Schwetzingen. Noch vor Ostern haben die Schwetzinger SWR Festspiele ihr Büro in der Orangerie des Schlosses bezogen. Das 15-köpfige Team der neuen Festspielleiterin Cornelia Bend brandet jetzt die Empfangstresen neu, kümmert sich um die Künstlerbetreuung, bereitet die Säle und das Theater für die Aufführungen vor und sorgt dafür, dass die Stadt in Festspielstimmung kommt.
Neben zahlreichen bekannten Gesichtern, die Ortskenntnis haben und schon seit Jahren zum Team gehören, sind auch immer Studenten mit vor Ort, die hier ihre Praktika machen und die Chance nutzen, um in ein so großes Klassikmusikfestival zu schnuppern, auch weil sie wissen möchten, ob das auch mal beruflich was für sie sein könnte. „Wir sind am Montag angekommen und haben abends schon mal die Stadt unsicher gemacht. Es gefällt uns sehr gut“, sind sich Lukas Flach, Julia Derkatch, Viktoria Reichert und Luisa Groß einig.
Lukas studiert Kirchenmusik. Er schätzt es, jetzt mal ein anderes Feld kennenzulernen. Die SWR Festspiele hätten einen sehr guten Namen und er freue sich, dabei sein zu können. Besonders gespannt ist er natürlich auf die Künstler. Julia befindet sich in einem Studium der Philosophie, Politik und Wirtschaft und will erforschen, wie Politik, Wirtschaft und Kunst hier zusammenarbeiten, um das Festival auf die Beine zu stellen. Die angehende Musikwissenschaftlerin Viktoria und Musikpädagogin Luisa sind auch gespannt, wie so ein Festival hinter den Kulissen funktioniert und natürlich auf die Schulprojekte, von denen es ja dieses Jahr reichlich gibt.
„Wir haben ein tolles Team beieinander, man merkt schon einen gewissen Spirit“, sagt Cornelia Bend. Für sie ist es total wichtig, dass sich die Künstlerinnen und Künstler, aber vor allem auch die Besucher willkommen geheißen fühlen. Sie ist auch sehr gespannt darauf, wie die Abendgespräche nach den Konzerten im Kurfürstenstübchen ankommen, die es ja erstmals gibt und die den direkten Kontakt zwischen Künstlern und Besuchern ermöglichen.
Bis zum Start der SWR Festspiele am 1. Mai ist auch für sie noch viel zu tun. Beispielsweise ist sie gerade noch mit einem Ensemble im Gespräch, ob man nicht doch besser ein ganz neues Programm, das gerade einstudiert wird, als Uraufführung auf die Bühne bringen sollte, statt der eigentlich geplanten Aufführung: „Wir geben das dann noch rechtzeitig bekannt“, verspricht sie.
In Sachen Vorverkauf sei man auf einem ähnlichen Stand wie im vergangenen Jahr, wobei diesmal ja mehrt Tickets in den Verkauf gelangen, sagt Bend. Und so seien noch für die meisten Konzerte und Theateraufführungen, die zwischen dem 1. und 31. Mai stattfinden, noch Tickets zu ergattern seien. Sie macht da auch nochmals auf die besondere Möglichkeit für junge Leute, die unter 27 Jahre alt sind, aufmerksam. Sie können an der Abendkasse für nur 10 Euro Resttickets erwerben. Auch für die Familienvorstellungen sei man bewusst auf einem erschwinglichen Ticketpreis geblieben, sagt sie.
Ein besonderer Tag dürfte der Spargelsamstag, 3. Mai, werden. Denn da trägt die Zusammenarbeit zwischen SWR und Stadt Schwetzingen besonders schöne Früchte. Das Ensemble Spark wird um 17 Uhr auf der vom SWR bewirtschafteten Bühne am Schlossplatz Klassik gratis bieten. Und damit nicht genug: Im Schloss gibt es um 12 Uhr am Spargelsamstag ein Radiogespräch mit Hanns-Josef Ortheil und SWR-Redakteur Alexander Wanser über den großen Verführer Casanova – wenn das nicht zum Thema „Verführung“ des ganzen Festivals passt.
Mit Katja Riemann kommt am Spargelsamstag auch ein Weltstar nach Schwetzingen. Die Schauspielerin präsentiert um 19 und 21.30 Uhr gleich zwei Teile unter dem Titel „Miteinander und Füreinander“. Zuerst einen unterhaltsamen Teil beim „Karneval der Tiere“ basierend auf den Texten von Roger Willemsen. Und dann nachdenklich und politisch, wenn unter dem Titel „Verführung“ die Zersplitterung unsere Gesellschaft in den Mittelpunkt rückt.
Werben will Cornelia Bend ausdrücklich noch für die „Reise in die Nacht“ am Dienstag, 6. Mai. Drei Flötistinnen aus Wien bringen hier ihre Instrumente und ihre wunderbaren Stimmen mit Lautenbegleitung zusammen und vereinen Emotionalität und Schönheit zu einem Klangbild. Das Konzert ist auch ein toller Einstieg in die Klassik, dauert 60 Minuten und ist sehr abwechslungsreich, verspricht Bend.
„Es wird klasse“, sagt sie auch über den Auftakt, das Musiktheater „Adam und Eva“ von Mike Svoboda. Die Klavierhauptprobe in Linz habe bestens geklappt. Jetzt sind die Techniker in Schwetzingen dabei, das Rokokotheater auf die Aufführung vorzubereiten und gleich am Dienstag nach Ostern reist das Ensemble an, um vor Ort zu proben. Premiere ist dann am Freitag, 2. Mai, am Sonntag, 4. Mai, ist es nochmals zu sehen.
Programmhefte und Tickets gibt‘s im Kundenforum unserer Zeitung am Schlossplatz (Mo-Fr. 8 bis 12.30 und 13 bis 17 Uhr und unter www.schwetzinger-swr-festspiele.de.
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