Tag der offenen Tür

Bildung am Puls der Zeit: Schulen in Schwetzingen stellen sich vor

Die Carl-Theodor-Schule und die Ehrhart-Schott-Schule lockten mit einem Tag der offenen Tür. Es bot sich die Möglichkeit, sich über die verschiedenen Schularten und pädagogischen Konzepte zu informieren.

Von 
Volker Widdrat
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In den Holzwerkstätten mit der Meisterschule in der Ehrhart-Schott-Schule gibt es viel zu sehen: Lena Deschner (l.) macht Domino-Spielsteine, Sandra Eisenhauer schaut interessiert zu. © Widdrat

Schwetzingen. Parkplätze waren am späten Freitagnachmittag gesucht rund um das Berufsschulzentrum Schwetzingen. Die Carl-Theodor-Schule und die Ehrhart-Schott-Schule lockten mit einem Tag der offenen Tür, auch das Hebel-Gymnasium hatte seine Tore geöffnet (wir berichten noch). Für Kinder und ihre Eltern gab es in den beiden Berufsschulen unzählige Möglichkeiten, sich umfassend über die verschiedenen Schularten und pädagogischen Konzepte zu informieren sowie Klassen-, Labor- und Werkstatträume der möglichen Ausbildungsberufe kennenzulernen.

Carl-Theodor-Schule

  • Als kaufmännische berufliche Schule vereint die Carl-Theodor-Schule vier verschiedene Schularten. Für das sechsjährige Wirtschaftsgymnasium und das dreijährige Wirtschaftsgymnasium sowie das Berufskolleg I und II geht die Anmeldung über ein Online-Verfahren: www.schule-in-bw.de/bewo. Die Frist läuft bis zum 1. März.
  • Die Schule bietet speziell zu dem Anmeldeverfahren zwei Beratungsnachmittage an: Am Mittwoch, 8. Februar, und am Freitag, 17. Februar, jeweils ab 13.15 Uhr, kann man vorbeikommen und gemeinsam mit Lehrern die Online-Anmeldung durchführen. Weitere Infos: www.carl-theodor-schule.de.

Ehrhart-Schott-Schule

  • Die Ehrhart-Schott-Schule ist ein Kompetenzzentrum für moderne Aus-, Fort- und Weiterbildung. Sie bietet vielfältige Qualifikationsmöglichkeiten im Umgang mit neuesten Technologien. Neben der beruflichen Erst- und Weiterbildung ist an der Schule der Erwerb des Hauptschulabschlusses, der Mittleren Reife, der Fachhochschulreife und des Abiturs möglich.
  • Online-Infoabende für das Technische Gymnasium und für das Berufskolleg finden am Dienstag, 7. Februar, beziehungsweise Mittwoch, 8. Februar, jeweils ab 18 Uhr statt. Anmeldung unter: www.esss.de.

In der mehrmals vollbesetzten Aula der Carl-Theodor-Schule begrüßte Schulleiterin Heide-Rose Gönner Schüler, die bald nach Schwetzingen wechseln könnten. Der diesjährige Tag der offenen Tür feiere auch den 50. Geburtstag des Rhein-Neckar-Kreises mit, in dessen Trägerschaft die beiden Berufsschulen stehen.

Mario Hermann und Saskia Kreutz erklären die Schularten der Carl-Theodor-Schule. © Widdrat

Die Abteilungsleiter Rainer Prisslinger, Mario Hermann und Saskia Kreutz stellten das Wirtschaftsgymnasium vor, das in drei beziehungsweise sechs Jahren das Abitur ermöglicht. Der Abschluss befähigt zur uneingeschränkten Studierfähigkeit an Universitäten, Fachhochschulen und Dualen Hochschulen. Eine im Anschluss aufgenommene Ausbildung kann in der Regel verkürzt werden, so dass meist keine drei vollen Lehrjahre mehr zu vollenden sind.

Carl-Theodor-Schule in Schwetzingen: Vermögensmanagement lernen

Lioba Ehemann machte Lust auf ihre Schule. Ihre Noten hätten sich durch die „neue Motivation“ verbessert, es sei eine gute Entscheidung gewesen, an die Carl-Theodor-Schule zu wechseln. Nächstes Jahr macht die Schülersprecherin Abitur, dann strebt sie ein Studium der Wirtschaftspsychologie an.

Mitschülerin Franka Keuchel, die ebenfalls in Klassenstufe 8 eingestiegen ist, hat sich für das Wahlfach Global Studies entschieden: „Hier bekomme ich in jeder Hinsicht Unterstützung.“ Es gebe viele Möglichkeiten, sich wirtschaftlich weiterbilden zu lassen, meinte Tim Birke. Er hat Wirtschaftsinformatik als Wahlfach und lernt, „was einen mündigen Bürger ausmacht“.

In den Räumen der Carl-Theodor-Schule gibt es jede Menge Informationen von Lehrern und Schülern zu Profilen, Fächern und Abschlüssen. © Widdrat

Das internationale Profil beinhaltet das bilingual unterrichtete Fach internationale Volks- und Betriebswirtschaftslehre, das zusätzlich durch Wahlfächer ergänzt werden kann. Das klassische Profil Wirtschaft bietet Volks- und Betriebswirtschaftslehre. Ganz neu ist das Fach „Privates Vermögensmanagement“. Da kann man den Eltern gut mal bei der Einkommenssteuererklärung oder bei der Grundsteuer helfen. Allgemeinbildende Fächer am Wirtschaftsgymnasium sind unter anderem Deutsch, Englisch, Mathematik, Ethik, Physik und Sport. Als weitere Fächer können Politik und Gesellschaft, Literatur oder Wirtschaftsgeografie gewählt werden. Zum Erlangen der Hochschulreife muss vier Jahre lang eine zweite Fremdsprache, Spanisch oder Französisch, erlernt werden.

Sie haben den Umgang mit Tablet drauf: Sawera (v. l.), Meghi, Laura und Svenja beraten Schüler, die an die Carl-Theodor-Schule wechseln möchten. © Widdrat

Aufbauend auf einem mittleren Bildungsabschluss werden an der Carl-Theodor-Schule am Berufskolleg theoretische und praktische Grundkenntnisse für Tätigkeiten in Wirtschaft und Verwaltung vermittelt. Als Abschluss wird die Hochschulreife für das Studium an Hochschulen und Dualen Hochschulen in Baden-Württemberg erworben. Niemand muss Angst haben bei einem Einstieg: Im Berufskolleg finden zu Beginn des Schuljahres drei Einführungstage in Mathematik statt, um den unterschiedlichen Vorkenntnissen der Schüler gerecht zu werden.

Eine große Bedeutung haben im Berufskolleg auch die Übungsfirmen, bei denen betriebliche Arbeitsabläufe simuliert werden. Nicht nur die gut gefüllte Aula bot ein tolles Bild, nach zwei Jahren Pandemie wuselten endlich wieder Besucher durch die Etagen der Schule. Neben Informationen zum Anmeldeverfahren umfasste das Angebot auch viel Wissenswertes zu Tablets und Musterstundenplänen sowie zur Berufs- und Studienorientierung. Die „Juniorenfirma“, die von Schülern des Wirtschaftsgymnasiums geleitet wird, bot in ihrem Ladengeschäft Schreibwaren, Getränke und Schulkleidung an. Schüler waren auch für die kulinarische Versorgung zu ständig. Der 1979 von einer Gruppe engagierter Eltern und Lehrer gegründete Freundeskreis, der sich für die ideelle und materielle Unterstützung der Schule einsetzt, war ebenso vertreten.

Lehrer Markus Bürger mit einem 3-D-Virtual-Reality-Viewer im Smart Factory-Raum der Ehrhart-Schott-Schule. © Widdrat

Ehrhart-Schott-Schule in Schwetzingen: Funktionale Lernzonen

Riesiger Andrang herrschte auch nebenan an der Ehrhart-Schott-Schule. Schulleiter Thomas Edinger freute sich über die gut besuchte Präsenzveranstaltung nach der Corona-Pandemie. Die berufliche Schule in Trägerschaft des Kreises stellte bis weit in den Abend hinein ihre Räumlichkeiten vor. Alles unter dem Motto „Technik in Aktion“. Die Besucher durften gerne begleitete Rundgänge mitmachen. Die Schule präsentierte ihr vielfältiges Bildungsangebot von der allgemeinen Hochschulreife bis zum Berufsschulabschluss. Im Technischen Gymnasium mit dem Abschluss Abitur werden im Profil Mechatronik technische Aufgabenstellungen mit ingenieurwissenschaftlichen Methoden bearbeitet. Der Theorieunterricht wird dabei durch Übungen in Werkstätten und Labors begleitet. Im Profil Technik und Management werden Inhalte aus dem Bereich der Metall- und Elektrotechnik mit den vertieften Einblicken in die Betriebswirtschaftslehre verknüpft.

Ehrhart-Schott-Schule: Im Bereich Mechatronik bewegt sich was, das zeigt hier Lehrer Christian Krug mit einigen Schülern. © Widdrat

Rundgänge führten unter anderem zu Sondergebieten der Technik und in die Metallwerkstatt. Ein gut frequentierter Anlaufpunkt war auch die innovative „School of Tomorrow“. Das Raumkonzept umfasst funktionale Lernzonen und eine digital-technische Ausstattung für die Schüler. Sie lernen aktiv und eigenverantwortlich, dadurch sollen Kernkompetenzen für das digitale Zeitalter gefördert werden.

Ehrhart-Schott-Schule in Schwetzingen: Angehende Friseure in Aktion

Beim Get-together mit Schülern, Lehrern und Eltern gab es viele Einblicke in den Umgang mit den neuesten Technologien. Die Besucher staunten über die Ausstattung der Schule. Im Bereich Körperpflege der gewerblichen Berufsfachschule durfte man Friseure in Aktion erleben. In den Holzwerkstätten konnten die künftigen Schüler den Absolventen der Meisterschule bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Die Tischler und Schreiner legen die Meisterprüfung vor dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Mannheim und Rhein-Neckar-Odenwald ab. Das ist nur einer der Abschlüsse an der Ehrhart-Schott-Schule als Kompetenzzentrum für moderne Aus-, Fort- und Weiterbildung in verschiedenen gewerblichen Fachrichtungen.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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