Schwetzingen. 2018 gab es das letzte Interkulturelle Fest, das eigentlich alle zwei Jahre stattfindet. Wie so vieles musste auch die Feier der Begegnung der Kulturen im Schlossgarten pausieren. Doch nun fand es am ersten Julitag wieder statt. Viele bunte Beiträge und Akteure, Tanz, Gesang, kulinarische Genüsse von ukrainischen Wareniki über türkische Köfte, französische Waffeln, chinesischem und albanisch-kosovarischem Essen bis hin zu brasilianischen Gerichten begeisterten die zahlreichen Besucher. Auch Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, extra aus Stuttgart angereist, war dabei, genau wie die Generalkonsulin der Republik Kosovo, Lumturie Lipoveci.
Besucherin Franziska Sezer aus Plankstadt brachte zum Ausdruck, was viele an diesem Tag gedacht haben dürften: „Es ist so ein tolles Fest der Vielfalt. Menschen aus vielen Kulturen begegnen sich in Freundschaft – ein großer Schritt in die richtige Richtung.“ Die glücklich mit einem Türken verheiratete Frau steht dabei selbst für ein gelungenes und schönes Miteinander.
Schon zum vierten Mal traf man sich auf der Veranstaltungsfläche im Schlossgarten, wo ein tolles Programm für Groß und Klein lockte. Nachdem Veranstalter und Initiator Manfred Kern nach dem gemeinsamen Einmarsch der Akteure vom Schlossplatz zum Festgelände die Gäste herzlich begrüßt hatte, folgten weitere Grußworte.
Minister Manne Lucha besucht das Interkulturelle Fest in Schwetzingen
Minister Manne Lucha betonte die Bedeutung von Integration und freute sich, heute dabei sein zu können: „Seit 2015 ist viel passiert. Ich erinnere mich noch gut, wie wir planten. Und heute? Da haben wir in ganz Baden-Württemberg rund 1200 Integrationsmanagerinnen und -manager. Es gibt keine Alternative zur Integration. Wir sind ein Land der Vielfalt.“
Diese sei eine Realität, die schon lange hier zu Hause sei und es sei erstaunlich, wie viel es in Bundesländern im Osten Fremdenfeindlichkeit gebe, obwohl die Zahl ausländischer Mitbürger dort die geringste in ganz Deutschland sei. Aber hier hätte man Übung im Umgang mit Vielfalt und hier in Schwetzingen, im Geiste des Kurfürsten Carl Theodor und im Schlossgarten, sei sie sowieso zu Hause.
Schwetzingen Oberbürgermeister Dr. René Pöltl betonte: „Was hier auf dem Fest gelebt wird, das sind wir, genau das. Und wir haben großes Glück, dass wir so leben können.“ Auch freute sich das Stadtoberhaupt, dass einige Gäste aus den Schwetzinger Partnerstädten angereist waren, so auch der stellvertretende Bürgermeister Dr. Támás Unger aus dem ungarischen Pápa sowie eine Delegation aus dem oberbayerischen Karlshuld.
Neben einem Frauenchor und Tanz und Gesang aus der Ukraine unter anderem mit den Kindern der ukrainischen Schule Heidelberg, gab es auf der Bühne auch türkische Popmusik mit den Happy Kanak Stars, die Jazzband des Städtepartnerschaftsvereins, Tanz und Gesang der chinesischen Schule Mannheim, der albanischen Schule in Neulußheim und Darbietungen der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft Rhein-Neckar. Deutsche Beiträge folgen mit Gardetänzen der Schwetzinger Carneval-Gesellschaft.
Angebot für Kinder beim Interkulturellen Fest in Schwetzingen
Abgerundet wurde das Programm durch eine Ausstellung mit politischen Karikaturen aus Afghanistan und einem Vortrag über Voltaire, Lessing und die Toleranz im Wendelgang der Gartenmoschee. Zudem durfte eine dynamische Kampfsportvorführung des Capoeira-Vereins nicht fehlen.
Aufgrund des prall gefüllten Programms habe leider der Auftritt der Trommelgruppe Sunucraft (unsere Stärke) nicht mehr stattfinden können, bedauerte Organisator Manfred Kern. Für die Kinder gab es ein umfangreiches Spieleangebot auf der Obstwiese. Der Malteser Hilfsdienst führte seine Fahrzeuge vor und lud in das „Teddybärenkrankenhaus“ ein, während Lotto BW ein Gewinnspiel veranstaltete.
Besucher Stefan Gustafsson aus Schwetzingen war das erste Mal auf dem Fest und meinte: „Ich bin mit meiner Frau und den Kindern hier. Es ist einfach toll.“
Grünen-Staatssekretär Dr. Andre Baumann betonte: „Es ist schön, dass Menschen hier im Zeichen der Zuversicht und des Friedens feiern können, gerade in einer solchen Zeit, in der anderswo Krieg herrscht.“ Und CDU-Landtagsmitglied Dr. Andreas Sturm unterstrich: „Ich freue mich, dass Manne Lucha gekommen ist, um ein gelungenes Integrationsprojekt wie dieses zu erleben. Und wo wäre es passender als hier im Schlossgarten Carl Theodors?“ Manfred Kern zog positiv Bilanz: „Es war ein echter Erfolg. Ein sehr schönes Fest mit vielen Besuchern, die über alle Grenzen auf Landkarten und in den Köpfen hinweg ins Gespräch gekommen sind.“
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