Klar, ich kann auch entlang der B535 fahren, entlang einer lauten vierspurigen Straße, muss aber mindestens drei Kilometer mehr radeln“, schreibt Theobald.
Die Verkehrsminister der Länder hätten Radschnellwege-Projekten 2016 zugestimmt, denn der Bund finanziere sie bis zu 70 Prozent. Dass Grüne und CDU in Eppelheim plötzlich herumjammern, weil angebliche Biotope beschnitten und Bodenversiegelungen vorgenommen würden, sei ja wohl eher Satire. Wie sagte ein Mitglied des Projektbegleitkreises letztens: „Der RS16 heiße deshalb so, weil er erst in 16 Jahren fertiggestellt wird.“ Dass man jetzt nach Planungskosten von fast 800 000 Euro, einer Machbarkeitsstudie und einem Scoping-Verfahren mit Bürgern alles infrage stellen möchte, zeige einmal mehr, dass es hier nur um Verhinderung eines klimaschonenden Projektes geht, nach dem Motto: „Nicht mit mir, nehm den Nachbarn.“
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