Palais Hirsch - Werke der Dresdner Künstlerin Vera Lang begeistern / In Region aufgewachsen / Erste Ausstellung im Jubiläumsjahr des Kunstvereins Schwetzingen mit Vernissage eröffnet

In diesen Bildern fließt das Wasser effektvoll und energetisch

Von 
Marco Montalbano
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Vera Lang vor ihren Studien zur Hirschgruppe und dem Werk Gegenüber. © Lenhardt

Schwetzingen. Vera Lang ist bislang (noch) wenig bekannt in der Region. Kein Wunder, schloss sie, Jahrgang 1958, doch erst 2018 ihr Studium an der Akademie für Malerei Berlin ab. Seitdem bricht sich ihre Kreativität aber in erstaunlichen Werken und Umfang Bahn. Die Meisterschülerin der bekannten Künstlerin Ute Wöllmann, selbst Schülerin von Georg Baselitz, stellt nun erstmalig in Schwetzingen aus und kehrt damit quasi heim.

Denn die gebürtige Mannheimerin wuchs in Brühl auf und ging in Schwetzingen zur Schule. Die Ausstellung wurde am Freitagabend mit einer Vernissage eröffnet, die das 50-jährige Jubiläum des Kunstvereins in diesem Jahr würdig eröffnete.

„fließend“– passender könnte ein Ausstellungstitel kaum sein, geht es in den Werken von Vera Lang doch stets um eines: Wasser, das in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen der Künstlerin als Synonym für das Leben und den ständigen Wandel dient. Mit Öl, Acryl, Graphit und Tusche überträgt sie Gefühle und Gedanken auf die Leinwand.

Viele Veranstaltungen geplant

Kunstverein-Vorstand Erik Schnatterer betonte: „Leider mussten wir heute einige Besucher abweisen, so groß war der Andrang, aber die Umstände erlauben leider nur 40 Gäste. Wir werden jedoch noch mehrmals im Jahr Gelegenheit haben, sie zu begrüßen, da wir viele Veranstaltungen haben“, erläuterte er.

„Trotz seiner 50 Jahre ‚darbt‘ der Verein nicht einfach vor sich hin. Wir haben ein neues, vielseitig verwendbares Logo entwickelt und die Webseite neu gestaltet“, erklärte der Vereinsvorsitzende.

Erik Schnatterer bedankte sich außerdem bei der Stadt Schwetzingen und der Sparkassenversicherung für die Unterstützung des Vereins. An die Künstlerin gerichtet meinte er: „Die von uns vorgestellten Künstler stammen meist nicht aus der Region. Auch Sie haben eine Anreise von Dresden auf sich genommen. Aber ursprünglich kommen Sie von hier – quasi eine Heimkehr, passend zum Jubiläum.“

Dr. Dietmar Schuth, künstlerischer Leiter des Kunstvereins, erläuterte, an die Künstlerin gewandt: „Das Thema Wasser gilt als künstlerisch schwierig, ist es doch wie ein zappeliges Kind. Eigentlich kann man es nicht darstellen. Sie haben sich dem gestellt und bringen mit dem Pinsel Gefühle zu Papier, stets auf der Suche nach Harmonie und Schönheit. In der Pandemiezeit haben Sie das Informelle verlassen und sich bei der Wahl zwischen Angst und Tat für die Tat entschieden. Auf Ihren ‚Freischwimmer‘-Gemälden sind, ganz figürlich, Fische zu sehen, die vermitteln: Ich lasse mich nicht unterkriegen und mache weiter.“

Auch habe der Verein erstmals eine Kunstinstallation im historischen Palais aufstellen dürfen. Das Publikum reagierte begeistert auf die ausgestellten Werke. So auch Besucher Bernd Bühler aus Brühl, der meinte: „Eigentlich mag ich eher figürliche Kunst, aber diese Bilder beeindrucken mich alle stark.“ Auch Vernissage-Besucherin Ulrike Bauer fand nur lobende Worte: „Die Bilder haben etwas hoch Energetisches, wodurch sie sehr effektvoll sind.“

Vera Lang, die auch die Künstlerinnen-Gruppe K11 mit ins Leben gerufen hat, freute sich: „Es ist einfach überwältigend, hier auszustellen“, sagte sie bewegt.

Die Ausstellung „fließend“ im Palais Hirsch am Schlossplatz ist noch bis einschließlich Sonntag, 27. März, zu sehen, immer mittwochs bis sonntags, von 14 bis 18 Uhr.

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Schwetzingen: Vera Lang eröffnet mit ihren Bildern Jubiläumsjahr des Kunstvereins

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Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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