"Non scholae, sed vitae discimus - Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir" - ein Seneca-Zitat aus dem Jahre 62 n. Chr und auch heute, im Jahre 2016, passend wie nie zuvor für 76 junge Menschen. In traumhaften Roben und schicken Anzügen schritten sie gemeinsam als Paare über den roten Teppich und nahmen ihren Platz vor der Bühne ein, sich dem besonderen Anlass entsprechend in Schale geworfen: Alle 76 Abiturienten des Hebel-Gymnasiums haben nun ihre Reifeprüfung bestanden und feierten am Samstag in der Aula ihren offiziellen Abschied.
Nach einem kleinen Sektempfang nahmen alle Gäste, darunter Freunde, Familien und Bekannte ihren Platz ein, die Abiturienten gemeinsam vor der Bühne. Nach einer kleinen Begrüßungsrede des stellvertretenden Schulleiter Christoph Fisches richtete Direktor Stefan Ade sein Wort an die Schüler. Er gratulierte ihnen für ihre "bestandene Reifeprüfung". Zudem sprach er sein Lob für ihre erworbene "breite Palette an Fächern" aus, mit denen sie nun für eine "akademische Laufbahn gerüstet" seien. Ade rief in Erinnerung, dass gerade in heutiger Zeit, die Aneignung von "sozialen, personalen und kulturellen Kompetenzen" von großer Bedeutung sei, derer sie sich im Laufe der Schuljahre bestens angeeignet hatten. "Ihr seid absolut in der Lage, sich nie dagewesenen Problemen zustellen und dafür geeignete Lösungen finden zu können", so Ade. Es war eine ermutigende, bedachte und bewegende Rede voller Lob für die Schüler, die sich dafür mit tosendem Applaus bedanken.
Hebelpreis an Kilian Dopf
Auch der neue Bürgermeister Matthias Steffan war zu den Feierlichkeiten gekommen, um unter anderem den Hebelpreis im Namen der Stadt zu übergeben. "Ich hatte vor kurzem selbst mein 20-jähriges Jubiläum meines Abiturjahrgangs und kann mich daher gut in Sie hineinversetzen", meinte der Bürgermeister, der damit seine zweite Abirede hielt. "Sie können nun einen dicken Strich unter die Schuljahre machen", wobei es sicherlich im Laufe der Zeit "auch mal Durststrecken" gegeben habe, was aber selbstverständlich dazugehöre. Nun würden 76 junge Menschen ins Leben entlassen, nachdem sie lange an einem Ort waren, der "nicht nur der Platz des Lernens, sondern auch der Kommunikation und Diskussion" sei. Nach seiner Rede übergab Bürgermeister Steffan dem stolzen Kilian Dopf den Hebelpreis als Jahrgangsbester.
Danach kamen die einzelnen Schüler in ihrer Kursformation auf die Bühne, um sich die Zeugnisse von ihren Lehrern abzuholen. Nachdem auch die jeweiligen Lehrer und somit "wichtigen Wegbegleiter" ein kleines Dankeschön seitens der Abiturienten bekommen hatten, gab es eine Gesangseinlage von Abiturientin Betty Rogozinski im Duett mit Lehrer Daniel Heilmann am Keyboard. Zusammen lieferten sie eine eindrucksvolle Darstellung des Hits "Forever young" des bekannten US-amerikanischen Folk- und Rockmusikers Bob Dylan. Am Büfett gab es unter anderem von den Abiturienten selbstgemachte Nachspeisen zur Auswahl.
Ein Abschiedsgeschenk von der Elternbeiratsvorsitzenden Dr. Thießen, deren Tochter selbst unter den Abiturientinnen war, gab es auch. Jeder Schüler erhielt einen weißen Luftballon mit der Aufschrift des Gymnasiums, an dem an einem Bändchen eine eigens für den Zweck angefertigte Computer-Speicherkarte hing, die die Abiturienten sicherlich in Zukunft gebrauchen können. Zum Schluss ließ der Jahrgang unter dem erfolgreichen Song "Auf uns" des deutschen Sängers Andreas Bourani alle 76 Luftballons in die Luft steigen, wobei sich sicherlich der eine oder die andere dabei einen geheimen Wunsch ausdachte.
Es war ein festlicher und gelungener Abend für eine herzliche Verabschiedung von einem sympathischen Jahrgang.
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