Preisverleihung - Hebel-Medaille geht an ehemaligen Schimper-Schüler sowie an Hebel-Gymnasiasten / Jugendliche sind Vorbilder

Frederik Adam und Mirko Fackel geehrt

Lesedauer: 
Dr. Volker Kronemayer (v. l.) und Oberbürgermeister Dr. René Pöltl (r.) zeichnen Frederik Adam und Mirko Fackel mit der Hebel-Medaille aus. © Lenhardt

Dem Gedenken am Grab von Johann Peter Hebel am Samstagnachmittag folgte der traditionelle „Hebeltrunk“ im Brauhaus „Zum Ritter“. Zu der festlichen Veranstaltung gehörte die Überreichung der Hebel-Medaille, verbunden mit der Verleihung einer einjährigen Ehrenmitgliedschaft im Verein Badische Heimat, an zwei Schüler.

„Hebel liebte seine Heimat. Er war immer bodenständig und dankbar für das im Leben Erreichte. Er stellte sich in den Dienst der Allgemeinheit, war viel für das Gemeinwesen und die Menschen da“, begrüßte Oberbürgermeister Dr. René Pöltl die Gäste zum guten Wein, den auch der alemannische Dichter so gerne getrunken habe. „Hebel lagen auch Zeit seines Lebens die jungen Menschen am Herzen, daher wäre die heutige Preisverleihung an engagierte und dem Gemeinwohl verbundene junge Menschen ganz in seinem Sinne gewesen“, zitierte Pöltl den einstigen Prälaten der evangelischen Landeskirche: „Ist nicht die Kindheit der verborgene Keim, aus welchem nach und nach der reiche Baum des Lebens mit allen seinen Leiden und Freuden sich auseinanderschlägt?“.

Den diesjährigen Hebel-Preisträgern wünsche er, dass sie auch auf ihrem künftigen Lebensweg das Gemeinwohl im Auge behielten und sich ihre soziale Kompetenz, die sie an ihren Schulen zeigten, bewahrten.

Kirchenmann und Politiker

Vor der Überreichung der Hebel-Medaillen sprach Professor Dr. Paul-Ludwig Weinacht über „Johann Peter Hebel und die badische Liberalität“. Anlass für den Festvortrag war der 200. Jahrestag der Badischen Verfassung vom 22. August 1818. Der frühere Lehrstuhlinhaber und Mitvorstand des Instituts für Politische Wissenschaft an der Universität Würzburg ging auch auf das Recht auf freie christliche Religionsausübung ein.

Die Verfassung von 1818 war die für damalige Verhältnisse freiheitlichste und demokratischste Verfassung im Deutschen Bund. Hebel sei „als hoher Kirchenmann auch Politiker gewesen“. Der erste Kirchenvertreter in der Ersten Kammer der Ständeversammlung in Karlsruhe: „Ein wohlbedachter, gemäßigter Liberaler oder ein wohlbedachter, gemäßigter Konservativer – das war unser Hebel.“ Der Theologe habe eine „moderat liberale Auffassung vom lieben Gott“ gehabt, führte Weinacht aus: „Das gehörte mitten in seine politische Überzeugung hinein.“

Die Hebel-Medaille ging an zwei Preisträger. Dr. Volker Kronemayer vom Verein Badische Heimat Freiburg überreichte Urkunde, Preis und Buchgutschein an Mirko Fackel, ehemaliger Schüler an der Schimper-Gemeinschaftsschule, sowie an Frederik Adam, der noch das Hebel-Gymnasium besucht. Mirko Fackel engagierte sich als Schulsanitäter und über mehrere Jahre hinweg beim Welt-Aids-Tag, wo er nicht nur eine große Tombola organisierte, sondern sich auch bei der Werbung und als Mediengestalter einbrachte. Der 16-Jährige ist gerade als Jugendgemeinderat in Oftersheim wiedergewählt worden. In seiner Heimatgemeinde initiiert er viele Veranstaltungen und arbeitet umfassend mit. Hervorzuheben sind sein großes Interesse, sein Tatendrang und seine Fähigkeit, andere zu motivieren. „Dabei drängt er sich nicht in den Vordergrund“, so OB Pöltl in seiner Laudatio.

Vielseitig aktiv

Frederik Adam engagiert sich seit Jahren als Schülersprecher sowie als Mentor. Er übernimmt regelmäßig leitende Aufgaben, organisiert viele Projekte und vertritt das Hebel-Gymnasium bei wichtigen Anlässen. „Zu seinen besonderen Stärken zählt, Projekte zu entwickeln, anzuleiten und in der Umsetzung zu begleiten“, hat die Schule den 17-Jährigen beschrieben: „Seine ausgeglichene, selbstlose und umsichtige Art ermöglicht es, zu deeskalieren und Probleme nachhaltig aus dem Weg zu räumen.“ Frederik ist ebenfalls im Schulsanitätsdienst aktiv. Außerdem bringt er sich in der evangelischen Jugendgemeinde Schwetzingen als Teamer für Konfirmanden ein. Es sei eine große Ehre für die Badische Heimat, die Preisträger mit einer einjährigen Mitgliedschaft auszeichnen zu dürfen, meinte Dr. Volker Kronemayer. Der stellvertretende Vorsitzende des Landesvereins Badische Heimat wünschte den beiden Preisträgern eine „gute und friedliche Zukunft“.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung