Schauspiel

Banküberfall auf Kurpfälzisch: „Mission Million“ feiert Premiere im März

Das neue Stück der „Kurpfälzer Bühne“ verspricht schräge Ermittlungen, lokales Flair und jede Menge Humor. Acht Termine sind geplant – der Vorverkauf startet im November.

Von 
Dirk Jansch
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Das Ensemble der „Kurpfälzer Bühne“ (jeweils v.l.): vorne sitzend: Jutta Hartlieb, Birgit Wolf, Mitte sitzend: Dr. Andrea Hafner, Barbara Schloter, Armin Wolf, Katharina Lemke, hinten stehend: Sivli Höfs, Sebastian Deininger, Andrea Tremmel, Bernhard Renz und Konrad Wagner. © Dirk Jansch

Schwetzingen. Wenn die Theatergruppe „Kurpfälzer Bühne“ auftritt, ist für Stimmung gesorgt. Seit 20 Jahren spielt die lustige Schauspieltruppe im Josefshaus, und das meist um Oktober, November herum. Dass in diesem Jahr Stille herrscht und noch nicht einmal der Ticket-Vorverkauf gestartet ist, hat den Mitwirkenden schon einige Fragen beschert. Manch einer dachte sogar schon, die Gruppe habe sich aufgelöst. „Wir werden schon von allen Seiten angesprochen, ob es uns überhaupt noch gibt“, berichtet Armin Wolf. Aber Totgesagte leben bekanntlich länger, und so ist es auch mit der „Kurpfälzer Bühne“.

„Es gibt uns noch“, gibt der Vorsitzende Bernhard Renz Entwarnung. Seite Ende September laufen die Proben für das neue Stück, und das – davon hat sich die „SZ“-Redaktion persönlich überzeugt – verspricht wieder ein toller Theaterabend voller Humor, aberwitziger Wendungen und mit jeder Menge Lokalkolorit zu werden. Es geht um einen Bankraub in Schwetzingen, der ungeahnte Verwicklungen nach sich zieht. Renz hat die Komödie mit dem Titel „Mission Million“ schon ein ganzes Weilchen im Auge und freut sich, dass es im Kreis der Mitspielenden auf Anhieb mit Begeisterung aufgenommen worden ist.

In Schwetzingen neuen Verein „Kurpfälzer Bühne e.V.“ gegründet

Aber der Reihe nach. Warum spielt die „Kurpfälzer Bühne“ nicht mehr wie gewohnt im November? Und warum ist Bernhard Renz auf einmal Vorsitzender? War die Schauspieltruppe nicht bisher unter dem Dach der katholischen Kirchengemeinde Mittlere Kurpfalz angesiedelt? Das zieht natürlich einige investigative Fragen nach sich. Im Vorfeld der Probe am vergangenen Dienstagabend geben Bernhard Renz und Armin Wolf gerne Auskunft. Es hat sich tatsächlich einiges geändert. Nachdem die langjährige Theaterchefin Barbara Kießling sich aus privaten Grünen zurückgezogen und es schon länger Überlegungen gegeben hatte, die „Kurpfälzer Bühne“ auch finanziell auf eigene Beine zu stellen, hat man mittlerweile einen eigenen Verein gegründet. „Wir sind zwar noch nicht eingetragen, aber überall registriert“, sagt Bernhard Renz.

Der ist nun Vorsitzender, Regisseur und Darsteller in einem. Schon länger war klar, dass die Spielzeit so kurz vor Jahresende nicht mehr passte. „Wir haben immer im April angefangen zu proben und dann kam die Sommerzeit“, so der Vorsitzende. Da sei ständig irgendjemand in Urlaub gewesen. „Das hatte zur Folge, dass wir drei Monate nicht richtig proben konnten und zum Ende hin Zusatztermine ansetzen mussten“. Jetzt erst mit den Proben anzufangen, sei wesentlich entspannter. Die Theatergruppe trifft sich einmal in der Woche für anderthalb Stunden im Josefshaus. Ein zusätzlicher Vorteil aus Sicht der Theatermacher: der Ticketverkauf fällt in die Vorweihnachtszeit.

Die „Kurpfälzer Bühne“ plant in Schwetzingen insgesamt acht Aufführungen im März

Premiere ist am 7. März. Bis Mitte März folgen dann sieben weitere Vorführungen. Die Vorfreude ist den Darstellern anzumerken. Die Komödie „Mission Million“ stammt ursprünglich vom Schweizer Autor Hans Gmür und ist 2023 von Atréju Diener neubearbeitet worden. Diener hat nicht nur die Handlung aktualisiert, sondern auch ein paar neue Rollen eingebaut, wie zum Beispiel die Kriminalassistentin Brinkmann (gespielt von Silvi Höfs), die als stramme Ex-Bundeswehrfrau die Ermittlungen von Kommissarin Grabert (Andrea Hafner) mit eigenen SEK-Methoden eskalieren lässt. Eine neugierige Nachbarin, die alles mit dem Fernglas beobachtet, bringt zusätzlich Chaos in das Stück.

Vorverkauf und Termine

Das Stück „Mission Million“ der Theatergruppe „Kurpfälzer Bühne“ wird an insgesamt acht Terminen aufgeführt: Die Aufführungszeiten sind: Sa, 7. März, 19.30 Uhr (Premiere); So, 8. März, 15 Uhr sowie 19.30 Uhr; Mo, 9. März, 20 Uhr; Fr, 13. März, 19.30 Uhr; Sa, 14. März, 15 Uhr sowie 19.30 Uhr; So, 15. März, 15 Uhr.

Vorverkauf am Samstag, 29. November, von 11 bis 14 Uhr sowie am Samstag, 6. Dezember, von 11 bis 14 Uhr, jeweils im Josefshaus in Schwetzingen, Schlossstr. 2 (Tickets können nur bar bezahlt werden).

Ab Samstag, 27. Dezember startet der Ticketverkauf auch in den Vorverkaufsstellen : Bücher Insel, Heidelberger Str. 2, 68723 Schwetzingen, Blume Exclusiv, Mannheimer Str. 44, 68723 Oftersheim sowie Marktstand Michael Klever, Mittwoch und Samstag, Wochenmarkt Schwetzingen.

Der Eintritt beträgt: Erwachsene 12 Euro, Kinder (bis 14 Jahre) 6 Euro. dir

Was die Handlung angeht, wollen sich Renz und Wolf nicht zu tief in die Karten schauen lassen. „Es ist ein Stück mit sehr vielen Requisiten“, lässt der Regisseur durchblicken. Und es spielt sich wohl alles in einer Familienwohnung ab, in der die Beute des Banküberfalls irgendwie landet. Das weckt natürlich Begehrlichkeiten. „Es gibt viele Leute, die das Geld haben wollen“, deutet Armin Wolf an. „Und es bleibt bis zum Schluss spannend, wer die Millionen bekommt.“ Dass das Ganze mit jeder Menge Lokalkolorit versehen wird, gehört bei der „Kurpfälzer Bühne“ zum Programm. Achim Wolf - seit 20 Jahren fester Bestandteil des Teams - sagt selbst von sich: „Ich könnte nie eine Rolle in Hochdeutsch sprechen.“ Also wird munter Kurpfälzisch gebabbelt, wie einem der Schnabel gewachsen ist.

Bei der „Kurpfälzer Bühne“ funktioniert die Regie im Kollektiv

Auch das macht den Reiz der Vorführungen aus, die in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten immer ausverkauft waren. „Bei unserem letzten Stück waren alle Tickets innerhalb von vier Wochen weg“, berichtet Armin Wolf. „Es begeistert mich, wenn die Leute rausgehen und noch zwei Tage später über das Stück lachen“. Auf manches Stück werde man noch Jahre später angesprochen, ergänzt Bernhard Renz. Er freut sich auf seine neue Doppelrolle als Regisseur und Darsteller, will sich aber selbst nicht so wichtig nehmen. „Wir haben ein Super-Verhältnis untereinander“, betont er. Gerne nehme er Anregungen von den anderen auf, die dann auch so umgesetzt würden. „Da ist auch viel Kollektivarbeit dabei.“

Und so sind sich die Mitwirkenden der „Kurpfälzer Bühne“ sicher, dass sie auch in diesem Jahr wieder ein komödiantisches Theaterstück inszenieren werden, bei dem der Saal Kopf stehen wird. Bis zur Premiere am 7. März ist noch genügend Zeit zum Proben, um die Feinheiten und Verstrickungen der Vorlage mit all ihren choreografischen Herausforderungen auf die Bühne zu bringen. Und wie man die Gruppe kennt, werden dabei noch jede Menge Ideen entstehen, die die Handlung noch schwungvoller und lustiger machen. „Vielleicht straffen wir das Ganze auch noch an der einen oder anderen Stelle“, behält sich Bernhard Renz Kürzungen vor. Die Spieldauer des Zweiakters ist immerhin auf zwei Stunden angesetzt.

Redaktion Redaktionsleiter Schwetzinger Zeitung

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