Schwetzingen. Im Grunde konnte man glauben, die beiden seien für einander gemacht. Schlossplatz mit dem Schloss als Kulisse und mitten drin Automobil-Geschichte in ihrer schönsten und aufregendsten Form. Die ADAC Heidelberg Historic mit ihren knapp 200 historischen Wagen machte Station in der kurfürstlichen Residenz und begeisterte die Zuschauer.
Silvia Böhler ließ keinen Zweifel daran, dass das „noch echte Autos“ gewesen seien. Und auch die acht-jährige Marleen erklärte, dass das hier alles weit schöner sei, als das was heute so auf den Straßen unterwegs ist. Eine Sicht, die Oberbürgermeister Dr. René Pöltl übrigens genau wie der Vorsitzende des Motorsportvereins Oftersheim, Rolf Kumpf, teilten. „Das waren und sind immer noch wahre Träume auf vier Rädern.“
Walter Röhrl und legendäre Rallye-Autos begeistern auf dem Schwetzinger Schlossplatz
Kleines Highlight – noch bevor die großen Klassiker der Jahre 1920 bis 1980 auf dem Schlossplatz ihre Durchfahrtskontrolle absolvierten, war eine kleine Rallye-Truppe um den legendären deutschen Fahrer Walter Röhrl. Er, in seinem nicht weniger legendären Audi Sport quattro, zog die Blicke wie ein Magnet an. Röhrl, so rief Peter Huhn aus, habe der Rallyegeschichte eines der schönsten Kapitel beschert.
Neben dem Audi Sport quattro trafen dann auch noch ein Lancia Stratos, ein Renault R5 Turbo, ein Peugeot 205 Turbo und ein Opel Manta 400 auf dem Schlossplatz ein. Übrigens war der Stratos damals ein Ladenhüter und wurde mit 30 Prozent Rabatt feilgeboten – heute ist er schier unbezahlbar. Bei nicht wenigen Zuschauern tauchten in der Erinnerung Szenen von legendären Rennen auf. Es genügten die von Moderator Johannes Hübner erwähnten Rennorte San Remo oder Monte Carlos – und das Kopfkino begann.
Nach einer kurzen Pause machten dann die eigentlichen Wagen der Heidelberg Historic Station auf dem Schlossplatz. Los ging es mit einem Plymouth PD Special (1933). Darauf folgten dann unter anderem ein Aston Martin Mark I Long Chassis (1935), ein Aston Martin Le Mans (1933), ein Alvis Silver Eagle SG (1935) und ein Riley Racing MPH (1933). Letzteren, so Hübner in seinen kurzweiligen Erzählungen, wurde nur zehn Mal gebaut und es gibt ihn heute noch als Matchbox-Auto. Weitere Wagen waren ein Autobianchi A 112 Abarth (1972), ein Porsche 911 Targa (1969), ein MG TD (1952), Ford Mustang Convertible (1966), ein Käfer 1200 (1970) und ein Mercedes Benz 190 SL (1961).
Zuschauer fasziniert von klassischen Automobilen
Vier Räder und etwas Blech, aber die Augen der Zuschauer leuchteten. Maria Mawick konnte sich gar nicht satt sehen. Gemeinsam mit ihrem Mann gehört ihr ein Dixi aus dem Jahr 1928. „Ich bin also infiziert.“ Aber rein vom Design könne sie nicht glauben, dass Menschen diese Formen nicht schön fänden. Auch Hans Belzer ist dieser Überzeugung. Motortechnisch seien die natürlich nicht mehr auf der Höhe der Zeit, er selbst fährt einen Elektrowagen. „Aber schön sind sie ganz ohne Frage.“ Man schaue sich nur den Shelby Cobra 427-SC aus dem Jahr 1965 oder den Jaguar E-Type aus dem Jahr 1971 an. „Das sind Autos in ihrer schönsten Form.“ Ein Satz, der auf dem Schlossplatz gestern ganz sicher mehrheitsfähig war.
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