Vernissage

Intuitiv und wunderbar fröhlich

Stephanie Kolbs Bilder in der Villa Benz

Von 
Sabine Zeuner
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Nach dem Plankstadter Wasserturm und dem Schwetzinger Badausstatterfachgeschäft zieren die wunderbar fröhlichen Bilder der Intuitivmalerin Stephanie Kolb nun die Wände im Hotel Villa Benz. Etwa bis zum Frühjahr kann man die Ausstellung mit 22 Bildern auf drei Etagen bewundern – den Hotelgästen werden sie den Aufenthalt im gemütlichen Ambiente des Hotels noch eine Nuance verschönern.

Zur Vernissage herrschte gleich großer Andrang, es kamen zahlreiche Freunde und Bekannte, Gäste des Hauses sowie Interessierte. Charmant begrüßt einerseits durch die Künstlerin und Julian Blem, Geschäftsführer im Hotel, sowie auf der anderen Seite von Elena Spitzner, die mit Chansons über die Liebe, das Leben und die Schönheit des Seins im Allgemeinen trefflich unterhielt. Zurzeit hat Stephanie Kolb zwei Ausstellungen: Im Gewölbekeller in Oftersheim und die jetzt eröffnete in der Villa Benz. „In Oftersheim sind viele meiner Tierbilder ausgestellt“, erzählte Kolb; das Hotel zieren unter anderem schräge Vögel, fantastische Blumen, spielerisch wirkende Dörfer und auch das Bild der Alten Brücke in Heidelberg. Frida Kahlo als ein prägendes Vorbild der Oftersheimerin fehlt auch nicht. Ein übergroßes Porträt der Mexikanerin fügt sich harmonisch in den Treppengang, dessen farbliche Gestaltung perfekt mit den Grüntönen im Bild korrespondiert, als sei es direkt für diese Wand gemalt worden.

Fein ausgewählte Orte

Ähnliche Symbiosen mit den fein ausgewählten Orten, an denen die Bilder hängen, finden sich im Frühstücksraum, wo etwa der „Buddah“ und die „Taube“ Ruhe verströmen, während gegenüber intensiv leuchtende Pfingstrosen mit der kunterbunten „Qualle“ konkurrierend für ein Quäntchen mehr an guter Laune sorgen. Genau hier ist der Platz, an dem Stephanie Kolb erläuterte, wie ihre Werke entstehen. Knapp schilderte die Lehrerin an der Theodor-Heuss-Schule in Oftersheim ihren Weg von traditioneller Malerei in Aquarell, Öl und Landschaften über eine sehr lange Phase „ohne Pinsel in der Hand“ bis hin zu Video-Tutorials und den Bildern von Flora Bowley, die den Knoten platzen ließen. „Seitdem bin ich richtig im Flow“, sagte Kolb. Seither seien mehr als 100 Bilder entstanden.

Die Art der Negativ-Malerei helfe ihr, ihren inneren Kritiker zu überlisten, wie sie es ausdrückt. Konkret heißt das, dass eine leere Leinwand erst einmal flächig einen intuitiv entstehenden Look erhält, erste Elemente werden aufgebracht, „aus der Farb- und Formgebung entstehen Fragen, die ich in bis zu fünf Übermalungen herausarbeite, beantworte, bis das fertige Bild mir stimmig erscheint“, so Kolb.

Anschaulich zeigte sie die Bilder von den einzelnen Entstehungsschritten, die sie während der Arbeit an der „Qualle“ fotografiert hat. Ein Raunen ging dabei durch die Zuhörermenge, das vom Erstaunen bis zur Ungläubigkeit reichte. Die „Qualle“ selbst nahmen einige der Gäste dann genauer in den Blick, entdeckten das scheinbar verdeckte Farbspiel des Untergrunds, dazu die diversen Farbaufträge, die immer mehr davon verdecken und zu neuen Mustern und Darstellungen werden.

Julian Blem fühlt sich bestärkt

Motiviert durch die Erläuterungsworte begannen die munter plaudernden Gäste ihren Rundgang mit Bilderschau auf allen Ebenen des Hotels. Julian Blem freute sich über derart viel Zuspruch zur Vernissage, der ihn und das Team der Villa Benz im Bestreben bestärke, die Wände im Gebäude fortan mit wechselnden Ausstellungen zu schmücken. „Sehr gerne auch Skulpturen für unseren Garten“, formulierte Blem noch einen Wunsch für Kunstpräsentationen im Open-Air-Stil.

Freie Autorin freie Mitarbeiterin

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