Träume und Gedanken kennen keine Schranken, besagt ein Sprichwort. Von Urlaub zu träumen geht immer – erst recht in diesen schwierigen Zeiten des eingeschränkten Reisens. Einen Tapetenwechsel zu planen hilft manchem jedoch durch den Corona-Blues und die neue Verlängerung des Lockdowns light. Dank kulanter Stornierungsbedingungen sind Buchungen gut möglich, die Zuversicht und Hoffnung auf wieder leichtere Zeiten schaffen. Statt großer Tourismuszentren fokussieren sich Erholungssuchende neuen Umfragen zufolge auf ruhige Regionen, bevorzugen Individualität. Ein aussichtsreicher Tipp hierfür ist das beschauliche Jaufental im Norden Südtirols.
Herrliche Ruhe und unberührte Naturidylle – dafür steht das Jaufental. Skifahrern ist es sicher als Namensteil des Erlebnisskigebiets Ratschings-Jaufen geläufig. Das Ratschings- und Ridnauntal sind weitaus bekannter als das südlich gelegenere Jaufental. Es schlängelt sich auf 35 Kilometern zwischen Gasteig bei Sterzing und dem 2000 Meter hohen Jaufenpass entlang und dient als Verbindung zwischen dem Eisack- und Passeiertal. 500 Einwohner leben hier verstreut in mehreren Seitentälern und Dörfern. Diese schmiegen sich an schroffe, vergletscherte Berggipfel, zu deren Füßen sich Almwiesen und Wälder erstrecken.
Im Jaufental scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Beschaulichkeit, Stille und verträumte Fleckchen Erde sind hier kein Werbeversprechen, sondern Wirklichkeit. Der perfekte Ort also für die Idee von Hannes und Kathrin Rainer. Sie haben einen Rückzugsort geschaffen, der das besondere Flair der Region aufgreift. In ihrem Naturhotel Rainer in Ratschings ist das Leben in und mit der Natur Trumpf. Es zieht sich wie ein roter Faden durch das stimmige Konzept. Das Ehepaar hat seine Liebe zur Natur und deren Wertschätzung verinnerlicht und lädt seine Gäste ein, nachhaltige Qualität, pure Entschleunigung, Freiheit und Unbeschwertheit zu erleben – in Corona-Zeiten natürlich mit den notwendigen Sicherheits- und Hygienebestimmungen. Mit ihrem Leitbild treffen die jungen Vierfach-Eltern den Puls der Zeit und stärken die Ursprünglichkeit ihrer Heimat. Wer die Natur hier erlebt, bekommt nicht nur den Komfort eines Vier-Sterne-Hauses, er genießt den Glanz eines leuchtenden Sternenhimmels, den man so in einer klaren Nacht nur in den Bergen erleben kann.
Wlan nur im Lobby- und Barbereich
Angefangen bei den 29 Zimmern: Diese bieten durch eine gläserne Fassade vom Bett aus himmlischen Gipfelblick. Auch die Balkone mit Holzböden haben verglaste Brüstungen, so wird das Haus eins mit der Umgebung. Hier lässt sich wunderbar etwa auf lässigen Sitzsäcken oder auf einer Schaukel als spielerisches „Loslasser“-Attribut dem Rauschen des Gebirgsbachs lauschen. Harmonische Farbtöne und Naturmaterialien bestimmen die Räume, deren Schlichtheit dennoch keine Wünsche offenlässt.
Um alles Wissenswerte zum Hotel zu erfahren gibt es nicht nur die herkömmliche Hotelmappe, sondern auch eine Ablage fürs Smartphone, die als smarter Urlaubsassistent zu Hotel, Region und Angeboten informiert. Für manch „Handyjunkie“ ein Lichtblick, denn Wlan gibt es in den Zimmern bewusst nicht. Lediglich in der Lobby und im Barbereich wird der Wlan-Zugang ermöglicht. Denn die Intension im Naturhotel Rainer ist ganz klar: abschalten, durchatmen, das Leben spüren – und sich Partner, Familie, Freunden oder einfach sich selbst widmen. Hotelchef Hannes Rainer erklärt: „Die Zimmer und der Wellnessbereich sind frei von Wlan. Diese Räume sind der Erholung und Entspannung gewidmet, hier sollen sich unsere Gäste ganz auf ihren Körper und Geist konzentrieren können – ohne Ablenkung. Auch die Natur direkt vor der Hoteltür bietet die idealen Voraussetzungen zum Abschalten und Entschleunigen.“
Beim Fokussieren öffnet sich der Blick für Details im Alltag – und im Hotel: Die Dekoration aus Naturmaterialien sorgt für Staunen und animiert zum Nachahmen. Die Utensilien dafür gibt es ja direkt vor der Hoteltür und können bei einem Spaziergang gesammelt werden.
Einzige Wellnesstrainerin im Tal
Der Natur ganz nah – das ist auch die Philosophie des Naturea Spa. Die Kraft der Berge wirkt Stress und Hektik entgegen. Dazu gehört beispielsweise in der kleinen Wasser- und Saunawelt das Silberquarzit aus dem nahen Pfitschtal, Holz aus den Wäldern rund um Ratschings und eine Salzaufbereitungsanlage im Schwimmbad ohne chemische Zusätze. Der Einklang von Körper, Geist und Seele gepaart mit einer natürlichen Lebensweise wird für viele Menschen immer wichtiger in der schnelllebigen Zeit. Das weiß auch Hotelchefin Kathrin Rainer, die sich auf diesem Gebiet spezialisiert und die zweijährige Wellnesstrainer-Ausbildung absolviert hat. Als einzige Wellnesstrainerin in der näheren Umgebung und dem Eisacktal hat sie fachbezogene Kenntnisse im Thema Wellness und Gesundheit erworben wie in der Massage, im Sport, in der Naturheilkunde und der Ganzheitlichkeit. Sie gibt den Gästen des Hauses gern eine individuelle Beratung.
Außerdem hat Kathrin Rainer mit viel Sorgfalt eine eigene Kosmetiklinie entwickelt. Dafür benötigt sie Alpenrose und Zirbe. Die Alpenrosenblüten für Bodylotions, Handseifen, Hair- und Body-Wash-Produkte pflückt sie selbst auf der hoteleigenen Ontrattalm. Von dort kommt auch das reine Quellwasser für die Beautyprodukte. Die Handseifen sind übrigens im gesamten Hotel zu finden, auch im „Ladele“ Naturado, dem Hotelshop, in dem Südtiroler Mitbringsel von Gebirgshonig über Schmuck und Wollprodukte bis eben hin zu besagter Naturkosmetik angeboten werden.
Ein Tipp in der Naturea Spa ist die Zirbenölmassage: Die Zirbe wirkt beruhigend auf das Herz-Kreislaufsystem, entspannt die Muskulatur und streichelt die Seele. Es gibt verschiedene Anwendungen, für die die Heilkraft der Pflanzen und der Edelsteine genutzt wird.
Großvaters Alm als Küchenschule
Apropos Pflanzen: Die spielen bei Hotelchef Hannes Rainer ebenfalls eine große Rolle – und zwar in seiner Küche. In der Kindheit verbrachte er seine Schulferien als Hirte und Käser auf der Ontrattalm bei seinem Großvater. Dort lernte er verstehen, wieso es so gesund ist, das Vieh auf die saftigen Almwiesen und in die frische Luft zu bringen. Der Geschmack und die wertvollen Inhaltsstoffe von Butter, Käse und Fleisch und anderer traditionell hergestellter Produkte sind unverwechselbar. Das prägte früher Omas Küche und heute die des Gourmetkochs.
Für das regionale Frühstücksbuffet und die Fünf- und Sechs-Gänge-Menüs aus seiner Natur-Gourmetküche schöpft er aus einem großen Schatz: Die Produkte aus der eigenen Landwirtschaft und der umliegenden Bauern garantieren Frische, Regionalität, Saisonalität und Topqualität. Die Kombination, dass Hannes Rainer in der Natur aufgewachsen ist und in den Gourmetküchen internationaler Sterneköche gelernt und gewirkt hat, wird die Gaumen naturverbundener Genießer überzeugen.
Übrigens: Im Naturhotel Rainer gibt es ein Craft Beer, das ein Mitarbeiter kreierte, und welches bislang nur dort gekostet werden kann. Und so ein Bierchen schmeckt bekanntlich nach einer schönen Bergtour oder gemütlichen Wanderung am besten. Auf die nimmt Seniorchef Hans die Hotelgäste, die nicht allein losziehen möchten, gern mit und erzählt ihnen dabei Geschichten über seine Heimat und die Berge.
Tesla mit grünem Strom
Wer die Region auf vier Rädern erkunden möchte, kann dies ohne Schadstoffausstoß mit einem Tesla Model S tun, der Hotelgästen zur Verfügung steht. Geladen wird das Auto im Naturhotel mit grünem Strom aus den Wasserkraftwerken im Jaufental. Die Gastgeberphilosophie von Familie Rainer geht eben weit über guten Service und schönes Ambiente hinaus. Vielmehr erlebt der Gast eine Lebenseinstellung, die Bewusstsein weckt und zum Umdenken anregt.
Wer sich auf die Erfahrung einlässt, ein paar Tage im Naturhotel Rainer in sich hineinzuhören, abgeschottet von Verkehrslärm sowie Massenschauplätzen zu entspannen und sich in einem wohltuenden Ambiente verwöhnen zu lassen, der wird diesen Erholungswert schätzen lernen. Zugegeben: Es wird nicht jedem leicht fallen, mal nicht jede Minute das Smartphone zu checken. Doch es wird bestimmt mal guttun.
Hintergrund und Kontakt
- Anreise mit dem Auto: Das Jaufental erreicht man via A 5, A 7, A 8, Fernpass, Insbruck, Brenner, Ausfahrt Sterzing und dann Richtung Jaufental/Ratschings (mautpflichtig)
- Anreise mit der Bahn: bis Sterzing, weiter via Bichl nach Ratschings
- Unterkunft: Das Naturhotel Rainer, Mittertal 48, I-39040 Ratschings, Telefon 0039/(0)472/76 53 55, info@hotel-rainer.it, www.hotel-rainer.it
- Das Hotel plant den Wintersaisonstart ab 4. Dezember 2020 und bietet kulante Stornobedingungen
- Pauschale „Zeit zu Zweit Natur (er)leben“ (18. Dezember 2020 bis 11. April 2021): 4 Tage mit Halbpension in Zirbenzimmern, Genuss mit süßen Verführungen, Teilkörper-Wohlfühlmassage „Im Zeichen der Zirbe“, 10 Prozent im Naturea Spa Beauty, Gastgeschenk im Zeichen der Zirbe, Kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, Abholservice – pro Person ab 475 Euro
- Aktuelle Reisebeschränkungen und Verordnungen im Zuge der Corona-Pandemie gibt es unter www.rki.de (Deutschland). Unter www.suedtirol.info (Südtirol) gibt es den neuesten Stand zur Öffnung etwa von Skigebieten sowie Urlaubstipps abseits der Pisten. kaba
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