Schwetzingen. Das Feuerwehrgerätehaus in Schwetzingen bekommt nun doch eine eigene Brandwarnanlage. Für deren Einbau hat der Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung am Mittwochabend außerplanmäßig Mittel in Höhe von 75.000 Euro genehmigt. Der Einbau sei zwar nicht verpflichtend, wie Oberbürgermeister Matthias Steffan betonte, aber der Vorfall im hessischen Stadtallendorf, wo ein gerade neuerrichtetes Feuerwehrgerätehaus komplett ausbrannte, habe die Verwaltung doch nochmal zum Umdenken bewogen.
Immerhin steht einiges auf dem Spiel: „Das Feuerwehrgerätehaus beherbergt den gesamten Fuhrpark im Wert von circa 6 Millionen Euro“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Hinzu kämen kritische Einrichtungen wie der Funkraum, die Atemschutzwerkstatt, der Sozialtrakt mit den Alarmumkleiden, Verwaltungsbüros und die gesamte Werkstattlogistik. „Ein Brandereignis in dem Feuerwehrgerätehaus hätte katastrophale Folgen für die Einsatzfähigkeit, den Bevölkerungsschutz und die Infrastruktur der Stadt Schwetzingen“, heißt es weiter. Der Gesamtwert belaufe sich auf rund 35 Millionen Euro.
Klassische Brandmeldeanlage läge bei Kosten von mehr als 250.000 Euro
Doch mit Blick auf die Kosten will die Stadt statt einer Brandmeldeanlage nur eine Brandwarnanlage installieren. Eine klassische Brandmeldeanlage nach DIN-Norm läge allein für die Installation bei 250.000 Euro zusätzlich der Unterhaltskosten in Höhe von 8.000 Euro pro Jahr. „Diese Investition steht in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zur konkreten Risikosituation“, so die Einschätzung der Verwaltung. Man habe sich deshalb in Absprache mit der Feuerwehr für eine smarte Brandwarnanlage der Firma SafeFireHouse entschieden, die eine technisch innovative und wirtschaftlich tragfähige Alternative anbiete. Die Anlage umfasst sowohl die gesamte Gebäudeüberwachung als auch die Fahrzeugüberwachung. Dafür kommen mehrere autarke, miteinander vernetzte Rauchwarnmelder zum Einsatz. „Diese duale Schutzfunktion ist am Markt aktuell einzigartig“, heißt es in der Vorlage. Eine bundesweite Evaluation unter Feuerwehren, in denen das System bereist zum Einsatz komme, habe ergeben: Es besticht durch seine einfache Inbetriebnahme ohne erforderliche Umbaumaßnahmen, die hohe Systemstabilität und Alarmqualität, die direkte Integration in bestehende Feuerwehrsysteme und die Servicequalität des Anbieters.
Der Beschluss ging ohne Gegenstimmen durch, Dr. Oliver Brand (FDP) empfand die Kosten von 75.000 Euro allerdings doch etwas hoch und fragte, ob es nicht auch günstiger gegangen wäre. Mit Verweis auf die entstehenden Kosten für eine Brandmeldeanlage betonte OB Steffan, dass man schon eine günstige Variante gefunden habe.
Außerdem beschlossen wurde − auch mit außerplanmäßigen Mitteln (30.000 Euro) − die Anschaffung von zwei speziellen Abrollbehältern für den An- und Abtransport der derzeit 16 City Safe Straßensperren. Diese dienen als Sicherung bei Großveranstaltungen, kommen aber auch bei sensiblen Verkehrspunkten sowie in potenziellen Gefährdungsbereichen zum Einsatz. Die Verwaltung verspricht sich durch die Anschaffung eine deutlich kürzere und flexiblere Handhabung der City Safe Straßensperren. Die derzeitige Rüstzeit von rund zwei Stunden könne auf etwa 30 Minuten reduziert werden.
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