Zirkelsäle - 45. Auflage der niveauvollen Tanzveranstaltung des Motorsportclubs im ADAC lockt Besucher von weit her in die Spargelstadt / Bands begeistern

Der Fliederball gehört einfach zu Schwetzingen

Von 
Saskia Grössl
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Die Tanzpaare genießen das stilvolle Ambiente und die gute Musik beim Fliederball (Bild oben). Organisator Peter Trier (2. v.r.) begrüßt neben OB Dr. René Pöltl (re.) und dessen Frau Stefanie auch Manfred Rosenberg (ehemaliger Geschäftsführer des ADAC Nordbaden) und Günther Bolich (Vorsitzender des ADAC) mit dessen Partnerin Marina Breusch (v. l.).

© Lenhardt

Er gehört zum Jahresablauf in Schwetzingen wie die Fliederblüte zum Frühling: Der Fliederball ist ein Highlight im Veranstaltungskalender und ging in diesem Jahr bereits in die 45. Runde. Organisiert wird er seit 37 Jahren von Peter Trier, Vorsitzender des Motorsportclubs Schwetzingen. "Keine Blume könnte schöner sein als Sie, verehrte Damen, die sich für uns Männer so herausgeputzt haben", so begrüßte er die Tänzerinnen und ihre Partner, die das kurfürstliche Flair sichtlich genossen.

Die beiden Tanzflächen waren bereits beim ersten Stück voll belegt, denn die Bands "Limelights" und "Holidays" sorgten in gewohnter Qualität für passende Musik. Alleinunterhalter und Bloomaulorden-Träger Joachim Schäfer war auch wieder dabei.

Viele Stammgäste

Und so füllten sich die nördlichen Zirkelsäle des Schlosses mit Leben. Man hätte fast meinen können, es sei für das Tanzen gemacht. Die Kronleuchter glitzerten mit den Kleidern und dem festlichen Schmuck der Damen um die Wette, der Parkettboden sorgte für den passenden Dreh beim Walzer und die Fliedergestecke auf den Tischen brachten den Frühling in die Räume, wenn er schon draußen nicht so richtig zu finden war.

Zu den Gästen gehörte auch Oberbürgermeister Dr. René Pöltl mit seiner Frau Stefanie. "Diese Räume hier schreien nach einem Ball und es wäre schade, wenn dieses Event irgendwann einmal wegfallen würde", so fasst er in Worte, dass der Fliederball einfach zu Schwetzingen gehört. Viele Gäste würden ihm da sofort zustimmen, denn wer einmal kommt, kommt auch wieder. "Ich bin schon zum vierten Mal dabei", erzählt Eli Hellweg. Die 22-Jährige ist aus Sigmaringen angereist, denn "meine Großeltern kommen seit 20 Jahren hierher, mein Papa auch schon lange, es ist also zur Familientradition geworden." "Und das Ambiente ist mal etwas Anderes", zeigt sich auch ihr Partner Florian Schneider (23) begeistert.

Doch immer noch gibt es Gäste, die den Fliederball ganz neu für sich entdecken. So wie Andreas Noll, der mit einer ganzen Gruppe von Freunden zu Besuch ist. "Die zwei Bands und der Alleinunterhalter sind toll, das ist schon beeindruckend. Tanzen ist Ausdruck, Freude, macht einfach Spaß und lenkt vom Alltag ab", verrät der 58-Jährige, warum er den Weg aus Hirschberg ins Schwetzinger Schloss gefunden hat.

"Die Atmosphäre in diesem Gemäuer, all die festlichen Outfits, das ist wirklich unvergleichlich", findet auch Susanne Hoffmann, "das sind Prinzessinnenträume, die hier in Erfüllung gehen." Aus Großeicholzheim ist sie mit ihrem Partner Stephan Poh angereist. Die beiden tanzen seit neun Jahren zusammen. "Dabei hat man die Möglichkeit, was man spürt in Bewegung auszudrücken", erklärt Poh und fügt noch an: "Tanzen ist nachweislich der gesündeste Sport der Welt." Auf den Tanzflächen gingen zahlreiche Paare diesem gesunden Sport nach. Ihre Persönlichkeiten drückten sich sicherlich auch im Tanzstil aus.

Zuschauen ist auch schön

Ob ein Tanz mit raumgreifenden Bewegungen und gekonntem Hüftschwung oder mit möglichst vielen Drehungen und einem breiten Lächeln auf dem Gesicht: In einer Pause den anderen Paaren zuzuschauen machte mindestens genauso viel Freude wie selbst etwas für seine Gesundheit zu tun - mit Bewegung zu Musik.

Erst weit nach Mitternacht leerte sich das Schloss und verstummten die Instrumente. Aber die Gäste werden sich schon auf nächstes Jahr freuen, wenn die Kronleuchter wieder glitzern und die Musik die Räume wieder mit Leben erfüllt.

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