Kultur

Bundesgartenschau: Schwetzingen plant Sommerprogramm für 2023

Unter dem Slogan „Sommerfrische“ plant die Schwetzinger Verwaltung plant in Zusammenarbeit mit der Bundesgartenschau ein umfassendes Programm für 2023. Die kurfürstliche Sommerfrische beginnt im Februar und reicht weit bis in den September hinein.

Von 
Stefan Kern
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Kulturschaffende und Mitglieder der Verwaltung freuen sich auf die „Sommerfrische“: Karin Posmyk (v. l.), Elke Noeske, Gundula Sprenger, Annemieke Wagner, Katja Breitenbücher, Oliver Engert, Verena List, Klaus-Peter Deimann, Katharina Simmert, Oberbürgermeister Dr. René Pöltl und Dr. Barbara Gilsdorf. © Dorothea Lenhardt

Schwetzingen/Mannheim. Ja, die kalte Jahreszeit hat kaum begonnen, die Weihnachtsmärkte haben gerade erst geöffnet und die Winterstimmung beginnt langsam sich Platz zu verschaffen. Und doch wendet sich der Blick der Verwaltung und vieler Kulturschaffenden in Schwetzingen schon in Richtung des nächsten Sommers. Unter dem Slogan „Sommerfrische“ lenkten Oberbürgermeister Dr. René Pöltl und die Leiterin des Kulturamtes, Dr. Barbara Gilsdorf, gemeinsam mit vielen Beteiligten aus der kurfürstlichen Kulturszene den Blick auf den Sommer 2023, der in Kooperation mit der Bundesgartenschau (BUGA) in Mannheim, zu einem Sommer der Superlative zu werden scheint.

Allein schon seine Länge dürfte rekordverdächtig sein. Beginnt die kurfürstliche Sommerfrische doch schon im Februar und reicht weit bis in den September hinein. Jeder Versuch, die Vielfalt der Veranstaltungen, Ausstellungen und Führungen auch nur bruchstückhaft erfassen zu wollen, ist zum Scheitern verurteilt. Es sind so viele Programmpunkte, so viele Highlights, dass von Urlaub nur abgeraten werden kann. Der Garten Eden findet sich 2023 rund um die BUGA in der Quadratestadt ganz ohne Frage auch in Schwetzingen.

Im Zentrum der Sommerfrische-Idee finden sich vier Jubiläen, die für die kurfürstliche Residenz von Bedeutung sind. Als Erstes steht der Baumeister und Gartendirektor Nicolas de Pigage (1723 bis 1796) an. Sein 300. Geburtstag ist in den Augen Pöltls mehr als genug Grund, an diesen Mann, der Schwetzingen und die Region im Auftrag des Kurfürsten Carl Theodor so tiefgehend geprägt habe, zu erinnern. Das Schlosstheater sei ja nur eine Perle seines Schaffens. Eine weitere findet sich in Heidelberg mit dem Karlstor.

Rund um den Garten

Zum 200. Todestag gedenkt die Stadt dem Hofgärtner Ludwig von Sckell (1750 bis 1823), dessen Ideen die Gartenkultur revolutionierten und das in Schwetzingen, und ganz Süddeutschland. Und das mit einiger Wirkung über die Zeit, denn in seine Fußstapfen trat der vor 180 Jahren verstorbene Johann Michael Zeyher (1770 bis 1843), der den Garten im Sinne Sckells weiterentwickelte und ihm sein heutiges Erscheinungsbild verlieh. Und dann steht da noch der 220. Geburtstag des Schwetzinger Wissenschaftlers Karl Friedrich Schimper (1803 bis 1867). Er prägte den Begriff Eiszeit, erkannte in der Faltung der Erdkruste den Entstehungsgrund der Alpen und gilt als Wegbereiter der Paläoklimatologie (die Wissenschaft, die die Geschichte des Klimas in den Blick nimmt, Anm. der Red.).

Aufgehängt an diese Vier dreht sich ab Februar ein Reigen aus Festen, Führungen, Vorträgen, Theatervorführungen, Kulinarik und Ausstellungen, die jede auch nur annähernd umfassende Terminplanung auf Promotionsniveau heben.

Man habe, so Gilsdorf, vor über einem Jahr mit den Planungen begonnen. Dabei zeigte sich schnell, dass die Ideen nur so sprudelten. Von neuen Motivbänken und einer Büste für Pigage über Stadtführungen entlang verschiedener Themen, Exkursionen durch den kurfürstlichen Garten, einem wissenschaftlichen Symposium zur Gartenkunst unter Kurfürst Carl Theodor und zahllosen Events in der Volkshochschule über Feste wie den Spargelsamstag, Mozartfest, Fête de la Musique, Schwetzinger Herbst oder die KIS-Ausstellung zu Schimper. Zu den Angeboten gehören auch Vorschläge für Wanderungen sowie verschiedene Radtouren.

Abgerundet wird das Ganze mit einem Kaleidoskop der schönsten Gärten in der Region. Man kann sich dem Eindruck kaum erwehren: Vom Chinesischen Garten im Mannheimer Luisenpark und dem Grünen Ring in Ladenburg über den Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim und dem Kräutergarten zum Lorscher Arzneibuch bis zum historischen Schlosspark Echtersheim und natürlich dem Schwetzinger Schlossgarten, ist das Gartenparadies genau hier. Am Ende ist es nicht einen Moment übertrieben. Im Sommer 2023 bietet Schwetzingen fast allen beinah alles. In den Urlaub fahren, wäre in diesem kommenden Sommer damit tatsächlich verlorene Zeit.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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