Schwetzingen/Wiesloch. In einem feierlichen Vesper-Gottesdienst hat der Generalvikar des Erzbistums Freiburg, Christoph Neubrand, am Sonntag den Schwetzinger Pfarrer Uwe Lüttinger offiziell in sein Amt als Dekan eingeführt.
Schon seit November leitet der 54-Jährige das Dekanat Wiesloch mit seinen sieben Kirchengemeinden und rund 77 000 Katholiken (wir berichteten mehrfach). Zahlreiche Gäste aus Kirche und Politik haben in der Wieslocher Dreifaltigkeitskirche den Amtsantritt mitgefeiert und dem Dekan ihre Wertschätzung und Unterstützung zugesagt.
Zwei neue Pfarreien
In seiner Ansprache ging Generalvikar Neubrand besonders auf das Amt des Dekans ein. Dieses habe sich nicht nur verändert. Zum Januar 2026 werde es abgeschafft. Dann nämlich werde die „Kirchenentwicklung 2030“ konkret und aus dem Dekanat Wiesloch entstehen zwei neue Pfarreien. „Auch wenn die systemische Funktion der Dekane Monat für Monat schwindet, verzichtet die Erzdiözese ganz bewusst nicht darauf, solche Dekane zu haben“, betonte Neubrand.
Ihre Aufgabe sei es, Sicherheit zu geben. Bei allen Veränderungen in der Kirche und allen Unsicherheiten im Weltgeschehen bräuchten die Menschen Verlässlichkeit. „Sie müssen andocken, den Blick weiten und über den Kirchturm hinausschauen können.“ In Situationen, die Angst auslösen, müssten die Menschen wissen: „Da ist einer, der uns im Blick hat.“ Dies sei zum einen der Dekan. Zum anderen der, den der Dekan verkünde: „Jesus Christus, der den Menschen seine Nähe zugesagt hat.“
Neubrand griff damit gezielt den Bibelvers auf, den sich Uwe Lüttinger selbst vor Jahren als Neupriester zum Leitspruch gewählt hatte: „Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes.“ Der gebürtige Heidelberger war 2002 geweiht worden. Davor hatte er eine Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht und Theologie in Freiburg und Benediktbeu-ren studiert.
Er macht Menschen Mut
Dass es Lüttinger schon jetzt bestens gelingt, den Menschen Sicherheit zu geben, dass er ansprechbar ist und ihnen so vermittelt, dass sie in bewegten Zeiten nicht alleine sind, machten die zahlreichen Grußworte aus Politik und Kirche deutlich. Der Schwetzinger SPD-Abgeordnete und Vizepräsident des baden-württembergischen Landtages, Daniel Born, zum Beispiel dankte Lüttinger, dass er regelmäßig in Video-Botschaften und persönlichen Kontakten sein Leben teile und so den Menschen Mut mache. Genau solche „Lebensteiler“ bräuchte die Gesellschaft.
Die evangelische Dekanin Annemarie Steinebrunner wies auf das gute ökumenische Miteinander hin, das sie mit dem neuen Dekan bereits erfahren habe.
Und Gernot Hödl, Vertreter der pastoral Mitarbeitenden im Dekanat, blickte auf die Zeit zurück, in der Lüttinger bereits als stellvertretender und designierter Dekan gewirkt hat: „Du hast von Anfang an den richtigen Ton getroffen. Bewahre dir deine offene, zugewandte und herzliche Art.“
Uwe Lüttinger selbst hielt seine Grußworte kurz. Vor allem der Dank war ihm wichtig – an die Ministranten zum Beispiel, die aus verschiedenen Ecken des Dekanats zum Gottesdienst gekommen waren, oder auch an den Chor Nova Cantica, der die Vesper musikalisch umrahmte: „Ohne die vielen Menschen, die vorbereiten und mitwirken, die zusammen schaffen und gestalten geht es nicht. Weder an einem Festtag wie heute – noch im Dekanat.“
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