Walldorf/Region. Was für ein Schock für die Betreiber der Großbäckerei Rutz in Walldorf: Am Abend des ersten Weihnachtsfeiertags gerät die Produktionshalle der Bäckerei in der Altrottstraße in Brand.
Durch die alarmierten Feuerwehren, die mit einem Großaufgebot vor Ort im Einsatz waren, konnte eine Ausbreitung des Feuers auf benachbarte Firmengebäude verhindert werden. Das Firmenanwesen wurde durch den Brand jedoch vollständig zerstört.
Am frühen Morgen des Montags, gegen 2 Uhr, hatte die Feuerwehr den Brand soweit unter Kontrolle, sodass am Vormittag nur noch Nachlöscharbeiten stattfinden, welche noch bis in die Mittagsstunden andauerten. Hierbei unterstützte auch eine Einheit des Technischen Hilfswerks mit schwerem Gerät.
Der Sachschaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Glücklicherweise wurde durch den Brand niemand verletzt.
Die Feuerwehr Walldorf wurde bei der Brandbekämpfung durch Feuerwehren der umliegenden Gemeinden unterstützt. Die Gesamtzahl der eingesetzten Feuerwehrleute beläuft sich auf über 150. Das Technische Hilfswerk war mit 13 Einsatzkräften vor Ort, so die Polizei.
Aufgrund des Großeinsatzes der Feuerwehr mussten mehrere Zufahrten zum Industriegebiet von der Landesstraße 723 gesperrt werden. Aufgrund des geringen Fahrzeugverkehrs kam es zu keinen Verkehrsstörungen.
Die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat die weiteren Ermittlungen zur Brandursache übernommen.
Erst mal neu sortieren
Am Montagnachmittag äußerte sich Eugen Rutz, Seniorchef der Großbäckerei im Interview: "Also, nachdem die Nacht natürlich eine Katastrophe war und aller Lebensmut irgendwo weg war, sind wir gerade dabei, uns wieder ein bisschen zu sortieren. Momentan natürlich sind alle - Geschäftsführer oder Mitarbeiter _ damit beschäftigt, Möglichkeiten zu finden, wie es weitergeht. Im Moment habe ich gerade neue Büros gefunden. Jetzt geht es darum, dass wir eine Halle finden. Wir sind gerade dabei, zu organisieren, dass wir jetzt erst mal von von befreundeten Kollegen mit Backwaren beliefert werden, damit wir die Geschäfte aufhalten können."
Rutz sagte weiter: "Ich denke, wir schaffen es, dass wir auch morgen die Geschäfte aufhalten können. Natürlich deutlich reduziert im Sortiment, aber zumindest, dass wir irgendwas dahaben. Ansonsten versuchen wir dann in einem weiteren Schritt, Produktionsmöglichkeiten zu finden. Sei es Bäckereien, die ungenutzt stehen, um möglichst schnell mit eigenem Sortiment wieder in den Filialen vor Ort zu sein."
"Es ist auch ein Lebenswerk, was jetzt einfach in Schutt und Ascheliegt. Aber es herrscht Aufbruchstimmung, auch wenn der Schmerz noch so tief sitzt", teilte Rutz einem Mitarbeiter vor Ort mit. "Wir hatten heute Nacht schon Kontakt mit der Versicherung und wir haben die klassische Betriebsausfallversicherung. Das heißt, die decken das ab. Also es braucht sich keiner um seinen Arbeitsplatz Sorgen zu machen. Der Verkauf ist sowieso da und auch der Versand. Dadurch, dass sie dann die Backwaren abholen. Die sind alle beschäftigt und ich denke, dass wir in absehbarer Zeit Zustände finden, wo auch wieder die die Bäcker und Konditoren voll arbeiten können."
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