Wenn die Band „The News“ am Kultdienstag die Bühne betritt, vibriert die Wollfabrik. Dann leuchten die Augen, die Melodie erfüllt den Raum und der Fuß wippt wie automatisch im Takt. Viel zu lange musste das Publikum auf seine geliebte „Tuesday night live“ verzichten, viel zu lange dauerte die Pause. Aber jetzt geht es nach knapp sechs Monaten wieder los – mit einer genialen Auftaktveranstaltung. Da stört noch nicht einmal das Maskentragen auf den Gängen oder die Tatsache, dass die Band nicht wie sonst in der Mitte, sondern auf der Bühne am Rand spielt.
Als hätten sie all ihre Energie während der Pause gesammelt, um sie dann an diesem Abend geballt rauszulassen, machen Markus Zimmermann (Keyboard), Marcel Millot (Schlagzeug), Sascha Neuhardt (Bass), Joerg Dudys (Gitarre) und Angela Frontera (Schlagwerk) dem Titel „Night of musicians“, also Nacht der Musiker, alle Ehre. Dann kommt Frontmann Dominik Steegmüller auf die Bühne und performt Herbie Hancocks „Stitched up“ mit solch einer Hingabe wie wohl kaum ein Zweiter. Als schließlich Sängerin Kolinda Grabar-Kitarovic ganz in Schwarz gekleidet das Rampenlicht betritt, ist die Band komplett.
Bei „Heaven“ von Emeli Sande glänzt sie mit ihrer kraftvollen Stimme, in der so viel Varianz steckt, dass sowohl anspruchsvolle Balladen als auch Rocksongs ein Kinderspiel für Grabar-Kitarovic sind. Das beweist sie mehr als einmal bei Jessie J’s Powerhit „Bang Bang“, „How will I know“ von Whitney Houston oder im Duett mit Steegmüller bei „Easy lover“ in der zweiten Hälfte.
Gitarrensoli und Klavierklänge
Der steht seiner Bandkollegin in nichts nach: Ob „It ain’t over till it’s over“ von Lenny Kravitz oder „Fields of gold“ – er singt sich die Seele aus dem Leib und das Publikum ist begeistert. Aber auch die Instrumentalisten sind nicht zu unterschätzen: Joerg Dudys brilliert mit Gitarrensoli, Angela Frontera wechselt innerhalb einzelner Lieder gekonnt die Instrumente und Keyboarder Markus Zimmermann tritt für drei Lieder sogar selbst ans Mikrofon. Bei „The bitch is back“ von Elton John und „A song for you“, der durch Donny Hathaway bekannt geworden ist, ist er in seinem Element. Sanft fliegen seine Finger beim Klaviervorspiel über die Tasten, bevor seine Stimme einsetzt. Glühenden Jubel gibt’s vom Publikum für das Engagement der Band, die nicht müde wird, ihre Freude an der Musik zu teilen.
„Es fühlt sich so an wie immer“, sagt Petra Ritter im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie komme regelmäßig in die Wollfabrik und findet die Band „einfach super“. Die Corona-Regeln stören sie nicht besonders. Ria, die ein paar Stehtische weiter an einem Barhocker sitzt, schließt sich den Worten gerne an: „Man ist nah dran an der Band und der Musik.“
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