Für Privatpersonen ist der Beginn eines neuen Jahres oft mit guten Vorsätzen verbunden und mit der Bereitschaft, Dinge zum Guten zu verändern. Doch wie ist das bei einer ganze Stadt? Wir haben einigen Personen, die in Schwetzingen leben oder wirken, eine Frage gestellt: „Was ist Ihr größter Wunsch für Schwetzingen im Jahr 2022?“ Sonst gab es keinerlei Vorgaben. Die Antworten der Befragten, die aus unterschiedlichsten Branchen und Bereichen stammen, sind hier zusammengefasst:
Simon Abraham (u.a. stellvertretender Vorsitzender der Interessengemeinschaft Schwetzinger Vereine): Ich hoffe auf ein Jahr mit ganz vielen persönlichen Begegnungen. Damit die vielfältigen Angebote der Vereine wieder Fahrt aufnehmen. Denn Gemeinschaft, Sport, Kultur, Brauchtum sind das Fundament einer lebendigen Gesellschaft und Vereine so viel mehr als „nur“ Freizeit, Hobby oder Feierabendbeschäftigung. Daher wünsche ich mir, dass Vereine als Orte des gesellschaftlichen Zusammenhalts sich wieder voll entfalten können und möchte alle einladen, die vielen Schätze des ehrenamtlichen Engagements in Schwetzingen (neu) zu entdecken und zu unterstützen.
Nicole Blem (Inklusionsbeauftragte): Meine größte Hoffnung für das Jahr 2022 wäre, dass wir Schwetzinger wieder zu schätzen lernen, in was für einer schönen, lebensfrohen Stadt wir leben, die fast alles zu bieten hat, was man braucht. Auch würde ich mir wünschen, dass die Toleranz und Rücksichtnahme gegenüber den Menschen, die mit einer Krankheit oder einen Handicap leben, zur Selbstverständlichkeit wird und wir die Barrieren weiter abbauen. Bleiben Sie gesund und achten Sie auf sich!
Steffen Groß (evangelischer Pfarrer): Neben der Sehnsucht auf ein Ende der Pandemie hoffe ich für unsere Stadt vor allem darauf, dass wir nach den Erfahrungen dieser Zeit besonders die Schwächeren in den Blick nehmen. Dass wir nicht vergessen, wie verletzlich wir alle sind. Dass uns die besondere Art des Miteinanders nicht verloren geht, die ich an Schwetzingen so mag. Und dass wir am Ende dieser dunklen Zeit gemeinsam auf dem Schlossplatz feiern, alle Kirchenglocken läuten und wir ganz ohne Masken singen: Nun danket alle Gott!
Tanja Hamleh (Opernsängerin): Ich wünsche mir für die Stadt Schwetzingen im Jahr 2022 wieder mehr Kunst und Kultur in allen Bereichen. Theater, Museen, Opern, Kinderopern … ich wünsche mir, dass dies alles wieder möglich sein kann und die Zuschauer die Freiheit genießen, wieder Kultur erleben zu können.
Andrea Kroll (Jugendreferentin): Meine größten Hoffnungen für Schwetzingen im Jahr 2022 sind, natürlich abgesehen von einem Ende der Pandemie, dass wir von der Jugendarbeit aus das „Jahr der Jugend“ mit und für Jugendliche gestalten können. Dann erhoffe ich mir, dass Jugendliche, aber auch Kinder als Gesellschaftsgruppe wahrgenommen und ihre Bedürfnisse und Anliegen genauso gesehen, gehört und umgesetzt werden, wie dies für andere geschieht. Ich würde mir wünschen, dass sich alle Menschen wieder etwas mehr auf so ,altmodische Dinge‘ wie Respekt, Toleranz, Rücksicht aber auch Umgangsformen in sämtlichen Lebensbereichen besinnen, damit ein verbindendes Gemeinschaftsgefühl aller Generationen entstehen kann.
Markus Liu-Wallenwein (Integrationsbeauftragter): Meine größte Hoffnung für Schwetzingen im Jahr 2022 ist, dass sich die Stadtgesellschaft ihrer Vielfalt bewusst wird und solidarisch gestärkt durch diese schwierige Zeit kommt, um gemeinsam die verschiedensten Hindernisse an der gesellschaftlichen Teilhabe zu überwinden. Nur gemeinsam – als Einheit – können wir die Lebensqualität in Schwetzingen noch weiter verbessern.
Uwe Lüttinger (katholischer Pfarrer der Seelsorgeeinheit Schwetzingen/Oftersheim/Plankstadt): Hoffnung ist für mich immer wieder etwas, an dem man sich aufrichtet und ausrichtet und somit nicht etwas, das nur in der Zukunft liegt, sondern auch schon im hier und heute greifbar ist. So ist für mich eine Hoffnung, dass sich die Menschen hier in Schwetzingen auch im neuen Jahr alle ihrer ganz eigenen Würde bewusst sind und diese auch den anderen zugestehen und zusprechen und so eine Kultur der Wertschätzung in Vielfalt, Akzeptanz und Würde gelebt wird.
Joerg Steve Mohr (Intendant des Theaters am Puls): Ich hoffe für die Kultur in Schwetzingen und natürlich auch darüber hinaus, dass die Menschen den Weg in die Theater und alle anderen kulturellen Einrichtungen zurückfinden. Denn die Sorge ist groß, dass man sich bereits eingerichtet hat, auch ohne den Theaterbesuch seine Freizeit zu verplanen. Ich bin der festen Überzeugung, dass der Livecharakter einer Aufführung durch nichts ersetzt werden kann und die Auseinandersetzung mit den Gedanken der (großen) Autoren unser Miteinander prägen. Die Bühne ist eine Versuchsanordnung des Lebens und es wäre schade, wenn diese ,Kunstwelt‘ verschwindet.
Naveel Shad (Imam der Ahmadiyya Muslim Jamaat-Gemeinde): Meine größte Hoffnung für Schwetzingen im Jahr 2022 ist, dass wir uns gemeinsam noch stärker für Zusammenhalt und Solidarität einsetzen. Dass wir besseres Miteinander und mehr Gerechtigkeit schaffen können und Schwetzingen zu einer Stadt voller Liebe und Harmonie machen.
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