Zur Hauptversammlung der Schwetzinger Carneval-Gesellschaft (SCG) begrüßte Vorsitzender Petros Maloussidis im großen Saal des Bassermann-Vereinshauses 32 stimmberechtigte Mitglieder. „Wir wollen möglichst bald einen neuen Anlauf nehmen“, meinte Maloussidis und stellte einige närrische Veranstaltungen in Aussicht. In der vorangegangenen Kampagne sei alles wegen Corona ausgefallen.
Die Geehrten
- Goldener Orden (33 Jahre Mitglied): Helga Bellstedt, Dietmar Jaschinski, Stefan Rinklef, Tanja Zumieden, Dr. Dr. Wolfgang Klein und Nicole Klein
- Goldene Ehrennadel für 22 Jahre: Ernestine Heidemann, Gerhard Rieger, Manfred und Ursula Schmidt, Renate Schnitzer und Peter Stolleis
- Silberne Ehrennadel für elf Jahre: Daniel Baro, Daniel Brandenburger, Matthias Fillip, Helmut Herkert, Werner Pfitzenmeier, Rosemarie Schnare und Helga Weicker
Aus dem morgendlichen Herrenfrühstück im Schlosszirkel wird künftig ein SCG-Galaabend im Schlossrestaurant, zu dem Churfürst Carl-Theodor am 29. Januar erstmals auch Damen einlädt. Das Ordensfest im Lutherhaus ist ebenso geplant wie der Rathaussturm und die närrische Vorstandssitzung. Die Prunksitzung soll am 19. Februar im Lutherhaus über die Bühne gehen, ebenso der Kindermaskenball einen Tag später. Um die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen, werde man sich mit drei Elferräten verstärken: Stefan Rinklef, Peter Pfau und Crispin Schaare.
Der Tagesordnungspunkt „Frauen im Elferrat“ wurde ohne Diskussion abgehakt. Der Beschlussvorschlag bekam drei Enthaltungen, eine davon vom Ehrenvorsitzenden Klaus-Peter Münch, der seine Enthaltung erläuterte. Er sei seit jeher nur für Männer im Elferrat und eine eigene Frauengruppe gewesen: „Das wäre das richtige Maß.“ Frauen zuzulassen, sei im Vorstand aber beschlossen worden. Stefani Flaccavento, Lisa Preißler, Sabrina Espinosa und Michaela Karl sorgen für Verstärkung.
Die Gewählten
- Vorsitzender und zweiter Schatzmeister: Petros Maloussidis
- Stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister: Peter Pfau
- Schriftführer und Mitglied im engeren Vorstand: Manolito Dirker
- Präsident: Peter Lemke
- Vizepräsident: Stefan Rinklef
- Vertreterin der Gardeabteilung: Annemie Ramm
- Sprecherin der Frauengruppe: Christa Hoffmann
- Kassenprüferinnen: Nina Ziegler und Julia Conrad
Der Vorsitzende lobte die „großartigen Garden“ unter der Führung von Manfred Butz und Annemie Ramm. Mittlerweile seien es 42 Kinder, denen der Verein die Möglichkeit gebe, sich gymnastisch und tänzerisch zu entfalten. Keinen Abgängen stünden etliche Aufnahmen gegenüber, dankte er den Trainerinnen, Betreuerinnen, Eltern und Helfern. Die SCG hatte Ende des Jahres 334 Mitglieder, ein Plus von vier im Vergleich zu 2019.
Positiver Kassenbestand
Gardeminister Manfred Butz berichtete von einer erfolgreichen Kampagne 2019/20 mit zwei Qualifikationen zur süddeutschen Meisterschaft in Trier und einer Qualifikation zu den deutschen Meisterschaften in Erfurt sowie guten Platzierungen bei Turnieren. Allerdings habe es auch Pech und Enttäuschungen gegeben, weil wegen der Pandemie auch Wettbewerbe wie die deutsche Meisterschaft abgesagt werden mussten. Die Garde habe sich aber noch bei vielen anderen Veranstaltungen in Schwetzingen gezeigt. Schatzmeisterin Christa Hoffmann berichtete von einem positiven Kassenbestand. 2019 sei mit einem Plus abgeschlossen worden, zumal die Stadt Geld für die Sanierung des Elferratswagens gegeben habe. 2020 seien keine Einnahmen reingekommen, weil keine Veranstaltungen stattgefunden hatten. Die SCG habe aber wie andere Vereine auch Corona-Zuschüsse erhalten, erläuterte Hoffmann, die letztmals in diesem Amt fungierte.
Einstimmig wurde die im März 2017 aufgelöste Frauengruppe wiedergegründet. Christa Hoffmann fungiert künftig als Sprecherin. Die Versammlung hatte keine Einwände gegen neue Jahresbeiträge. Die Einzelmitgliedschaft kostet ab 2022 dann 40 Euro, der Partnerbeitrag 60 Euro und für Familien 75 Euro.
Die Garden bräuchten mehr Möglichkeiten zum Trainieren, es fehle an Übungsstätten, wurde heftig diskutiert. „Das ist ein großes Problem jede Woche“, klagte Gardesprecherin Annemie Ramm. „Wir können nur in die Sporthalle der Zeyher-Schule und das auch nicht immer“, monierte Präsident Peter Lemke. Im Bassermann-Vereinshaus gehe es schon lange nicht mehr, weil unter dem Saal das Theater am Puls seit 2006 seine Spielstätte hat. Im ehemaligen Straßenbahndepot hatte auch die SCG ihre Utensilien gelagert. Eigentlich hätten die Karnevalisten nur vorübergehend rausgehen sollen, fühlen sie sich heute noch vom damaligen OB Bernd Kappenstein überrumpelt. „Das ist ein Vereinshaus und kein Theater“, schimpfte Klaus-Peter Münch: „Alle Vereine müssen sich nach denen richten, das kann nicht sein.“
Es gebe einfach keine Möglichkeit, sich zu arrangieren. Wenn man auf den großen Saal angewiesen sei, müsse man seine Termine schon ein Jahr vorher anmelden. „Wir müssen alles schlucken und dürfen nichts und die kriegen immer alles“, klagte Schriftführer Manolito Dirker.
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