Wohltätigkeit

Eine echte Schatzkiste: Basar beim Zonta-Club Schwetzingen

Frauen bieten einen Markt der Möglichkeiten, der es in sich hat: Beim 14. Wohltätigkeitsbasar der Schwetzinger Zonta-Frauen wurde so manch ein Besucher fündig und rettete damit so manchen Gegenstand vor dem Mülleimer.

Von 
Sabine Zeuner
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Nicht nur Weihnachtliches zieht die vielen Besucher bei der Verkaufsaktion des Zonta-Clubs an. © Zeuner

Schwetzingen. Die kleine Dose ist beim ersten Blick über die Menge an schönem und auch ausgefallenem Schmuck vielleicht vielen entgangen. Beate Prior allerdings hat sie gesehen, in die Hand genommen und damit ein „Schätzchen“ aus der wahren Flut an gespendeten Dingen beim 14. Wohltätigkeitsbasar der Schwetzinger Zonta-Frauen gefischt.

Mit Veronika Siekmann, selbst Zonta-Mitglied, aus deren Verwandtschaft das Kleinod stammt, fand sie eine kompetente Informationsgeberin. „Ende des 18. oder Anfang des 19. Jahrhunderts wurden in solchen kleinen Döschen Schmuckstücke aufbewahrt“, so erklärt sie. Die Ohrringe, denen die fein bemalte Dose Schutz bietet, gefielen Beate Prior auch, die sich sehr über ihren Fund freute. Diese kleine Geschichte zeigt, was einige der Damen und Herren, die schon vor der Öffnungszeit eine Warteschlange vor dem Lutherhaus bildeten, bestätigten: „Es hat sich schon lange rumgesprochen, dass das hier ein absoluter Schnäppchenmarkt ist“, sagte Agnes Kowalski.

Lutherhaus

So war es beim Basar des Zonta-Clubs Schwetzingen

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Sie war mit ihrer Mutter gekommen, ohne konkrete Vorstellung, was sie finden wollte. „Man schaut und entdeckt immer irgendetwas“, erzählte sie beim Durchblättern der Blusen am Kleiderständer, und außerdem sei jeder Kauf für einen guten Zweck, den man damit unterstütze.

Knapp eine halbe Stunde später war es auch bei diesen beiden soweit wie bei allen, die ins Lutherhaus kamen: Sie waren fündig geworden und gingen zufrieden nach Hause. Seit rund 15 Jahren gibt es den Zonta-Club, in dem sich Frauen unterschiedlichster Berufe engagieren, in Schwetzingen bereits. In New York war der erste Zonta Club 1919 gegründet worden.

Zonta-Club Schwetzingen: Eine bessere Welt bauen

Ziel der organisierten berufstätigen Frauen in verantwortungsvollen Positionen ist seither die Gleichberechtigung und Förderung von Frauen. Das aktuelle Motto „Baut eine bessere Welt für Frauen und Mädchen“ spiegelt diesen Grundsatz. Deshalb gehört neben der Unterstützung des Fonds „Altersarmut und Frauen“ der Diakonie Schwetzingen auch die Zuwendung an das Generationenbüro oder das Frauen- und Kinderschutzhaus Heckertstift Mannheim und viele Institutionen mehr, die Frauen in Notsituationen zur Seite stehen.

Immer wieder erhalten junge Frauen zwischen 16 und 19 Jahre den international anerkannten „YWPA“, Young Women in Public Affairs Award, der ihr Engagement im Ehrenamt bis hin zu bekleideten Führungspositionen, im betrieblichen Bereich oder in studentischen Vertretungen honoriert. Unter der Überschrift „Zonta says No“ setzen sich die Zontarierinnen dafür ein, die Gewalt gegen Frauen zu beenden. Zudem ist Zonta konsultativ in der Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen und als Nichtregierungsorganisation im Europarat vertreten.

Und dann die Aktion für den Wohltätigkeitsbasar vor Ort, für den die Damen Wochen vorher Accessoires, Kleidungsstücke, Spielwaren, Porzellan, Bücher sammeln. Sie werden privat zwischengelagert und am Tag vor dem Basar ins Lutherhaus transportiert, sortiert und „angerichtet“. Angela Bräunig, Gründungspräsidentin der Zonta Schwetzingen und Initiatorin des Basars, ist emsig unterwegs an ihrem Stand mit Porzellan, Glas und anderen nützlichen, dekorativen Stücken. Die Kartoffelpresse ging schnell weg, einige Kaffeeservices auch, dann folgen Vasen und Teller. Es läuft, obgleich es gerade einmal 10.20 Uhr ist, also 20 Minuten geöffnet.

„Mit diesem Ansturm hätten wir nicht gerechnet“, zeigte sich auch Zonta-Mitglied Nicole Schäfer begeistert. Sie schaute beim Spielzeug nach dem Rechten und kassierte bei Käufen. Besonders viele Damen tummelten sich um den großen Tisch mit traditioneller und moderner Weihnachtsdekoration, um noch ein schönes Teil für daheim oder zum Verschenken zu finden.

Anhand der zahlreichen gefüllten Taschen ist abzuschätzen, welchen Beitrag dieser Basar auch für die Nachhaltigkeit leistete, denn alles, was dort einer neuen Verwendung zugeführt wurde, bleibt noch weiter in Nutzung und landet nicht im Müll.

Freie Autorin freie Mitarbeiterin

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