Schlossplatz - Bei der Eco-Mobil-Gala präsentieren Vereine und Firmen innovative und nachhaltige Produkte / Schwetzinger Vertragshändler „Green Drive“ zeigt Elektro-Scooter

Den Alltag emissionsarm gestalten

Von 
Volker Widdrat
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„Die Klimakrise zwingt zum Umdenken. Viele Menschen ändern bewusst ihr Mobilitätsverhalten. Klimaneutrale Antriebe werden zunehmend genutzt“, sagte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann bei der Eröffnung der vierten Eco-Mobil-Gala. Die Erlebnisausstellung auf beiden Seiten des Schlossplatzes präsentierte am Wochenende parallel zur Classic-Gala im Schlossgarten ein breites Spektrum der nachhaltigen Mobilität.

Baden-Württemberg sei Pionierregion für neue Mobilität, erläuterte Winfried Hermann als Schirmherr der Veranstaltung. Die erfolgreiche Eco-Mobil-Gala mache erlebbar, wie geräusch- und emissionsarm man mit Elektrofahrzeugen unterwegs sein könne und wie alltagstauglich Elektromobilität heute schon sei. Er sehe ein Angebot, das ziemlich gewachsen sei, monierte der Minister aber doch eine „viel zu langsame Entwicklung“ und plädierte für günstigere Angebote bei der Elektromobilität. Schon aus Klimaschutzgründen müsse der Umstieg auf E-Autos schneller gehen. „Zu Fuß und mit dem Rad kann man die ersten 50 Kilometer auch gut zurücklegen“, meinte Hermann.

Eco-Mobil-Projektleiter Wolfgang Gauf hörte das Lob gerne. Mit vielen regionalen Partnern sei auch die vierte Auflage der Veranstaltung nahe am Thema nachhaltige Mobilität dran, dankte Gauf dem städtischen Klimaschutzbeauftragten Patrick Cisowski für die hervorragende Zusammenarbeit. „Wir müssen den Menschen Angebote unterbreiten, das ist entscheidend“, führte Oberbürgermeister Dr. René Pöltl aus. Das Car-Sharing-Projekt, die Erdgastankstelle, das Verleihsystem VRN-Nextbike „mit seinen fulminanten Zahlen“ sowie die eingeführte Fahrradstraße als „einzig richtigem Schritt“ sprächen für die Vielfalt in der Stadt, die gut angenommen werde.

Probefahrt und Radcheck

Der Ehrengast aus Stuttgart informierte sich anschließend beim ausgiebigen Rundgang. Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg war mit einem Stand zur Kampagne „Neue Mobilität“ vertreten. „Wir sind im Land unterwegs, um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie jeder sein Mobilitätsverhalten dauerhaft klimafreundlicher gestalten kann“, erklärte Hermann. Am Stand der Stadt Schwetzingen lockte ein Tesla-Gewinnspiel. E-Car-Sharing Rhein-Neckar vermittelte das Mieten eines Elektroautos. Tesla sei ein Beispiel „für das, was geht, wenn man es nur will“, meinte der Vewrkehrsminister. Partner und Vereine berichteten aus der Praxis. Firmen boten nachhaltige Mobilität zum Probefahren. Die Stabsstelle Klimaschutz, Energie und Umwelt der Stadt lud zum Klimastammtisch ein. Bei einem kostenlosen Radcheck der Initiative Radkultur konnten alle Besucher ihr Fahrrad auf Verkehrstauglichkeit überprüfen lassen. Der Energieversorger EWR hatte ein Gewinnspiel mitgebracht und zeigte, wie man den richtigen Energiepartner für die Elektromobilität findet.

Der Schwetzinger Vertragshändler „Green Drive“ und Generalimporteur Emobos präsentierten konfigurierbare Kick-Scooter und einzigartige Varianten von Elektro-Scootern aus einer italienischen Designschmiede. Der Elektroroller wurde gerade erst mit dem „German Design Award Gold 2019“ ausgezeichnet, berichtete Paul Giessmann stolz. Das Interesse der Besucher an Elektro-, Hybrid- und Wasserstoff-Antrieben war ebenfalls sehr groß. Beim Autohaus Spiegelhalder & Heiler durfte das weltweit erste in Großserie produzierte Wasserstoffauto, der Mirai aus dem Hause Toyota, bewundert werden. Im Zelt der Autohausgruppe Geisser wartete der Jaguar I-Pace, der sportliche Eleganz mit viel Fahrspaß verbindet. Beim Autohaus Hermann galt das Augenmerk dem neuen Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid.

„Schwetzingen ist auch super bei den Ausleihzahlen“, bestätigte Robert Katzer am Stand des Fahrradverleihsystems VRN-Nextbike gleich neben der Station am Schlossplatz. Kazem Tariwerdian von Tari-Bikes aus Walldorf zeigte den Besuchern sportliche E-Mountainbikes der Marke Univega und klassische Pedelecs der britischen Marke Raleigh. Das Team von „blue-oak“ aus Mannheim hatte unabhängige Lösungen zur individuellen Installation von Ladevorrichtungen im Eigenheim oder in der Firma im Angebot. Das Start-up „Voll-Watt“ war mit einem VW Bulli mit Elektro-Motor der Blickfang am Eingang zum Ehrenhof.

Ein ganz großes Lob zollte der Verkehrsminister Winfried Hermann schließlich den Vereinen Electrify-BW und EVRN: „Die Mitglieder wissen oft mehr als die Fachleute in den Firmen, das ist großartig.“ Ursprünglich ein Stammtisch weniger Enthusiasten berät Electrify-BW heute auf ehrenamtlicher Basis rund um das Thema Elektromobilität. Mit monatlichen Vorträgen bringt sich der Verein in die Diskussion zur nachhaltigen Mobilität ein.

Info: Mehr Bilder gibt’s unter www.schwetzinger-zeitung.de

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