Haydar Sahin ist nicht mehr bei den Aktiven Bürgern Schwetzingen

Schwetzingen. Stadtrat Haydar Sahin sitzt ab sofort nicht mehr für die Aktiven Bürger Schwetzingen (ABS) am Ratstisch. Der 58-Jährige hat seine Mitgliedschaft in dem im August 2015 gegründeten Verein gekündigt. „Wir haben festgestellt, dass es einige Meinungsverschiedenheiten gibt, es ist deshalb besser, einen Schnitt zu machen“, sagte Sahin am Donnerstagnachmittag unserer Zeitung. Oberbürgermeister Dr. René Pöltl und Bürgermeister Matthias Steffan habe er bereits über seinen Schritt informiert.

Es habe bei den ABS-Treffen immer öfter Unstimmigkeiten bei den Themen gegeben, so der 58-Jährige. Als dann Vorsitzender und Gründungsmitglied Dieter Goldschalt beim letzten Gespräch nicht da gewesen sei, „war der Austritt eine schnelle Entscheidung für mich“. Er werde aber weiterhin im Gemeinderat die Interessen seiner Wähler vertreten, versichert Sahin.

Drei Jahre nach seiner Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters war er im dritten Versuch bei den Kommunalwahlen 2019 erfolgreich gewesen. Als ABS-Spitzenkandidat mit zusammen nur acht Bewerbern auf der Liste hatte er 1227 Stimmen geholt. Er werde sich weiter um die Themen Bildung, Verkehr und Familie sowie Transparenz bei politischen Entscheidungen kümmern, sagt der Ausbilder bei der Handwerkskammer der Pfalz in Ludwigshafen.

Sahin, in Anatolien geboren und in Istanbul aufgewachsen, war seit 2007 SPD-Mitglied und nach der OB-Wahl 2016 ausgetreten. Im vergangenen Jahr hatte er für das Bürgermeisteramt im 7000-Einwohner-Ort Schwanau im Ortenaukreis kandidiert.

Ob er sich einer anderen Fraktion oder einer Wählergruppierung anschließen werde, darüber wolle er sich noch keine Gedanken machen. „Ich möchte zuerst überlegen, wie ich mich in Zukunft positioniere und in welche Richtung es gehen soll“, meint der „Einzelkämpfer“ im Gemeinderat.

Für eine Festlegung sei es noch zu früh: „Wenn sich bestimmte Themen für Schwetzingen überschneiden, bin ich offen für eine Zusammenarbeit.“ An die Kommunalwahlen in Baden-Württemberg im nächsten Jahr verschwendet der 58-Jährige noch keinen Gedanken, kann sich aber auch eine Kandidatur auf einer anderen Liste vorstellen.