Ähnlich wie es in Deutschland die Lebenshilfe gibt, sieht sich im Westjordanland dem Verein Lifegate der Förderung von Menschen mit einer geistigen und körperlichen Behinderung verpflichtet. Über die Arbeit von Lifegate, die Projekte, Erfolge und Nöte, das Team, die dort betreuten Kinder und Jugendlichen berichteten in der evangelischen Stadtkirche Michael Müller aus Freiburg, Vorstandsmitglied für den Förderverein Lifegate, und Miriam Ebert, Leiterin der Geschäftsstelle Tor zum Leben – Lifegate Rehabilitation aus Dortmund.
Die Referenten machten deutlich, wie Kinder und Jugendliche mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung im Westjordanland am Rande der Gesellschaft leben. Lifegate arbeitet seit beinahe 30 Jahren in Beit Jala, nahe Jerusalem. Es ist das Zentrum und Herzstück eines weit verzweigten Rehabilitationsnetzwerkes, das Burghard Schunkert 1989 ins Leben rief und bis heute leitet. Von Anfang an war sein Anliegen, den Menschen mit Behinderung im Westjordanland eine Stimme zu geben. Unter dem Dach des 2017 eröffneten Lifegate-Zentrums befinden sich die vielfältigen Werkstätten zur Berufsausbildung (Schreinerei, Olivenholz-schnitzerei, Schuhmacherei, Schneiderei, Wäscherei), Therapie- und Schulräume, ein Restaurant und Gästehaus sowie die Verwaltung.
Miriam Ebert zeigte anhand vieler Fotos die Situation vor Ort. Die Kinder erhalten wöchentlich Therapien, um ihre Entwicklung zu verbessern. Im Förderkindergarten werden 35 Kinder in Kleingruppen ganzheitlich betreut. In die Förderschule kommen täglich 100 Kinder. Viele Kinder lernen nach den Operationen stehen und laufen. Michael Müller betonte den inklusiven Anspruch: „Wir möchten die Menschen mit Behinderung solange begleiten, bis sie ein ihren Möglichkeiten entsprechend selbstbestimmtes Leben führen können.“
Allerdings gibt es keine staatlichen Gelder für dieses Engagement. Life-gate ist auf Spenden angewiesen. Die Frauenrunde der evangelischen Kirchengemeinde Brühl konnte am Abend noch eine größere Spende überreichen. Die Kirchengemeinden Brühl, Ketsch und Schwetzingen, die Volkshochschule, der evangelische Diakonieverein, die evangelische Erwachsenenbildung Rhein-Neckar-Süd, die Lebenshilfe Region Schwetzingen-Hockenheim sowie Bildung und Begegnung Palästina in Wiesloch hatten die Veranstaltung initiiert. zg
Info: Weitere Informationen unter www.lifegate-reha.org
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