Schwetzingen. Für den Vorsitzenden der Musikvereins Stadtkapelle, Simon Abraham, war es ein guter Moment. Endlich wieder eine Ehrungsmatinee für langjährige Mitglieder. Zusammen mit den Ehrungen des Blasmusikverbandes Rhein-Neckar, die dessen Vorsitzender, der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Sturm, übernahm, ehrte der Verein eine Leistung von 1850 Jahre. Eine Zahl, die hier im Palais Hirsch viele Gäste sichtlich beeindruckte.
So viel ehrenamtliches Engagement könnte ein Hinweis sein, dass der Verein mit seinen 220 Mitgliedern vieles richtig macht und durchaus mit Zuversicht in die Zukunft schauen kann. Und diese hält übrigens schon den nächsten Festakt bereit. Feiert der Musikverein Stadtkapelle 1875 im kommenden Jahr doch sein 150-jähriges Vereinsbestehen. All das sei nur möglich, weil sich so viele Mitglieder nachhaltig einbrächten. Sie, so Abraham, seien das Fundament des Vereins.
Musikverein sind ein musikalischer Gegenpol
Nach einem musikalischen Auftakt mit „Mountain Winds“ unter der Leitung von Pascal Morgenstern, setzte Abraham ein paar Punkte für den Verein, die höher kaum hätten höher hängen können. Für ihn gilt, was der französische Dichter Molière vor über 300 Jahren sagte: „Nichts nützt dem Staat so wie die Musik“. Ein Gedanke, der auch heute noch passe. „In einer Gesellschaft, die immer mehr mit Populismus und Individualismus zu kämpfen hat, versuchen wir Musikvereine, einen musikalischen Gegenpol zu setzen.“ Bedeutet für ihn, Traditionen des Landes aufzunehmen, sie für die Menschen aufzubereiten, neu zu interpretieren und Menschen damit zu ermöglichen sich mit der Zeit zu entwickeln. Traditionen sind Lebensfundamente, die lebendig gehalten und damit weiterentwickelt werden müssen, damit sie als gesellschaftliche Lebensfundamente bestehen bleiben.
Die Geehrten
- Ehrenmitglieder: Rudolf Eulner, Rüdiger Geigle, Edith Gjurinovic, Bernhard Schilling, Christian Wagner, Doris Fickeisen, Ehrenfried Geigle, Anton Völker, Sylvia Treiber.
- Ehrennadel in Gold: Ulli Dörfler, Manfred Berger, Hildegard Neidhardt, Edeltraud Ries, Uwe Schweitzer, Eiko Wilke, Stefan Benkö, Carola Czyzewski, Laura Widmann, Margit Wöllner, Ilse Keitel, Ulrich Daub, Horst Laier, Irmtraud Laier, Andreas Lin, Dr. Hans Spielmann, Heidrun Stier, Karin Bartmann-Wulf und Günther Röser.
- Ehrennadel in Silber: Johannes Fugger, Peter Straub, Bernhard Carl, Bärbel Lerch, Günter Tellermann, Dr. Wolfgang Willam, Erich Zienczyk-Glattfelder, und Udo Summ.
- Ehrungen des Verbandes für aktive Musiker: Sonja Hecker, Heiko Kranz, Claudia Maier, Jana Holder, Theresa Holder, Sarah Lerch, Simon Abraham, Torsten Hämmerle, Barbara Lutsch,Frauke Lutsch, Katharina Mechler, Johannes Wöllner, Ernst-Thies Wulf, Verena Wulf, Jens Dittes, Johannes Schwald, Markus Schwald Sonja Schwald, Karin Vierling und Reiner Vierling.
- Fördermedaillen des Verbandes: Simon Abraham, Markus Schwald Markus und Karin Jankowski.
Vereine selbst sind in seinen Augen Konstrukte, die Menschen mit verschiedenen Stärken und Schwächen sowie Interessen zusammenführen, damit etwas Größeres entstehen kann, als die Summe der Einzelteile vermuten lassen. Darüber hinaus fördere die Musik die Verständigung und das Miteinander in einer Sprache, die weltweit verstanden wird, der Musik. Und mit dieser ging es dann rund um die eigentliche Ehrung auch gleich weiter. Zuerst erklang „Abel Tasman“ und dann „As time goes by“.
39 zu ehrende standen auf der Vereinsliste. Los ging es bei 15 Jahre aktiver Mitgliedschaft und 20 Jahre fördernde Mitgliedschaft und es endete bei 35 Jahre aktiver, sowie 40 Jahre fördernder Mitgliedschaft. Sylvia Treiber, die zum Ehrenmitglied für 35 Jahre aktive Mitgliedschaft geehrt wurde, erklärte, dass der Musikverein seit ihrer Schulzeit eine Art biografische Konstante sei. Auch wenn sie aktuell gerade eine kreative Pause machte, sei gemeinsames Musizieren einfach schön. Und auch Jens Dittes, der vom Blasverbandsvorsitzenden Sturm für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde, attestierte dem Musikverein magische Anziehungskräfte. „Es macht glücklich zu spielen.“ Zugleich, das ließ er nicht unerwähnt, trübten die Probleme bei der Mitgliedersuche das Bild des Vereins.
Nach den 23 Mitgliedern, die Sturm ehrte, spielten die Musiker zum Schluss noch „Kaiserin Sissi“ aus ihrem böhmisch-mährischen Musikrepertoire. Womit neben der sinfonischen und modernen Unterhaltungsmusik, sowie der Swing-Literatur, die mit der Asparagus Bigband zum Ausdruck kommt, alle drei Sparten des Vereins zur Freude der Zuhörer zu Gehör kamen. Der nächste musikalische Auftakt des Musikvereins Stadtkapelle wird das Frühjahrskonzert im Lutherhaus, am Sonntag, 17. März, 17 Uhr sein.
Info: Weitere Infos unter www.musikverein-schwetzingen.de
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