Bremerhaven. Die Adler Mannheim haben in der Deutschen Eishockey Liga die Chance verpasst, ihren dritten Tabellenplatz weiter zu festigen. Die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins verlor beim direkten Konkurrenten Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 3:5 (2:1, 0:3, 1:2). „Wenn man einem Team wie Bremerhaven zu viel Platz gibt, nutzen sie diesen rigoros aus“, sagte Adler-Verteidiger Leon Gawanke am Mikrofon von MagentaSport. Bremerhaven liegt im Saisonendspurt bei einem Spiel weniger nur noch drei Punkte hinter Mannheim.
Eakins nutzte auch an der Nordseeküste seinen tiefen Kader aus, beschränkte sich mit den Wechseln Austin Ortega für Kris Bennett im Sturm sowie Lukas Kälble für Zac Leslie in der Verteidigung aber auf zwei personelle Änderungen. Geschadet hat es seinem Team nicht. Die Adler fanden gut in die Partie.
Adler Mannheim zeigen gutes erstes Drittel
Dabei hatte Kapitän Marc Michaelis zunächst die beste Chance auf die Führung. Doch Bremerhavens Schlussmann Maximilian Franzreb, der in der kommenden Saison das Adler-Tor hüten wird, war mit dem Schoner zur Stelle (5.). Der Mannheimer Treffer war in diesem unterhaltsamen ersten Drittel aber nur aufgeschoben. Als Bremerhavens Niklas Jensen den Puck in der Offensivzone nicht kontrollieren konnte, schalteten die Mannheimer blitzschnell um. Kristian Reichel schickte Markus Hännikäinen auf die Reise und der Finne blieb vor Franzreb eiskalt – 0:1 (7.).
Sicherheit gab dieses Tor den Adlern aber nur bedingt. Bremerhaven verstand es in der Folge immer wieder in die gefährlichen Zonen vorzudringen. Teilweise, weil sie mit viel Einsatz und Wille die Lücken suchten und erzwangen, ab und zu luden die Mannheimer sie aber auch ein. Wie in der neunten Minute, als Verteidiger Nick Cicek den Puck leichtfertig hergab, Felix Scheel aber am Schoner von Adler-Torwart Felix Brückmann scheiterte.
Adler geben Bremerhaven zu viel Platz
Fünf Minuten später war der Adler-Goalie dann aber machtlos. Seine Vorderleute ließen Bremerhaven zu viel Platz. Markus Vikinstad nutzte diesen mit einem platzierten Schuss zum 1:1 (14.). Gut aus Mannheimer Sicht, dass sie noch vor der ersten Pause eine Antwort fanden.
Bremerhaven – Adler 5:3
- Drittelergebnisse: 1:2, 3:0, 2:1.
- Die Adler: Brückmann – Gawanke, Cicek; Gilmour, Jokipakka; Fohrler, Kälble – Reichel, Esposito, Hännikäinen; Ortega, Michaelis, Kühnhackl; Proske, Loibl, Plachta; Fischbuch, MacInnis, Heim.
- Tore: 0:1 Hännikäinen (06:44), 1:1 Vikingstad (13:38), 1:2 Fischbuch (16:47), 2:2 Bruggisser (25:46), 3:2 Verlic (35:07), 4:2 Büsing (36:54), 4:3 Kühnhackl (43:47), 5:3 Kinder (51:26).
- Schiedsrichter: Marc Iwert und Roman Gofman.
- Zuschauer: 4.528.
- Strafminuten: Bremerhaven 4– Mannheim 4.
- Nächstes Spiel: Adler – Iserlohn Roosters (Donnerstag, 19.30 Uhr).
Ähnlich wie bei ihrem ersten Treffer schalteten die Adler nach einem Fehler der Gastgeber in der Offensivzone blitzschnell um. Daniel Fischbuch spielte mit Ryan MacInnis einen Doppelpass, tauchte so frei vor Franzreb auf und schoss seine Farben mit 2:1 in Führung (17.). „Wir sind gut in die Partie gekommen, haben dann aber nachgelassen. Zum Glück ist uns die erneute Führung gelungen“, sagte Fischbuch in der Drittelpause und betonte, dass die Mannheimer weiterhin die „einfachen Wege“ suchen müssen, um erfolgreich zu sein.
Zweites Drittel misslingt komplett
Ein Vorhaben, das im zweiten Drittel überhaupt nicht gelang. Statt sich das Leben leicht zu gestalten, machten es sich die Adler unnötig schwer. Als John Gilmour wegen Spielverzögerung auf der Strafbank saß, markierte Phillip Bruggisser das 2:2 (26.). Zwar hatten die Adler in der Folge – auch durch ein Überzahlspiel – Chancen, wieder in Führung zu gehen. Doch zum einen nutzten sie diese nicht und standen zum anderen in der Defensive viel zu ungeordnet.
Gawanke ließ zunächst Miha Verlic am langen Pfosten alleine – 3:2 (36.). Nur 109 Sekunden später konnte Brückmann einen Schuss nur nach vorne abprallen lassen. Der ohne Gegenspieler daherkommende Justin Büsing sagte danke und traf humorlos zum 4:2 für die Gastgeber (37.).
Zwar gelang den Adlern durch Tom Kühnhackl in Unterzahl (!) der 3:4-Anschlusstreffer (44.), Aufschwung gab dieser aber nicht. Statt auf den Ausgleich zu drängen, blieb Bremerhaven dominant und stellte durch Nino Kinder den alten Tore-Abstand wieder her (52.). Erst jetzt belagerten die Adler das Tor der Gastgeber – vergebens.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen_artikel,-schwetzingen-adler-mannheim-verpassen-in-bremerhaven-grosse-chance-_arid,2287986.html