Ein kurzes Fazit vorab: Die herausragende Herzlichkeit und Gastfreundschaft, welche die Teilnehmer der vom Obst- und Gartenbauverein inszenierten Bürgerfahrt in den bayrischen Partnerstädten Karlshuld und Schrobenhausen genießen durften, war einmalig!
Hinzu kam ein viertägiges Begleitprogramm, das an Vielseitigkeit kaum zu toppen war. „Wir waren anlässlich eines offiziellen Anlasses schon einmal hier und haben viel gesehen. Dieses Mal konnten wir aber erstmals das riesige Freilichtmuseum mit Umweltstation ,Haus im Moos‘ inmitten der Donaumoos-Region und dabei so viele Facetten kennenlernen, dass wir rundum begeistert sind“, schwärmten Ilona und Ernst Klopfer. Auch Kurt Bartmann und Günter Eckhardt sprachen den weiteren Teilnehmern aus dem Herzen: „Wir sind sehr froh, dass wir dabei waren. Es lohnt sich allemal, diese schöne Gegend mit ihren freundlichen Menschen kennenzulernen.“
Sehr erfreut zeigten sich auch die beiden Bürgermeister Karlheinz Stephan (Schrobenhausen) und Karl Seitle (Karlshuld), als sie die Schwetzinger Gartenfreunde willkommen hießen. „Das große Interesse und die hohe Anzahl an Besuchern aus Schwetzingen in unseren Städten fällt richtig auf. Das freut und ehrt uns“, hoben sie hervor.
„Adler“-Kastenpflug beeindruckt
Schon bei der Anfahrt stand bei einer Pause in Augsburgs großartiger Altstadt und der fast 400 Jahre alten Fuggerei als älteste noch bestehende Sozialsiedlung der Welt der erste Höhepunkt auf dem Programm. In der Spargelstadt Schrobenhausen wurde Quartier bezogen und beim ersten Rundgang beeindruckte die schmucke mittelalterliche Stadtmauer, die in wesentlichen Teilen noch erhalten ist. Dies sogar mit zwölf Türmen, die meist für kommunale Aufgaben wie auch zu Wohnzwecken dienen. Als wahres Juwel stellte sich tags darauf das europäische Spargelmuseum heraus. Hier stieß Bürgermeister Stephan zur Delegation. Bei der Führung wurden die Geschichte des Spargelanbaus, seine Botanik auch als Heilpflanze, der Anbau, die Pflanzung, die Pflegejahre, Ernte, alte Bleichmethoden, auch Werkzeuge, Geschirr und Kunst rund um den Spargel gezeigt. Beeindruckend dabei einige uralte, wertvolle Exponate, über die das Museum verfügt. Sogar einige betagte Spargelanbau-Ruheständler unter den Gartenfreunden kamen beim Anblick eines uralten „Adler“- Kastenpfluges zum Ziehen der tiefen Spargelgräben ins Staunen.
Ähnlich beeindruckend die Besichtigung des Museums „Haus im Moos“ inmitten der Region „Donaumoos“ im benachbarten Karlshuld. Hier kam durch Museumsleiter Fritz Koch auch Kurfürst Carl Theodor ins Spiel, der bei der Austrocknung, Kultivierung und Nutzbarmachung der großen Moor- und Sumpfflächen federführend war. Die riesigen Feuchtflächen des „Donaumoos“ entstanden durch gewaltige Erdabtragungsvorgänge und die Wasserkraft der Donau in der Würm-Späteiszeit vor 16 000 Jahren. Es bildete sich eine riesige Erdwanne. Im Museum wurden Land, Leben und die harten Arbeitsbedingungen der vergangenen 300 Jahre dargestellt. Bei der Außenbesichtigung, zu der Bürgermeister Seitle mit einigen Gemeinderäten und Rosenkönigin Steffi stieß, lernten die Schwetzinger den ehemaligen „Öxler-Hof“ mit seinen 130 Jahre alten Wohnräumen und Stallungen kennen.
Zunftbäume haben Tradition
Im einige Minuten entfernten, inzwischen eingemeindeten Stadtteil „Neu-Schwetzingen“ konnten sich die Gartenfreunde beim Schützenverein „Edelweiß Neuschwetzingen“ mit der Geschichte und Tradition der Maibäume befassen. Über 30 Meter hohe, prachtvolle Versionen werden hier aufgestellt. Auch Kinder-Maibäume gibt es alljährlich.
Der Schützenverein um den Vorsitzenden Robert Heinrich kümmert sich um diese Abläufe. Der mitgereiste Erich Barth von den Schwetzinger Schützen hatte sich schon zuvor auf das Wiedersehen mit seinen Kollegen gefreut. Rudi Hoffmann übergab ein Fotobuch über die Zunftbaum-Tradition im Hirschacker. Auch der Obst- und Gartenbauverein-Vorsitzende Hermann Wörn nutzte die von ihm hervorragend vorbereitete Bürgerfahrt, um sich mit den Schrobenhausener und Karlshulder Gartenfreunden zu treffen. Gelungene Schlusspunkte der viertägigen Reise waren eine Schifffahrt auf dem Donau-Abschnitt von Kelheim zum Kloster Weltenburg sowie bei der Rückfahrt ein Halt beim Ulmer Münster.
Info: Mehr Fotos von der Bürgerfahrt nach Oberbayern gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de
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